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576 Zeitschrift für Parapsychofogie. 9. Heft. (September 1926.)
Fachliteratur des Auslandes.
Revue mgtapsychique. 1926, Nr. 2.
1. E. Osty, Ein Hellseher: Herr Pascal Forthuny. Fortsetzung des Artikels aus
der vorigen Nummer. Es sei noch ein Versuch mitgeteilt. F. fragt ein Ehepaar in
der ersten Reihe: Buenos-Ayres? Die Frage wird bejaht. F.: „Kennen Sie einen
Ramon, tot oder lebend, einen Arbeiter?" Ja. Darauf sieht F. eine Theaterzeitung,
Eine Dame vom Theater, sie ist braun, er hat sie gesehen. Er sieht den Buchstaben
M. Er hat die Tragödin gekannt, er hat mit ihr gegessen, er war mit Mendes
bei ihr. „Es ist Frau Moreno, Ramon Moreno, heißt so Ihr Arbeiter?" So hieß
er in der Tat. Interessant ist in diesem und in anderen Fällen wieder, wie F. durch
Anspielungen und auf Umwegen durch unterbewußte Assoziationen zu seinen Erkenntnissen
kommt. Manchmal hat F. die besten Ergebnisse, wenn er abgespannt
und überarbeitet ist. 2. Sudre, Professor Hans Driesch. Würdigung seiner Arbeiten.
3. Die menschliche magnetische Strahlung, a) Clement-Martin berichtet zuerst
über die motorischen Wirkungen des vermuteten magnetischen menschlichen Fluids.
Er kommt zu dem Ergebnis, daß bei allen den Apparaten (Sthenometer von Joire,
den Trommelinschen Mühlen usw.) die Wärme die Wirkung hervorbringt,
b) Dr. Menager berichtet über seine Versuche mit diesem angeblichen Fluid die
photographische Platte zu beeinflussen. Er kommt zu dem Schluß, daß auch hier,
soweit nicht chemische Einflüsse eine Rolle spielen, gleichfalls die Wärme die Veränderungen
hervorruft.
The Journal of the American Society for Psychical Research. 1926, Nr. 3, März.
1. R. Sudre. Die Rolle der Spaltung der Persönlichkeit (Prosopopese) in der
Metapsychik. Sudre zeigt, daß die Spaltung der Persönlichkeit eine große Rolle in
der Metapsychik spielt, und daß diese Anschauung besser zur Erklärung der Phänomene
geeignet ist, als die spiritistische Hypothese. Wenn man sich bei Frau
Piper die Spaltung wegdenke, so bleibe eine Hellseherin übrig genau so wie andere
Medien, die keine Spaltung zeigen, falls eine wirkliche Besessenheit vorläge. Sollte
das nicht so sein, dann sollte zwischen einem Hellsehmedium und einer Besessenen
ein grundlegender Unterschied sein.
2. Die Tafelschrift-Mediumschaft der Frau Prüden. Ein Bericht von Harry
Price. Frau Prüden ist eine ältere Frau, in den Sitzungen kommt sie nicht in Trance.
Die Sitzungen fanden an einem Tisch statt, der mit einer großen dicken Decke bedeckt
war, sie hing an drei Seiten bis auf den Boden, auf der Seite, wo das Medium
Platz nahm, nur bis zur Hälfte. Der Tisch ist ein Spieltisch von drei Fuß Seitenlänge
. Die Tafeln waren die üblichen Schiefertafeln, die Fr. P. den Untersuchern
zur Verfügung stellte, sie waren nach der Untersuchung von Price ganz normal.
Die drei Beobachter saßen dem Medium gegenüber an der andern Seite des Tisches.
Frau P. nahm dann zwei Tafeln, reinigte die innern Tafelseiten und tat ein Stückchen
Griffel herein, das Price heimlich gezeichnet hatte, schloß die Tafeln und hielt
sie unter den Tisch. Die Sitzer wurden ersucht, den Tisch nicht zu berühren und
kein Licht unter den Tisch zu lassen. Frau P. hielt die Tafeln 45 Minuten unter den
Tisch, ehe es zu einer Manifestation kam. Es kamen dann einige Botschaften auf
den Tafeln zustande, z. T. spontan, z. T. auf Fragen hin, die von den Sitzern auf
Zettel geschrieben und unter den Tisch gelegt worden waren. Die Antworten hatten
z. T. sinnvollen Bezug auf die Fragen, Price hält es aber nicht für ausgeschlossen
, daß das Medium aus den Schreibbewegungen sehen konnte, was geschrieben
war. Verklebte Zettel und Zettel, die an dem den Sitzern zugekehrten Rände des
von dem Tischtuch gebildeten Zeltes lagen, wurden nicht gelesen. (Forts, folgt.)
3. D. F. Kogelnik. Die ersten Tage von Willi Schneiders Mediumschaft. Bericht
über die früheren Bra/unauer Sitzungen. Von Interesse ist, daß Willi in diesen Zeiten
nicht in Trance fiel, er beobachtete die Erscheinungen wie jeder andere Anwesende.
Die Sitzungen begannen mit automatischem Schreiben und es kamen die auch später
üblichen Erscheinungen, Bewegungen des Tischtuches, Erscheinen von Händen,
auch von Kinderhänden. Von Interesse ist auch, daß Kogelnik betont, er habe Willi
in einer Periode öfter beim Nachhelfen erwischt, man habe die Kontrolfe verschärfen
müssen, er habe in seiner Wohnung unter guten Bedingungen sehr gute
Sitzungen gehabt.
4. J. Malcolm Bird. Willi Schneider und die allgemeine Frage. Allgemeine an
den Fall Willi Schneider anknüpfende Betrachtungen, die nicht in Kürze zu referieren
sind. Dr. Tischner.
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