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besondere liegt bei dem Wort .,identisch", wenn man es nicht in seinem strengen
, klaren Sinne versteht, die Gefahr nahe, daß man die Worte „psychisch**
un<l „phvsisch", da beide angeblich „Identisches" bezeichnen, promiscue
gebraucht, wie es gerade die Beweisführung erwünscht erscheinen läßt; das
hieße aber im Nebel fechten, man würde gar nicht mehr wissen, wo der Gegner,
den man aufs Korn nehmen will, jeweils steht. Jedes dieser Worte würde dann
im passenden Augenblick wie im Märchen der Swinegel und seine Frau rufen:
,,Ifier bin ich", und man wäre der Gefoppte.

Wir haben im "vorhergehenden gesehen, daß manche Vusdrücke in recht
unklarer Weise verwendet werden und sich Glogau anscheinend gar nicht bewußt
ist. wie vieldeutig diese Worte sind, wenn man sie nicht in genauem Sinne
anwendel und mit ein paar Worten sagt, wie man sie verstanden wissen will.
Wenn Glogau aber außerdem die ße/eichnung „natürliche Magie" in dem
Sinne von „parapsychologischor Forschung" verwendet, so erhöht er die Ver-
vv irrung noch, indem er einem Ausdruck, der seinen althergebrachten Sinn hat,
und der für das Gebiet der Taschenspielerei und Trick/auberei gebraucht wird,
einen neuen Sinn gibt; denn auch bei Kant hat der \usdruck ja nicht, wie
Glogaus Bemerkung nahelegt, den Sinn, als ob Kant das darunter \ersteht, was
wir „parapsychologische Forschung" nennen. Und auch Schopenhauer gebraucht
die Bezeichnung offenbar nicht, wie es nach Glogau scheinen könnte,
in demselben Sinne wie er selbst. Schopenhauer spricht dort von der damaligen
Physik, di° die okkulten Erscheinungen nicht anerkennt, sondern auf „nalür-
Jiche Mf'.gio", d. h. auf Trick und Taschenspielerei zurückführt. Ich kann
keinen Vorteil darin erblicken, eine solche .c o n t r a d i c I i o in adjcclo"
statt ,.Parapsvchologie" oder ,Alelapsychik" anzuwenden: es kann nur schaden,
wenn man diesen \usdrurk für ein Gebiet gebraucht, das eben als werdende
Wissenschaft den Gefilden der Magie entronnen ist.

Seite (hi schreibt Glogau: ,,Es ist ein Grundirrlum von Tischner, anzunehmen
, ,daß .. . nichts die Aussage gestaltet, daß das Gehirn eher als ein
anderes Organ llcrtzeche Wellen aussenden kann', wie ich unten beweisen
werde." Die Stelle ist allerdings ein Zitat aus meinem Referat von
Sudre« Arbeil, kann also eigentlich nicht unmittelbar auf mich bezogm
werden, aber ich bekenne mich hiermit zu derselben Ansicht Glogau legt offenbar
auf diesen Nachweis deshalb soviel Wert, vveil er der Meinung ist, daß damit
die mclaps)einsehen Phänomene. Telepathie usw. auf Herl/sehe Wellen
zurückgeführt werden können. Dieser Ben eis ist nach der \bricht von Glogau
offenbar auf Seile (>23 in dem Vbschnill über die l/ntersuchungen von G**an
geführt, ich kann wenigstens .sonst k<*ine Yuslührungen finden, die man so
auffassen könnte. Sehen wir uns diesen Beweis einmal an!

Caan hat nachgewiesen - ein *\ ichweis, der mir seit Jahren bekannt war
daß Gehirn. Herz, Leber und Lunge usw. radioaktiv sind. Erstens sind ober
meines Wi-^ens die bei der Radioaktivität auftretenden Wellen keine fJerlz-
schen Wellen - dies aber nur nebenbei. \ber auch gegen die .spezifische Bedeutung
dieser Radioaktivität bei Denkpro/essen od*n* gegen die ..Identität*'
der Radioaktivität mit Denkpro/essen - nach Glogaus \nsichl - -, spricht
manches in diesen Untersuchungen selbst.

Zuerst fällt auf, daß auch andere Orgine di'»se Radioaktivilät besitzen:
die 1 unge, die nur in zwei Fällen untersucht wurde, halte in einem Fall sogar
eine stärkete als das Gehirn, in dem zweiten Falle eine fast ebensj starke.

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