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Zeitschrift für Parapsychologie. 10. Heft (Oktober 1926.)
Das Häuschen liegt als letztes der ungewöhnlich steilen und engen Dorfstraße
hoch oben am Walde. Ein Gegenüber besitzt es nicht mehr. Mit dem
Kücken an die steil aufstrebende Berghalde gelehnt, liegt es, mit seinem Vor-
gärlchen ebenfalls ansteigend, etwas höher als der vorüberführende Weg.
Hinter ihm ist nur ein ganz kleiner Hofraum mit Dunggrube usw. Vorn
schließt den Vorgarten ein Holzzaun, seitlich und hinten ist Stacheldraht.
Rückwärtige Tür
Wohnzimmer
Holztreppe
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Kamin
Kaminruhr
unbenutzt
Hausflur
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Kachelofen
Schlafzimmer
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Vorderttir
Vom Vorgarten und von der Dorfstraße genießt man einen herrlichen Blick
auf die dem Tale gegenüberliegenden Höhen. Der Grundriß des Hauses ist
mehr wie einfach. Rechts des Hausflurs ist ein Schlafzimmer, links ein Wohnzimmer
, das aber der mangelnden Heizgelegenheit halber — es war im Vorsommer
— von uns nicht bewohnt wurde. In der hinteren linken Ecke des
Schlafzimmer steht der Ofen, ein erst nach dem Tode des alten Webers
errichteter Kachelofen. Auch das Wohnzimmer hat früher einmal Heizgelegenheit
gehabt. Die Oeffnung ist aber zugemacht worden und ein unbenutztes
Rohr führte damals durch den Hausflur in den an der Schlafzimmerseile befindlichen
Kamin. Dieses Rohr war gemauert, viereckig und wurde durch
zwei eiserne Schienen unten gestützt. Nach meinem Besuche ist das beim
♦ Durchgange durch den Hausflur sehr hinderliche Rohr beseitigt und die ganze
Heizanlage verändert worden. Ich bin auf diese etwas genauer eingegangen,
weil ich ihre Beschreibung im Zusammenhange für wichtig halte. Bemerkenswert
ist noch, daß das Haus nicht unterkellert ist. Vom Hausflur führt eine
Holztreppe nach dem Boden. Von diesem ist, gerade über dem Schlafzimmer,
eine mit Brettern völlig abgedichtete Kammer abgetrennt, die zu meiner Zeit
noch ohne Einrichtung war. t)as Dach ist schräg und an der Bergseite
lückenhaft.
Aus dieser mangelhaften Beschaffenheit des Daches hat man auf das nächtliche
Eindringen von Ratten, Mäusen oder Katzen schließen wollen. Dagegen
sprach jedoch von vornherein der Umstand, daß die junge Frau bei ihrem
Aufenthalte im Häuschen einen Hund und eine Katze mit hatte; abgesehen
davon, daß Tiere einen ungeordneten Lärm, aber kein regelmäßiges Tappen
und Scharren, wie es geschildert wurde, verüben. Ich habe übrigens nicht die
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