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Zeitschrift für Parapsychologie. l.Heft. (Januar 1927.)

verdächtige Bewegung, welche die Annahme, das Mädchen habe sich die Bisse usw.
seihst beigebracht, rechtfertigen würde; und ich muß wiederholen, daß die
Gräfin in den drei Monaten ihrer unausgesetzten Beobachtung ebenfalls nichts
dergleichen beobachten konnte. Anderseits war das Mädchen während meiner
drei Beobachtungsperioden in ständiger Bewegung, warf den Ball, lief hin und
her, spielte usw. Unzweifelhaft hätte sie Gelegenheit gehabt, sich unbemerkt in
Handgelenke, Arme und Brust zu beißen und sich zu kratzen in der vorausgesetzten
Absicht, uns damit zu täuschen und zu imponieren. Ferner, die Zahneindrückt;
entsprachen genau Eleonorens eigenen Zähnen und ich fand experimentell,
daß auch die merkwürdigen, weißen, harten Striemen eine normale Erscheinung
sind. Betrugsfälle dieser Art sind bekannt. Wenn Eleonore eine solche Absicht
gehabt hätte, so wäre sie meines Erachtens auch intelligent und klug genug,
um einen derartigen Betrug durchzuführen. Aber, ich betone das nochmals, ich
habe nicht das geringste "Verdächtige bei der Kleinen wahrgenommen, und die
Schreie, die sie ausstieß, klangen echt.

Wenn man die Stigmatisationsmerkmale als authentisch hinnimmt, so ist
Eleonore keineswegs die erste davon Betroffene. Solche Male stellen sich gewöhnlich
ein, wenn die betreffende Person sich in einem ekstatischen Zustand
befindet. Bekannt sind die Stigmatisationen in der Geschichte der christlichen
Mystik. In mehreren großen Spitälern haben sich ebenfalls Stigmatisationsfälle
ereignet. Man mag die Frage betrachten, von welcher Seite man will,
ob im Sinne der katholischen Kirche als eine besondere Gnade, oder wie immer,
keinesfalls läßt sie sich durch einfaches Ableugnen der Tatsachen lösen. Darum
können wir auch die Merkmale Eleonorens nicht mit dem Worte „Unmöglich*'
abtun. Professor Dr. Winkler hat die Kleine eine Zeitlang beobachtet und war
von der Echtheit der Stigjmata begreiflicherweise nicht sehr überzeugt1),
anderseits hat Professor Hahn von der Wiener Universität einige Male mit
Eleonore experimentiert, und hält diese Phänomene für echt.

Alles in allem hege ich auf Grund meiner Beobachtungen nicht den geringsten
Zweifel, daß Eleonore Zugun tatsächlich die merkwürdige Fähigkeit besitzt
, Manifestationen, die man als Spukphänomene bezeichnet, hervorzurufen.
Die Gräfin Wassilko würde kaum verfehlt haben, Betrugs versuche aufzuzeichnen
, wenn während der drei Monate ihrer Beobachtungen Tricks festzustellen
gewesen wären. — Was die Stigmatisationen betrifft, so wird es am
zweckmäßigsten sein, sich zunächst des Urteils zu enthalten, oder noch besser,
das Scottsche Verdikt anzunehmen: „Nicht überführt!"

Berichte über Spontanphänomene.

Versuch der Erklärung eines merkwürdigen Erlebnisses.

Von Dr. E. Mattiesen, Rostock.

Da wir auf unserm Forschungsgebiet noch nicht so weit sind, daß die fernere
Anhäufung von Beispielen aller möglichen Arten übernormalen Geschehens bedeutungslos
geworden wäre, so will ich auch den nachstehend beschriebenen

Wie uns Gräfin Wassilko hierzu mitteilt, hat Prof. Winkler das Medium
Zugun nie gesehen. Es muß sich hier um ein Mißverständnis oder um eine Verwechslung
mit einem anderen, fast gleichaltrigen Medium handeln. Uebrigens
Avird Verfasser diesen Punkt im Journal der American S. P. R. klarstellen. (Schriftl.)


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