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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0731
702 Zeitschrift für Parapsychologie. 11. Heft. (November 1926.)

Sitzung gemacht hatte, ohne zu wissen, auf welchen Stuhl sich die Angaben beziehen
. Die dann vorgelesenen Angaben von Forthuny stimmten für die Dame, die
auf dem Stuhl saß, nicht, jedoch meldete sich nachher der neben ihr sitzende Mann,
der dann zahlreiche Angaben bestätigte. Auch diese Angaben übersteigen das, was
man vom Zufall erwarten könnte.

Es folgen ausführliche Erörterungen von Osty über den Fall Forthuny.

2. Richet. Eine wirkungslose Kritik. Albert Moll und die
Kryptästhesie von Kahn. (Erschien hier bereits in Uebersetzung.)

T i s c h n e r.

Luce e Ombra, Rom, April bis Juli 1926.

Das Aprilheft enthält interessante Mitteilungen über zwei telepathische Erlebnisse
des berühmten Forschungsreisenden Stanley nach der italienischen Uebersetzung
seiner Selbstbiographie.

In der Fortsetzung seiner Arbeit über metapsychische Phänomene bei wilden
Völkern, zitiert Bozzano einen seltsamen Fall von experimenteller Bilokation aus
dem „Almanach des Missions" (1907). Der Bericht stammt von einem katholischen
Missionar in Zentralafrika. Der Häuptling des Stammes der Yabikou war Zauberer
und mit dem berichtenden Missionar befreundet. Eines Tages sagte diesem der
Häuptling, er werde sich atuf eine vier Tagereisen entfernte Hochebene begeben,
wo er die folgende Nacht mit einigen anderen vom „Meister" erwartet werde.«
Der Missionar (M.) hielt dies infolge der Entfernung für unmöglich, worauf ihn der
Zauberer (Z.) einlud, seiner „Abreise" anzuwohnen; ehe die Beschwörungen begannen
, bat M. den Z., er möge bei seiner Reise dem Christen Esaba, der auf dem
Wege zur Hochebene wohnte, ausrichten, dieser solle sofort kommen und M,
die Patronen seines Jagdgewehrs bringen, die er in Esabas Hütte gelassen hatte.
Da es von der Mission aus drei starke Tagereisen zu Esaba waren, hielt M. die
Ausführung dieses Auftrags für ausgeschlossen. Durch verschiedene Mittel versetzte
sich Z. in einen tiefen Trancezustand, währenddem er wie tot dalag. Erst
am andern Morgen erwachte Z., worauf M., der ihn nicht verlassen hatte, ahm
erklärte, da Z.s Körper das Zimmer nicht verlassen habe, sei er offenbar unfähig
gewesen seine Reise auszuführen. Z. sagte, er sei mit vielen andern auf der Hochebene
gewesen und habe unterwegs Esaba benachrichtigt; nur sein Körper sei
zurückgeblieben, sein „Selbst" aber weggewesen; wirklich erschien nach drei Tagen
Esaba bei M. und brachte die Patronen. Drei Tage zuvor, gegen 9 Uhr abends
(zur Stunde da Z. in Trance fiel), habe Z. bei ihm geklopft und ihm von außen
den Auftrag zugerufen. Es ist möglich, den Fall rein telepathisch zu deuten, doch
könnte es sich sehr wohl um ein Phänomen der Bilokation handeln, d. h. es könnte
wirklich eine Art Doppelgänger von Z. (sein „Astralleib") bei Esaba vorgesprochen
und sich vielleicht auch auf das erwähnte Hochplateau begeben haben; für das
letztere fehlt zwar jeder direkte Beweis, wenn wir aber den Besuch bei Esaba als
Bilokation auffassen, so läge sogar die geheimnisvolle Zusammenkunft einiger
„Eingeweihter" auf dem Hochplateau im Bereich des möglichen. Dann wäre es,
wie Bo/zano bemerkt, auch möglich, daß die ähnlichen mittelalterlichen Hexenfahrten
zum sogenannten „Hexensabbat" gelegentlich nicht nur in der Phantasie
erfolgten. Beachtenswert ist noch, daß bei den Beschwörungspraktiken des Z.
eine sehr giftige Schlange eine Rolle spielte, die offenbar unter einem starken
magnetischen Einfluß des Z. stand. Wahrscheinlich können solche Zauberer auch
Tiere in einer Weise beeinflussen, die in Europa kaum bekannt ist.

Schließlich geht Bozzano dazu über, zu zeigen, daß auch Fälle von eigentlichem
Mediumismus, d. h. von Aeußerungen Verstorbener durch mediale Personen
bei unzivilisieiten Völkern vorkommen. Aus dem 7. Band des Journal der S. P. R.
(S. 274/75) entnimmt er (Maiheft) einen Bericht, den Herr R. Augear von einem
vertrauenswürdigen Südseeinsulaner erhielt. Auf Coira, einer der Fidschiinseln, erkrankte
ein Eingeborener an Ruhr; er fiel dabei oft in einen langdauernden Trancezustand
, währenddessen Tote aus ihm zu sprechen schienen, und zwar schien ihre
Stimme aus dem Bauch des Kranken zu kommen. Der Berichterstatter (B.) und viele
andere, gingen hin, um das Phänomen zu sehen; stets sprachen die Stimmen in
den dem Kranken selbst oft unbekannten Dialekten der jeweiligen Besucher.
B. erfuhr viel über seine Heimatinsel und seine dort verstorbenen Bekannten, was
er alles bestätigt erhielt, als Landsleute von ihm nach Coira kamen. Wenn Nachts


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