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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0733
704 Zeitschrift für Parapsychologie. 11. Heft. (November 1926.)

Träume", wird im April- und Maiheft fortgesetzt (Beginn im März 1925, Fortsetzungen
Juli, September, Oktober 1925 und Februar 1926).

Im Mai-, Juni-, Juli- und Augustheft bespricht Bozzano sehr ausführlich Brad-
leys neues Buch „The wisdom of the gods"; dies interessante Buch, in dem Bradley
auch auf die Ergebnisse semer eigenen Medialität eingeht, wird demnächst in der
Zeitschrift für Parapsychologie besprochen werden.

V. Cavalli spricht kurz über den „Materialismus" der Spiritisten; im gleichen
Heft (Mai) finden sich drei aus Tageszeitungen entnommene (also nicht in allen
Einzelheiten skher feststehende) Berichte über Spukerscheinungen in Italien, im
Jahre 1926. Im ersten Fall handelt es sich um Geräusche und Phantomerschei-
mmgen in einer Kaserne, im zweiten Fall um unerklärliche Brände in einem Pfarrhaus
, die offenbar mit der Anwesenheit eines jungen (möglicherweise medial veranlagten
) Dienstmädchens zusammenhingen, da sie aufhörten sowie dieses entfernt
wurde. Der dritte Fall betrifft Geräusche und telekinetische Phänomene in einem
Privathaus.

Im Juniheft findet sich ein lesenswerter Artikel P. Raveggis über die Auffassungen
von der Seele und vom Weiterleben nach dem Tode im alten Etrurien; .im
gleichen Heft schreibt V. Cavalli etwas unklar über „instinktive psychomagnetische
Therapie und dgl.", ebenso G. Farina d'Anfiano über „Die Realität des Geistes nach
dem Prinzip der Transformation". Ebenda spricht Marzorati kurz über ein Buch
„U Convito Spirito" (Florenz 1925), in dem die in Triest lebende Dichterin Nella
Doria Cambon über Sitzungen berichtet, die von 1919 bis 1924 in ihrem Haus mit
den Medien Enrico und Romana Fornis stattfanden. Die durch die Medien sprechenden
„Geister", sind gelegentlich Manzoni, Richelieu, Mazzini usw., so daß der wissenschaftliche
Wert großer Teile des Buches sehr problematisch ist. Doch folgt
ein Bericht des Journalisten Mario Nordio. der an einer dieser Sitzungen beteiligt
wair und von verstorbenen Bekannten scheinbar gute Identitätsbeweise erhielt; doch
ist nicht ersichtlich, ob die Medien nicht in der Lage waren, sich vorher über Nordios
verstorbene Bekannte zu instruieren.

Im Juliheft beginnt ein längerer Artikel Bozzanos über Besessenheitsphäno-
mene; ich werde darüber später im Zusammenhang berichten. V. Cavalli schreibt
über Christi Verklärung und hält die Materialisation von Moses und Elias durch
Jesus während seiner Verklärung (Matthäus 17) für einen Beweis, daß Jesus selbst
den Verkehr mit den Toten nicht verboten haben kann, wie gewisse kirchliche»
Kreise glauben. Der Artikel ist recht lesenswert und erinnert an das feine Werk
von Professor Richard Hoff mann über die Auferstehung Jesu (Verlag Mutze).
Antonio Bruers bespricht ausführlich die von Paul Chacornac (Paris, Chacornac
1926) verfaßte Biographie des Abbe Alphonse Louis Constant (1810—1875), der unter
dem Namen Eliphas Levy mehrere Bände über okkulte Philosophie (Magie, Kabba-
listik) usw.) erscheinen ließ; diese Bände sind interessant als typische Beispiele für
viele phantastische okku!te Spekulationen, doch haben sie keinerlei wissenschaftlichen
Wert. R.Lambert.

Buchbesprechung.

Bergmann, Ernst, Prof. an der Univ. Leipzig: Geschichte der deutschen
Philosophie in fünf Bänden. Jedermanns Bücherei, Verlag Ferd. Hirt,
Breslau. 1926.

Das vorliegende Bändchen I, „Deutsche Mystik", dürfte lebhaftestem
Interesse begegnen, um so mehr, als es bisher eine knappe allgemeinverständliche
und doch wissenschaftliche Darstellung der Geschichte der deutschen Mystik nicht
gibt. Es wird hier genügen, statt vieler Worte den Inhalt der verschiedenen Abschnitte
kurz aufzuführen: Wesen und Gang der deutschen Philosophie. Meister
Eckart und. sein System. Die Schule Eckarts. Der Kardinal Cusa. Paracelsus und
der Paracelsismus. Agrippa von Nettesheim.

Bergmann geht in diesem ersten Bändchen bis zum Jahre 1530. Er zeigt nicht
nur Systeme, sondern auch Persönlichkeiten und ihre Ideen. Er läßt Gestalten, die
sich gegenseitig kommentieren, so farbig wie möglich vor unseren Augen erstehen
, und seine anschauliche Plastik führt uns ein in das lebendige Erleben deutschen
mittelalterlichen Geisteslebens. S.


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