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Zeitschrift für Parapsychologie. l.Heft. (Januar 1927.)
<üe \on der rechten des Mediums geführt wird, aus und ruft: „Jch halte die«
Uhr", die ich selbst dann fühle und bei hergestelltem hellen Lichte sehe. Der
Glasdeckel der Uhr zeigt die Eingravierung N. Von sonstigen eigentümlichen,
wahrend dieser Sitzung eingetretenen Phänomenen, ist noch erwähnenswert, die
\on allen Anwesenden deutlich wahrgenommene Imitation der Uhrschläge in
der Nische des Büfetts, das sich mehrere Meter von der Zimmeruhr entfernt
an einer anderen Wand befand, ferner das Herunterfallen und mehrmalige
Läuten der gleichfalls auf das Kreuzbein des Tisches gestellten Glocke, das
wiederholte Klopfen auf meiner rechten und linken Fußsohle, die plötzliche,
mit mächtigem Ruck erfolgende, mehrere Zentimeter hohe Erhebung der rechten
Seite des schweren Tisches sowie seine mehrmalige Drehung nach rechts,
gleichfalls um mehrere Zentimeter und zwar bei voller Beleuchtung,
sowie die Verschiebung des Stuhles, auf dem ich saß; in dem letzteren Falle
war es, als ob eine in meinem Rücken wirkende Kraft dies hervorrief.
Zum Schluß dieser Sitzung stellte ich noch folgendes Fragem erhör mit dem
„Klopfgeist" an, der sich seit vielen Jahren bei solchen Gelegenheiten unter dem
Namen Neil einzustellen pflegt. Bist du ein selbständiges Wesen? „Ja".
Bist du in einer andern Welt? „Ja und nein". — Bist du der Geist eines Toten?
„Ja". — Hast du in Oesterreich gelebt? „Nein*. — In Deutschland? „Ja". - -
Hast du im vorigen Jaltrh gelebt? ,,Nein". — Im t8. Jahrh.? „Nein". — Im
it. Jahrh.? „Ja". — In der zweiten Hälfte? ,.Ja". - - Warst du ein Forscher?
..Ja". — Ein Philosoph? „Ja". — Hast du gelehrt? „Ja". — An einer Hochschule
? „Nein". — Hasl du als freier Lehrer gewirkt? „Ja*. — Hast du auch
geschrieben? „Ja". — Kann ich deine Schriften in der Bonner Universitätsbibliothek
bekommen? ,,Ja". — Unter welchem Namen? „Wenn meine Mission
erfüllt ist, werdet ihr meinen Namen vtis^en, Aon dem jetzt nur eine Silbe
lautet." Steht dein voller Name im Katalog? ,,Ja". — Könnte ich ihn herausbekommen
? „Ja". - Ist Neil eine Silbe deines Zunamens? „Ja". - - Heißt
du Franziskus? „Ja". — Bitte, sag mir den ersten Buchstaben deines vollen
Namen». „G". Bitte, auch noch den zweiten! „Nein". — Kennst du meinen
Namen? ,Ja'\ „JOHANN". -- Fehlt nicht noch etwas? „Ja". — Also bitte:
..K S". — Mit den Klopf lauten ,,Gott zum Gruß" fand die Sitzung ihr Ende.
Zu Beginn der zweiten Abendsitzung, an der in der Wohnung des \ erstorbenen
Majors St., vier Herren und fünf Damen teilnahmen, wurde wiederum
nach wenigen Minuten der Unterhaltung an > erschiedenen Stellen des Raumes
Klopfen vernehmbar. Alle Anwesenden klopften in der üblichen Weise die vorhin
genannte Grußformel und erhielten der Reihe nach an >erschiedenen
Stellen und in verschiedener Stärke die Echoantwort. Die von mir gestellten
Fragen, ob wir alle an der richtigen Stelle säßen und heute vieles zu sehein
bekommen würden, wurden sogleich durch einmaligen kräftigen Klopflaut bejaht
. Nach kurzer Zeit begann die auf das Kreuzbein des Tisches gestellte Glocke
zu tönen, während die Füße der Frau S durch mich und den linken Nachbar
kontrolliert wurden. Ich stellte nun an den „Klopfgeist" die Frage, ob er
den Namen meines Vaters kenne. Sogleich erfolgte die von anderen Teilnehmern
, wie von mir selbst festgestellte Klopfanlwort: Hubert Verweyen. Nach
diesem erstaunlichen Treffer (keinem der anderen, mir fremden Anwesenden
konnte der Vorname meines verstorbenen Vaters bekannt sein), bat ich, es möge
der Name buchstabiert werden, der mit dem von mir auf das Kreuzbein des
Tisches gelegten Umschlag zusammenhänge. Es kam die \ntwort: „Nein",
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