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Fischer: Ueber eine einfache BindungskotitroHe der Medien.

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Aber auch das genügt den prinzipiellen Skeptikern, die auf dem Standpunkt
stehen: „Meiner Ansicht nach kann es nicht sein, ergo ist es nicht",
noch nicht; solche Skeptiker, oder besser gesagt Negativgläubige haben wie
selbstverständlich, keine Erfahrungen auf dem Gebiete der Metapsychologie
und kennen' deshalb auch nicht die Bedingungen, unter denen metakinetische
Phänomene entstehen können und verlangen ganz besonders drastische Versicherungen
: Sie möchten das Medium womöglich wie ein Kaninchen irgendwie
mechanisch und unverrückbar einspannen, alles müßte bei hellem Licht
vor sich gehen, alles müßte fixiert, verbunden, womöglich noch versiegelt sein
und auf Kommando sollte alles losgehen wie bei einem automatischen Mechanismus
. Nun ist die Situation einer derartigen Seance doch anders, als es sich
diese Skeptiker vorstellen; man muß bedenken — die Skeptiker wollen das
m. W. nicht bedenken — daß es sich in erster Linie um psychisch©
Vorgänge und davon abhängige Phänomene handelt, und daß die Stimmung;
des Mediums einen der wichtigsten Faktoren darstellt. Deshalb muß man mit
den Konlrollverf ahren sehr vorsichtig sein, weil es sich nicht einmal so sehr darum
handelt, was für Kontrollverfahren man verwendet, sondern wie man dies
tut. Ehrliche Medien wünschen selber weitgehende Kontrollen, wollen aber
mit Recht als Medien resp. interessante Versuchsobjekte und nicht als verdächtige
Verbrecher und Betrüger behandelt sein; deshalb spielt ,bei allen
derartigen Versuchen die Art des Kontrollverfahrens eine große Rolle: Die
Kontrolle soll so präzise als möglich sein, sie soll so sein, daß eine Täuschungsmöglichkeit
ausgeschlossen ist und soll dabei natürlich und einfach sein;
denn je einfacher, desto sicherer ist die Kontrolle; schließlich darf sie das
Medium im Gefühl seiner Freiheit so wenig als möglich stören.

Zu diesem Zwecke habe ich in der letzten Zeit eine bisher noch nicht
verwendete Sicherung des Mediums angewendet, die mir alle Bedingungen zu
erfüllen scheint: Sie stört das Medium gar nicht und ist derartig, daß man
einen absolut sicheren Beweis hat, daß jeder bewußte oder unbewußte' Schwindel
ausgeschlossen ist. m

Die Methode wurde in einer Seance mit Rudi Schneider das erstemal
angewendet und hat sich m. E. ausgezeichnet bewährt. Die Sitzform war
hufeisenförmig, an einem Ende dieses hufeisenförmigen Halbkreises saß das
Medium, dessen Kontrolle der ihm am nächsten Sitzende so durchführte, daß
er die Hände des ihm gegenübersitzenden Mediums an den Handgelenken hielt
und mit den Knien dessen Füße kontrollierte; es muß auch betont werden,
daß das Medium Schnürstiefel an hatte, wozu weitere Anmerkungen nicht
gemacht werden müssen.

Ich habe nun eine Seidenschnur von 3 mm Dicke, in deren Mitte drei
selbslleuchtende Holzkugeln von Haselnußgröße befestigt waren, mit einem
Ende an die Hand des Mediums und mit dem anderen Ende an die Hand
des Kontrolleurs (und zwar beiderseits) gebunden. Auf diese Weise waren
Medium und Kontrollperson an beiden Händen aneinander gebunden. Auch
in vollster Dunkelheit war dann die Lage der Schnur durch die Leuchtkugeln
sehr deutlich gekennzeichnet, denn die Kugeln bildeten beim Herabhängen
der Schnur ein Dreieck, dessen Stellung die Lage der Schnur stets deutlich
signifizierte; jede Manipulation seitens des Mediums war auf diese Weise unmöglich
und wenn etwas Besonderes auf irgendeine Weise versucht worden
wäre, hätte man dies sofort sehen müssen. Die Bindung war dabei derartig,


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