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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0569
540 Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1926.)

dium das Teleplasma unter schlürfenden und kauenden Bewegungen in den
Mund zurück um gleich der Spinne, die ihr Netz frißt, ein neues daraus zu
spinnen. i

Die Materialisationsmedien vermögen auch aus dem ausgeschiedenen Teleplasma
Glieder zu formen, mit deren Hilfe sie Gegenstände auf Entfernungen
außerhalb ihrer Reichweite bewegen können. Der Physiker Oliver Lodge vertrat
zuerst den Standpunkt, daß wir es bei der medialen Fernbewegung oder
Telekinese mit biologischen Vorgängen noch unbekannter Art zu tun haben.
Alle bisherigen Untersuchnugen deuten auch darauf hin, daß die medianim gebildeten
Glieder biologische Produkte, d. h. organische Gewebe aus protoplasma-
tischer Grundsubstanz sind, die gleich den Pseudopodien (bewegliche, in ihrer
Form veränderliche Forlsätze) autonom sind und ausgesprochenes Orientierungsvermögen
besitzen. Diese eigenartigen Fortsätze (lange Fäden, fadenförmige
Strukturen usw.), vielfach auch Prolongationen oder gar Effloreszenzen genannt
, werden vom Medium ausgesandt und wieder eingezogen, gleich den
Pseudopodien der Amöbe. Sie sind lebende Gebilde die der mannigfachsten
Veränderungen fähig sind und die, außer zur Ausführung mechanischer Bewegungen
auch als Aufnahmestellen sinnlicher Eindrücke dienen. Als tele-
kinetische Vorgänge werden Bewegungen von Gegenständen ohne Berührung,
Levitationen, direkte Schrift und vielfach Apportvorgänge angesehen. Tele-
kinetische Betätigung verschiedenster Gegenstände, wie einer schweren Spieldose,
einer Schreibmaschine, Läuten einer Tischglocke, erzielte v. Schrenck-Notzing
jmit dem Medium WiJli Sch., das von ihm einer vorbildlichen Kontrolle unterzogen
wurde.

Es stellen sich in den Sitzungen auch Geräusche aller Art ein, die jedoch,
soweit Gehörstäuschungen ausgeschlossen sind, nicht immer von medial gebildeten
Gliedern hervorgerufen werden. Die schwache Beleuchtung in den
Sitzungen begünstigt das Entstehen dieser akustischen Phänomene, und sind
bioelektrische Gleichgewichtsstörungen als deren Ursache anzusehen. So vernimmt
man Knacken, Klopfen, Knistern, Knarren und zuweilen Rasseln ohne
etwaige Einwirkung eines Körpergliedes auf einen Gegenstand.

Die Pseudopodien werden zeitweilfg gebildet und erleiden infolge der
großen physikalischen Labilität des Protoplasmas dauernd Formveränderungen.
Ihre Gestalt ist sehr verschieden. Man kennt alle Arten von Ausstülpungen,
kurze und plumpe, äußerst dünne, lange und fein verästelte. Letztere sind
%£t in Netzform angeordnet. Fadenförmige Bildungen aus dem Körper der
Medien Eusapia Paladino und Stanislava Tomczik beobachtete der Warschauer
Universitätsprofessor Dr. Julian Ochorowicz. Er nannte sie organische Strahlen.
Er sagt: „Diese starren Strahlen sind fadenartige Verbindungen, welche sich
zwischen den Fingern der aneinander angenäherten Hände eines Mediums bilden.
Dieselben können unsichtbar bleiben, dennoch mechanische Wirkungen ausüben
, z. B. durch Bewegung und Erheben von kleinen Objekten ohne Beirührung
. Bei Verdichtung sind sie sichtbar und photographierbar." (12) Und
v. Schrenck-Notzing bemerkt zum Entstehen der fadenförmigen, gallertartigen
Fäden: „Subjektiv entsteht in der Psyche des Mediums zunächst der lebhafte
Wunsch des Gelingens, verbunden mit einem Zustand konzentrierter Aufmerksamkeit
. Eine Empfindung des Frösteins, des Eingeschlafenseins, des Prickeins
in den Fingerspitzen ist das erste Zeichen, daß die Loslösung irgendeiner)
Emanation von denselben erfolgt. Diese Fäden können in großer Zahl ge-


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