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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0721
692 Zeitschrift für Parapsychologie. 11. Heft. (November 1926;)

immer wieder behauptet wird, auch die Halluzinationen seien, zum mindesten
ei» U ebergang vom Nicht-Sinnlichen zum sinnlich Wahrnehmbaren?1)

Damit berühren wir das Problem von Zeit und Raum.

•Wir sahen das Dasein, als Ausdruck eines geistigen Seinsgrundes an. Dessen
Form ist schwingende, strahlende Feinstofflichkeit. Diese Daseins-Formungen
sind in ihrer Verschiedenheit Ausdruck von Grad- und F o r m unterschieden
dieser Schwingungslebendigkeit im Stoff. So wird Gestalt. Nun ist Schwingungslebendigkeit
sowohl Strahlungs gesch windigkeit als auch Schwingungsweite
. Das beides ergibt zusammen den Begriff der Wegstunde.

Wenn ich von hier zu Fuß nach Wladiwostok gehen will, so wird das eine
recht geraume Zahl von Wegstunden in Anspruch nehmen. Fahren und Fliegen
wird diese „Entfernung" sehr wesentlich zusammenschrumpfen lassen; und
könnte ich mit der Geschwindigkeit des Lichtes dorthin reisen, so würden
für mich1 irdische Wege und Entfernungen fast gleich Null werden — immer
nach Wegstunden gemessen, nicht nach Kilometern.

Und nun denken Sie sich das bitte weiter aus. Steigern Sie die Schwin-
gungslebendigkeit bis zu einer absoluten Größe. Versuchen Sie sich vorzustellen
, daß von irgendeinem Punkt des Weltalls aus eine Schwingung mit einer
so rasenden Geschwindigkeit losbricht, daß sie in einem zeitlosen Augenblick
das ganze All durchschwungen habe und, schneller als Sie denken können, schon
wieder an dem Ausgangspunkt heimgekehrt sei, dann haben Sie die a b s o 1 u I o
Geschwindigkeit vor sich, die für unser Hirnbewußtsein völlige n Stillstand
und gotthafte Allgegenwart zugleich bedeutet.

Damit aber haben wir die Formel auch für das Zeit und Raum überbrückende
Hellwissen gefunden.

Gedankenübertragung ist der Weg der Schwingung des
geistig Seelischen von einem zum andern. Gedankenlesen dasselbe
, nur diesmal in umgekehrter Richtung. Graphologische Intuition kriechI
in den andern auf diese Weise hinein oder holt ihn sich heran, gleichviel wo er
ist. und erfühlt ihn. In ihm aufgehend, wird er der andere, und sagt dann
von ihm aus, was er als der andere gleichsam wie von sich selbst spürt. Oder
er saugt ihn in sich hinein, und erspürt ihn so Eins meiner Medien drückte
sich folgendermaßen aus: sie sehe den andern „in sich vor sich" stehen
und beschrieb ihn dann einfach. Darum ist intuitive Graphologie mit Psycho-
nietrie und Hellsehen durchaus wesensverwandt, Brief und Handschrift spielen
nur vermittelnde Rollen und sind nur Anknüpfungspunkt. Psychomelrie
* lehrt, daß es unwesentlich ist, was man als Anknüpfung wählt — Jargon-Unler-
schiede im Bereich des Hellwissens, nichts weiter. Und nun steigere ich: Persönlichkeitserweiterung
ist Gegenwartserweiterung in der
llichtung auf die Allgegenwärtigkeit des Gottgeistigen, des Absoluten hin.

Ich brauche keinen sechsten Sinn zur Erklärung. Ich brauche keine Krypl-
äslhesie und keine vierte Dimension. Ich brauche nur schwingendes

l) Ich werde demnächst von einem Fall berichten können, der in einer englischen
Irrenanstalt vorgekommen sein soll, wo man einen Geisteskranken, der
an halluzinatorischen Wahnbildungen litt, photographierte, um ihn durch das Lichtbild
von der Wahnhaftigkeit seiner Vorstellungen zu überzeugen. Die Photographie
, von dem Stationsarzt persönlich aufgenommen, ergab aber zu seinem großen
Erstaunen auch zugleich das Lichtbild des angeblich nur halluzinierten Gebildes.
Es wird gut sein, wenn wir in dieser Hinsicht vorsichtiger werden. Ich habe Nachforschungen
angestellt, die mir den Originalbericht aus der Irrenanstalt verschaffen sollen.


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