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Verweyen: Phänomene bei dem Grazer Medium Frau Silbert.
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stellte Eingravierung von der Art des üblichen Monogramms „N" („Neil'4),
die um so erstaunlicher war, als sie von der Innenseite des Glasdeckels erfolgt
war. *
Noch ein weiteres Mal fiel Frau S. während dieser Sitzung in 'France,
streckte dabei die Hände über den Tisch, ging mit zusammengelegten Händen
umher und ließ alle Anwesenden das Ticken der Uhr hören, die ich zuvor
wieder unter den Tisch gelegt hatte. An ihren Platz zurückgekehrt, öffnete
sie die Hände, in denen sich nichts zeigt. Sie erklärt sodann über der rechten,
kurz darauf über der linken Schulter des Direktors S. etwas Leuchtendes wahrzunehmen
, das immer näherkomme und sich abermals als meine Uhr auf dem
Tisch zeigt, kaum gesehen aber wieder vor den Augen aller Teilnehmer verschwindet
. Wenige Augenblicke später zeigen sich dieselben Lichterscheinungen
nie vorhin, die nun von allen Anwesenden deutlich zu sehen waren. Neben dem
rechten Arm des Direktors S. kommt dann allen, auch mir selbst sichtbar, zu
meinem nicht geringen Erstaunen meine Uhr herangeschwebt, die von Frau S.
gefaßt und auf den Tisch gelegt wird. Frau S. bemerkt, sie habe vorhin, als
die Lichterscheinungen von mir nicht wahrgenommen worden seien, um eine
Wiederholung des Phänomens gebeten, das dann tatsächlich eintrat. Um die
während der ganzen Sitzung vielfach aufgetretenen eigenartigen Berührungen
etwas genauer zu ergründen, faßte ich zum Schluß mit meiner rechten Hand
die linke von Frau S. über dem Tisch und mit meiner linken ihre rechte unleidem
Tisch, wobei jedesmal im Augenblick des Ketlenschlusses eine starke»
Berührung von der Art eines elektrischen Schlages spürbar wurde.
Ziehe ich die Summe der bei diesen Sitzungen mit Frau S. gewonnenen
Eindrücke, so darf ich aussprechen, daß sich die mir vor einem halben Jahre
anläßlich der Begegnung mit dem Medium Willy Schneider gebildeten Ueber-
zeugungen um viele Grade befestigt haben. Klopfphänomene, Telekinesen
und Lichterscheinungen, plötzliches Ä erschwinclen und Wiedererscheinen eine*
Gegenstandes („Dematerialisation") traten mir um so mehr als unbezweifeibare
Tatsachen bei Frau S. entgegen,*als diese jeder gewünschten Kontrolle sich
zugänglich zeigte, und wiederholt darum bat. Die durch Klopflaute vermittelten
Sätze erwiesen sich als durchaus sinnvoll, vielfach waren sie sogar
von tiefeier Bedeutung. Ja, es war eine direkte Zwiesprache hierbei möglich.
Auf gestellte Fragen erfolgten sinnvolle Antworten, ßasonders wertvoll war
etwa die nachweislich sofort richtig geklopfte Antwort auf die Frage nach dem
Namen meines Yaters.
In rein physikalischer Hinsicht war außer den wiederholten Eingravierungen
auf dem inneren Glasdeckel der Uhr und auf der inneren Fläche des Etuis,
außer der Bewegung der Glocke, des Stuhles, auf dem ich saß, vor allem des
schweren Tisches, an dem die Teilnehmer Platz genommen hatten, die wiederholten
, nach Art experimenteller Versuche ermittelten Berührung*- und Druckerscheinungen
im Falle bestimmter Kontaktbildung unter den Teilnehmern bemerkenswert
. In diese methodische Richtung weist >or allem noch ein Versuch
, den ich am letzten Nachmittag vor meiner Abfahrt in der Wohnung
der Frau S. anstellte. Ein gerade nach mir zum Besuch eintreffender Herr R.,
der über eine reiche Erfahrung auf diesem Gebiete verfügt, begann im Laufe
der Unterhaltung seine beiden Hände ruckweise auf die Oberfläche des auch
bei dieser Gelegenheit wieder klopfenden Tisches hinzubewegen, ohne ihn zu
berühren. Merkwürdigerweise wurde nun bei jedem Vorstoß seiner Arme in
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