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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0737
708 Zeitschrift für Parapsyehologie. 12. Heft. (Dezember 1926.)

mit Horn." Damit schloß dieses Experiment; es war das letzte dieses Abends
denn der Telepath war ganz erschöpft durch das lange Warten und die vorhergehenden
Versuche. Bei guter Stimmung und befriedigendem Gesundheitszustand
kann er — nach seinen Angaben — zwei Stunden arbeiten.

Bei einem Gespräch mit Ninoff am anderen Tage kam ich auf seine mir
auffallende Bemerkung zurück, als er das erste Buch ergriffen hatte: „C'est
un livre etranger, un livre blanc." Ich fragte ihn, woher er das habe bissen
können: „Der Sender dachte in dem Augenblick nicht an dieses Buch, und Sie
konnten es ja mit verbundenen Augen nicht sehen!" „C'est juste! — erwiderte
er — als ich anfaßte ce livre, bekam ich Gedanken von dem Herrn, mit dem
ich gemacht das Experiment avec la carte de repetition. Dieser Kommandeur
dachte: jetzt hat er Buch, aber es ist falsch, es ist das weiße.* da legte ich
Buch fori." Der „Kommandeur" war Dr. Sch. '

Der Zufall wollte, daß dieser mich im selben Augenblick aufsuchte, um
sich über den Versuchsabend mit mir auszusprechen. Ich fragte ihn also: „Entsinnen
Sie sich noch des Hergangs, als Prof. M. das Bild im Konversationslexikon
übermitteln sollte? Ninoff faßte, wie Sie wissen, ein falsches Buch
an, woher konnte er das wissen?" Darauf bemerkte Dr. Sch.: „Ich habe in
diesem Augenblick impulsiv daran gedacht: ,Nun hat Herr Ninoff das falsche
Buch von weißer Farbe ergriffen!' Ich bedauerte das um so mehr, als wir
bemerken konnten, daß Prof. M. ihm nicht die richtige Direktive gab." So
klärte sich dieser Fall überraschend auf.

Der Versuch ist dadurch wertvoll, daß Ninoff, durch einen bestimmten
Befehl beeindruckt, imstande war, einen Zwischengedanken, das „Telegramm
" eines anderen, aufzunehmen und dabei die „Seudestation"
richtig zu erkennen.

Experimentalabend in der Stadthalle.

Für den 6. Dezember 1901 hatte auf meine Veranlassung die Elberfelder
Dienstags-Gesellschaft ihre Mitglieder mit Damen und eine Anzahl interessierter
Herren zu einem großen Ninoff-Experimental-Abend in die Stadlhalle
eingeladen. Auch die Mitglieder des Wupperlaler Aerztevereins sowie des
Naturwissenschaftlichen Vereins folgten zahlreich der an sie ergangenen Einladung
, so daß mehrere hundert Personen in dem großen Saale anwesend sein
mochten. In dem einleitenden Vortrag, den ich übernommen hatte, suchte ich
auf die Bedeutung dieser Vorführung hinzuweisen, ging kurz auf den Lebenslauf
und die Arbeitsweise Ninoffs ein, und forderte schließlich zu einer strengen
Kritik auf. Hierauf führte man Ninoff in den Saal, wo er den Anwesenden vorgestellt
wurde. Vor jedem Versuch begleiteten ihn zwei Herren in ein anderes,
entferntes Zimmer, so daß er von den Vorbereitungen und Besprechungen
keine Kenntnis haben konnte. Nachdem alles überlegt und festgestellt war,
kehrte er wieder in den Saal zurück.

Ich hattte einen in der vordersten Reihe silzenden älteren Herrn aufgefordert
, das erste Experiment mit Ninoff zu machen. Es war ein Sanitälsral.
Dr. K., der sich hierzu bereit erklärte. Ninoff richtete die üblichen Worte an
ihn und begann alsdann die Taschen dieses Herrn zu durchsuchen. Er kam nicht


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