Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0794
765

Die Arbeit ist der älteste unter den neueren Versuchen, die parapsychischen Phänomene
in das allgemeine wissenschaftliche Weltbild einzuordnen. Es wäre interessant
ju wissen, wie Heymans die paraphysischen Phänomene mit dem psychischen Monismus
in Einklang bringt, falls er auch von ihrer Realität bereits überzeugt ist,
was mir nicht bekannt ist. Oesterreich, Tübingen.

Ludwig Aub f. Vor kur/em starb der bekannte Psychologe Ludwig A u b
in München. Er hatte sich durch seine feinsinnige graphologische und psychologische
Deutungskunst einen Namen gemacht. In trefflicher Weise \erband er wissenschaftliche
Kenntnisse mit intuitiver Begabung, ja er hatte vielfach direkt hellseherische
Blitze, mittels deren er Angaben machte, die dem rein \ erstandesgemäß
arbeitenden Deuter unmöglich sind. *)

Reclams „Universum** brachte in Heft 1 d. Jahrg. vom 1. Okt. einen Aufsat/
\on Prof. Ha,ns Driesch: „Der sogenannte Okkultismus." Kritisches und Erlebtes
. — Die beigegebenen Abbildungen zeigen das Berliner Medium Frau Maria
Yollhart, sowie den Verfasser des Artikels im Kreise der früheren Präsidenten der
engl. Gesellschaft für psychische Forschung in London.

Theosophia-Bibliothek. Es dürfte noch nicht genügend bekannt sein, daß der
Lthrverein für Geisteswissenschaft e. V., Hamburg 30, Gneisenaustr. 5, eine
Leihbibliothek von mehr als 2000 Bänden besitzt, welche fast alle Werke
der Theosophie, Astrologie und des Okkultismus enthält. Die Bücher werden
innerhalb Deutschlands entliehen und versendet die Geschäftsstelle kostenlos neuestes
Nachtragsverzeichnis mit Leihbedingungen.

Am Freitag, den 5. Dezember, hielt unser Mitarbeiter, Herr Univ.-Professor
Dt. Messer aus Gießen, in Berlin auf Einladung des Berliner Rektorenverbandes
einen Vortrag über „Okkultismus und Wissenschaft". Nach einer kulturgeschichtlichen
und philosophischen Einleitung gab er eine Uebersicht über die wesentlichsten
okkulten Phänomene, und teilte sodann seine eigenen Erfahrungen, namentlich
die an dem Medium Willy Schneider gemachten, mit. Seinen kritischen Ausfuhrungen
fügte er zum Schluß auch einige Worte an die Adresse einiger, auf
ihre Ablehnung so stolzer Antiokkultisten hinzu, indem er deren neuerliche Veröffentlichungen
einer kurzen wohlverdienten Abfertigung unterzog. Die recht zahlreich
erschienenen Zuhörer folgten den fast dreistündigen Ausfuhrungen mit gespanntem
Interesse, und lohnten den Redner mit außerordentlich starkem Beifall.
Man stand unter dem Eindruck, daß es für viele der Anwesenden ein neuartiges
Erlebnis war, einen Universitätslehrer über ein so bedeutsames, und für viele noch
fremdes Talsachengebiet in so beschlagener Weise reden zu hören. S.

Buchbesprechungen.

Hans Driesch: Metaphysik. Jedermanns Bücherei, Verlag Ferd. Hirt in Breslau
. 1924.

Wer sich mit der Philosophie unseres bekannten Mitarbeiters bekanntmachen
>\ ill, greife zu diesem kleinen, aber sehr übersichtlichen Buch. In populärer, leicht
er/ahlender Form gibt Driesch hier zu erkennen, was er unter „Ordnungslehre'4,
w as unter „Wirklichkeitslehre" versteht. Er will zeigen, was Metaphysik eigentlich
sein will, und daß sie möglich ist. Nach dem Raumes- und Wissensproblem behandelt
er die höchsten metaphysischen Fragen: das Todes-, das Unsterblichkeits-
und das Gottesproblem. Geschichtliche Parallelen sind am Anfang und Ende verhoben
. Driesch schließt, nachdem er Aristoteles, Leibni/ und Ed. von Hartmann
als diejenigen bezeichnet, denen er sich verwandt fühlt, mit den Worten: „Möge
die^e Schrift beitragen zur Förderung kritischer gewissenhafter Philosophie und
insbesondere Metaphysik, und möge sie einen Damm bilden gegen eine Philosophie
unkontrollierter Einfälle, wie die alte monistische Philosophie es war, gegen eine
Philosophie der Einfälle, die dann doch im Grunde nichts verständlich macht.
Die Zeit braucht Metaphysik; aber nur eine gewissenhafte Metaphysik kann
>ie brauchen."

*) Vgl. über Aub die kleine Schrift von R. Tischner: Ludwig Aub, eine psychologisch
-okkultistische Studie. Verlag O. .Mutze, Leipzig.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1926/0794