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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0566
Chiva: Erscheinungsformen der lebenden Materie.

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tene Hand. Von allen Beobachtern, welche wie Verfasser diese häutige graue
Materie in ihrer Hand gehalten haben, wird dieselbe als kühl, schleimig, klebrig
und verhältnismäßig schwer — wie organisches Gewebe — geschildert, ebenso
als selbstbeweglich." (8) In anderen Sitzungen beobachtete dieser Forscher
das Entströmen eines Schaumes mit Eigenschaften, einer plastischen Gallerte
aus dem Munde des Mediums. Durch den Hinzutritt der Luft differenzierte sich
die ausgeschiedene Substanz zellenförmig und erhielt, je nach der Konzentration,
eine netz- oder wabenartige Struktur. Die daraus gebildeten Gewebsstreifen
waren transparent, höchst elastisch und von sehr geringem Gewicht.

Sie glichen Musselinschleier aller feinster Webart. Luftzug setzte sie in Bewegung
. Diese Schleimgewebe sind auch von anderen Forschern, wie z.B. von
Dr. F. Schwab beobachtet, photographiert und gleichlautend geschildert worden.
Das Erscheinen der Schleierstoffe ist von einem kühlen Luftzug begleitet,
und ähnelt ihr Aussehen zuweilen auch außerordentlich feinen Spinngeweben.
Dr. v. Schrenck-Notzing hebt die große Wandlungsfähigkeit der Form des
Teleplasmas und seine unwiderstehliche Neigung zur Organisation hervor.
In den Sitzungen mit Materialisationsmedien beobachtet man oft einen starken
Ozongeruch. „Der Geruch kommt plötzlich und verschwindet ebenso. Man
sieht hierauf (bei sehr gedämpftem Licht) schwach phosphoreszierende Dünste,
eine Art Nebel um das Medium schweben, besonders über seinen Kopf.« Dieser
Nebel steigt allmählich höher, wie leichter Rauch. Zu gleicher Zeit erscheinen
Lichter, anscheinend Verdichtungsherde. — Hier und da bildeten sich in dem
leuchtenden Dunst kleine aufleuchtende Punkte." (9) Die Dampfkondensation
hat die Bildung greifbaren Teleplasmagewebes zur Folge. Diese wie Zigarrenrauch
aussehenden Wolken bleiben zunächst in der Luft schwebend. „Beim
Berühren der Wolke hatte ich die Empfindung, mit meinem Finger ein feines
Spinngewebe zu zerstören." (8)

Fragt man nach der Natur dieser entstehenden und wieder verschwindenden
organischen Materie, so sind sich ihre bisherigen Untersucher darin einig,
daß, was die Substanz der Materialisationen betrifft, wir uns in einer schrecklichen
Unwissenheit befinden. Dr. v. Schrenck meint, daß „die einseitig-biologische
Auffassung der Materialisationsphänomene nicht ausreichend sei; denn
der Materialisationsprozeß betrifft nicht neue Aggregate und Bildungen mit
organischer Grundlage, sondern Textilprodukte (Gewebe, Schleier) mit dem
äußeren Anzeichen maschinentechnischer Herstellung". (10) Es ist inkonsequent,
dem Medium, wie wir noch hören werden, ideoplastische Fähigkeiten zuzuerkennen
, also die Reproduktion eines Zeitungsbildes etwa, dagegen die Wahrscheinlichkeit
einer ideoplastischen Nachbildung eines Gewebstoffes in Abrede
zu stellen. Verarbeiten die Spinnen und Seidenraupen nicht die Drüsensekrete
gleich zu gewebeartigen Massen, ohne, wie die technischen Maschinen
diesen Prozeß in Spinnen und Weben zu trennen, und klebt nicht die Spinne
ihre Fäden in paralleler Anordnung und in erstaunlicher Regelmäßigkeit zusammen
? Wenn die Teleplasmagebilde wirkliche mediale Schöpfungen sind,
dann müssen sie erst recht organischen Ursprungs sein, denn es ist wohl eine
fundamentale biologische Tatsache, daß lebende Substanz immer nur aus
bereits vorhandenem lebenden Stoff entstehen kann. Die chemische Untersuchung
des aufgefangenen Teleplasmas bestätigt dies, denn sie ergab verschiedene
Zerfallsprodukte des Protoplasmas. Dr. A. Kafka bezeichnet es als ein


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