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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0687
658 Zeitschrift für Parapsychologie. 11. Heft. (November 1926.)

eine halbe Stunde von L. entfernt, dessen Türme von dem Dorfe zu sehen sind.
Auch auf der anderen Seite ist weite Fernsicht. Der Weg nach L. geht von Gr.
zuerst über einen kleinen Hügel hinweg und senkt sich dann nach der Ebene zu.

Die einzige falsche Angabe Ms., der Ort läge in der Richtung Leipzig,
könnte sich dadurch erklären, daß er unter der Photographie Potsdam als Ort
der Aufnahme gesehen hatte.

2. Versuch desgl.

M. wird eine Photographie von Frau M. P. in L. vorgelegt. Keine Angaben
von mir, unter der Photographie keine Angabe des Ortes der Aufnahme.

Angaben Ms.: Die Betreffende steht zu meiner Mutter in guter Beziehung
, meine Mutter selbst? (Verneint.) Ich kenne sie durch meine Mutter.
Sie lebt noch', gehl noch aufrecht, hat drei Kinder. Sie wohnt auf einer kleinen
Anhöhe, schönes Haus, rechts sind mehr Häuser; wenn man aufwärts sieht,
sieht man den Wald. Es wird das Vogtland sein.

Tatbestand: Es handelt sich um die meiner Mutter und mir seit Jahren
bekannte Witwe M. P. in L. im Vogtland, Gattin des verstorbenen Fabrikbesitzers
E. P. Sie wohnt an der Landstraße zwischen L. und E., das Haus
steht rechts an der Landstraße, etwas erhöht, da an Hügel angebaut, herrschaftliche
Wohnung mit breiter Treppe. Auf derselben Seite der Straße
sind noch andere Häuser; sieht man über die Straße links aufwärts, so erblickt
man den Waid (Richtung R.). Frau M. P. hat drei Kinder.

Man sieht in beiden Fällen die völlige Uebereinstimmung zwischen den
Angaben M.s und den tatsächlichen Verhältnissen. Besonders im ersten Fall
dürfte die seelische Einfühlung als vortrefflich zu bezeichnen sein. Der dritte
und vierte Versuch' seien übergangen, da er bei ersterem nur eine annähernd
richtige Angabe über das Alter des Betreffenden machte sowie eine Pendelangabe
, die erst in Zukunft kontrollierbar ist. Ein Bild von mir aus dem
ersten Lebensjahre, wurde ohne weitere Angaben als identisch mit mir bezeichnet
(ein naher Verwandter oder ich selbst?)

5. Versuch, 2. Mai 1926.

M. wird das Bild von G. K. gezeigt. Keine weiteren Angaben. Unter dem
Bild Angabe des Photographen P., Berlin.

Angaben M.s: Er muß noch leben, Verwandter muß gefallen sein, Land-
wiruchaft, vier große Gebäude, nicht auf einem Berg, auf der einen Seite
¥ etwas hoch hinaus, Mutter (ältere Frau) lebt noch, silbergraues Haar, gescheitelt
, sorgt sich1 sehr um ihn, Bruder lebt noch, Scheune, Breltergiebel, in der
Nähe stärkerer Baum. Bruder bewirtschaftet das Gut. Ledig, hat Braut
gehabt, die in einem anderen Gute lebt, sie ist dort verheiratet.

Tatbestand: Der Betreffende ist im Weltkrieg gefallen, hat aber noch einen
Bruder, auf den die Angaben M.s vollkommen zutreffen. Die „Mutter" könnte
sich' auf dessen alte Wirtschafterin beziehen. M. kommt später selbst auf das
Richtige zu (Bruder bewirtschaftet das Gut); die weitere Angabe, daß der Betreffende
ledig sei und eine Braut gehabt habe, die auf einem anderen Gut^e
verheiratet sei, erklärt sich damit, daß der Betreffende eben tot ist und seine
Frau nunmehr den im ersten Versuch geschilderten Bruder G. geheiratet hat.
Alles das weist aut tatsächlich Geschautes hin, das aber von M. zum Teil falsch
gedeutet wird: das Wort ledig bedeutet in dieser Sprache, daß der Betreffende


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