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Tischn'cr: Metapsychik und Panpsychismus. 749

habe ich auch an keiner Stelle von Animismus und Spiritismus gesprochen.
Das was ich Ihnen angeboten habe, enthält für mich gleichsam eine ani-
iriislischc Theorie des Spiritismus, ein Stückchen Physiologie des Jenseils, Telepathie
des Jenseits im animislischen Gewände oder wie Sie wollen. Ich kann
diese Unterschiede nicht recht machen, denn mir ist Lebenslehre eben Innenseite
schlecht hin.

So zeigte ich Ihnen auch fast immer ein und dieselbe lebendige Innenseite
, von der alles Geschehen und auch dieses zum mindesten ausgehen kann.

Mohr kann ich natürlich nicht behaupten und mehr habe ich auch
nicht sagen wollen. Ich gab Ihnen, wie ich es sehen lernte und in meinem Weltbild
einzuordnen mich genötigt sah.

Was haben wir nun bei alledem gewonnen? Sicher das eine, daß wir uns
genötigt sahen, über das Wesen des Stoffes, über das Wesen des
Lebens, über das Wesen der Bewußtheit und der Sinne von neuem
gründlich nachzudenken. Das Rätsel der Seele und des Geistes,
das Geheimnis, das wir Gott nennen, >erlangle wieder einmal, daß
wir Stellung nehmen auch zu den letzten und unergründlichsten Fragen des
Seins. Fragen aus dem Gebiet des religiösen Glaubens habe ich mit Absicht
heute zurückgestellt. Sie scheinen mir besser einer besondern Behandlung
vorbehalten zu bleiben, dk ich Ihnen nicht schuldig bleiben werde. Ich hatte
Ihnen versprochen, Problemstelinngen vor Ihnen auszubreiten; dieses
Versprechen habe ich wohl sicher erfüllt. Ich habe Ihnen auch versprochen,
eine Problemlösung vor Sie hinzustellen. Es wird kein Sterblicher behaupten
dürfen, daß er die Lösung wisse; abpr einen Vorschlag habe ich
Ihnen unterbreitet, der wie eine Lösung anmutet. Zum mindesten gibt er uns
ein Erklärungsprinzip an die Hand. Das Rätsel des Seins und des mit ihm
zugleich unzertrennlich gegebenen Daseins, sah ich in der Schwingungslebendigkeil
flutenden Od-Stroms im All. Ihn ließ ich rings
um sie herum lebendig werden, die Räume erfüllend mit geistleben-
digom Sein. Ewigkeit sausblicke öffnete ich vor Ihnen, riesengroß wuchs
mit Würde und Wert des Lebendigen auch unsere sittliche Verantwortung dabei
\or uns nuf, unerschöpflich aber auch die Quellen der Kraft, aus denen wir
Irinken können, „Ströme lebendigen Wassers". Und so glaube ich nicht zuviel
zu sagen, wenn ich \on dem Aufblühen unserer jungen Wissenschaft, von dem
Heraufdämmern neugewordener uralter Erkenntnisse erwarte und hoffe, daß
<*ie auch das Heraufkommen einer glücklicheren, geistigeren, menschen- und
lob» nswürdigeren Zeil anbahnen wird.

Kritik und Methodik.

Metapsychik und Panpsychismus.

Von Rudolf Tischner, München.

Lange habe ich geschwankt, ob ich Glogaus Aufsatz in Nr. 10, 1926, beantworten
sollte. Der von ihm vertretene Standpunkt ist, wie ich unten zeigen
werde, so unklar und widerspruchsvoll, daß es mir ein undankbares Unternehmen
zu sein schien, sich mit ihm auseinanderzusetzen. Aber dann entschloß
ich mich gerade wegen dieser Unklarheiten, die geeignet sind, verwirrend zu
wirken und Mißverständnisse hervorzurufen, das Wort zu ergreifen, handelt


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