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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0732
Fachliteratur des Auslandes

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die Stimmen der Toten sprachen, konnte man deren Hände aus der Hütte des
Kranken herauskommen sehen; wenn man diese Hände faßte, waren sie sehr
klein und kalt, mit ganz kurzen Fingern; ging man in die Hütte und machte dort
Licht, so sah man nur den Kranken, der wie tot dalag. Nachdem er gesund geworden
war, hörten die Erscheinungen auf, auch wußte er nicht das geringste von den
Geschehmissen während seiner Trancezustände. Sehr beachtenswert ist das Sprechen
in fremden Dialekten, sowie die Materialisation der kleinen unvollständigen Hände,
wie sie auch bei europäischen Medien zuweilen auftreten. (Vergleiche die verkleinerten
Hände Erwachsener bei Kluski, in Geleys „Hellsehen und Teleplastik".)

Einen weiteren Fall entlehnt Bozzano dem 9. Bd. des Journal der S. P. R.
S. 69/71; er stammt von Frau K. Langton Parker, die ihn aus Australien dem bekannten
Gelehrten Andrew Lang mitteilte. Eine bei ihr wohnende junge Dame
wurde plötzlich von einer seltsamen Krankheit ergriffen. Die älteste Eingeborene
der Gegend, die Frau Langton öfter besuchte, kam und fragte nach der Ursache
der Krankheit; als man ihr keine Auskunft geben konnte, erlärte sie, sie wolle
die Geister befragen; dies tat sie in Gegenwart der Kranken. Die zwei Damen
hörten eine pfeifende Stimme etliche Worte äußern, auf die die Alte antwortete.
Diese fragte mehrere Geister nach1 dem Leiden der Kranken, doch erst der dritte»
der Geist eines kurz zuvor gestorbenen Mädchens, für das Frau Parker stete
viel Sympathie gehabt hatte, erklärte, die Kranke habe die Geister gekränkt, weil
sie im Schatten eines heiligen Baumes gebadet habe; unsichtbare Bienen seien
die Beschützer dieses Baumes, die Bienen hätten sie in den Rücken gestochen, und
die Stiche seien die Ursache der Krankheit. Wirklich entdeckte man auf dem Rücken
der Kranken mehrere entzündete Punkte, auch stellte sich heraus, daß sie, ohne es
zu wissen, unter einem heiligen Baum gebadet hatte. Der Geist gab auch Abweisungen
zur Heilung der Kranken, die schon einen Tag später fast gewesen
war. Wenn wir absehen von der Schwierigkeit, die in den strafenden Bienenstichen
wegen Mißachtung eines heiligen Baumes liegt, so haben wir hier
ganz wie in Europa, ein Medium, das von „Geistern" belehrt wird; freilich ist in
diesem Falle, wie auch sonst oft, die Deutung durch Hellsehen des Mediums ohne
Eingreifen von wirklichen Geistern viel wahrscheinlicher. Ein letzter Bericht
Bozzanos stammt aus dem Buch ,,Das alte Neuseeland beschrieben von einem Pakeha
Maori" (d. h. einem Weißen, der lange unter den Maori gelebt hat). (Neudruck
bei Richards Bentley and Son, London 1893.) Der Verfasser war lange Beamter
in Neuseeland. Im 10. Kapitel des Buches erzählt er, daß ein sehr (geschätzter
junger Häuptling im Kampf gefallen war. Der Zauberer des Stammes erbot sich,
den Toten erscheinen zu lassen; da der Beamte mit dem Toten sehr befreundet
gewesen war, wurde er von der Familie zu der Beschwörung geladen. In voller
Dunkelheit begann angeblich 'der Tote zu sprechen. Nach einiger Zeit fragte der
Beamte den Toten, der als erster seines Stammes lesen und schreiben gelernt hatte,
wo er seine Tagebücher, die man nicht auffinden konnte, verborgen habe. Sogleich
beschrieb der Tote das Versteck der Bücher in seinem Hause; sein Bruder,
der lange vergeblich danach gesucht hatte, eilte an die besagte Stelle und fand wirklich
die vermißten Tagebücher. Da der Fall 1845, also vor dem Aufkommen des
modernen Spiritismus spielt, ist seine Uebereinstimmung mit diesem um so auffallender
. Im Juniheft beschließt Bozzano seine interessante Arbeit mit einem Rückblick
auf das ganze Gebiet, das zeigt, daß die okkulten Phänomene eine Realität
sind, die in gleicher Weise bei allen Völkern auftritt und er glaubt, daß, wie der
(Haube der ganzen Menschheit an das Weiterleben nach den* Tode ursprünglich
auf diesen okkulten Tatsachen beruht, so schließlich die Richtigkeit jenes Glaubens
aus diesen Tatsachen für jedermann folgen wird.

Im April-, Mai- und Juliheft setzt Professor E. Luisada seine phantastische
Arbeit über „Die Naturwissenschaft und die Eigenschaften der allgemeinen ,tnid
der individuellen Seele" fort. Im April- und Maiheft kommen in Pafumis Rundfrage
über das metapsychische Problem folgende Männer zu Wort: P. Raveggi,
G. Morelli, A. Cervesato, C. Alzona und J. P. Capozzi. Ueber Unterschiede .zwischen
im Halbschlaf gesehene und „odische" Phantome, schreibt V. Cavalli, über
Campanella (1569—1639) und sein Werk „Del senso delle cose e della magiä (Erstdruck
des italienischen Urtextes Bari, Laterza 1925), G. Farina d'Anfiano. Eine,
wenn nicht im Zusammenhang gelesene, oft seltsam anmutende längere Arbeit .von
Prof. R. Bianchi über „die elementare Mathematik angewendet auf vorausschauende


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