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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0081
Zweites Heft.

februar 1927

Experimentalberichte.

Beobachtungen an Eleonore Zugun

Von Zoe Gräfin Wassilko-Serecki (Wien).

Im Februar 1926, der Zeitschrift für Paraps>chologie erschien ein Artikel
über meine Erlebnisse mit Eleonore Zugun in Rumänien im Herbste 1925.
Ich schloß meine damaligen Ausführungen mit den Worten: ,,Möge es
mir bald vergönnt sein, die wissenschaftliche Einarbeitung dieses Mediums
beginnen zu können/' Dieser Wunsch ist mir unter großen Opfern und nach
l Überwindung unsäglicher Schwierigkeiten in Erfüllung gegangen. Nicht ohne
weitgehende Hilfe des Freiherrn von Schrenck-Notzing und persönliche Aufopferung
Herrn Kleins, Eleonorens Entdecker, welch beiden ich an dieser Stelle
meinen allerherzlichsten Dank aussprechen möchte. Eleonore Zugun befindet
sich seit 29. Januar io>G bei mir in Wien. Sie hat meine Erwartungen um
ein Vielfaches übertroffen, denn bis nun — ich schreibe diese Zeilen Mitte
April — haben sich über neunhundert mediale Phänomene in ihrer unimittelbaren
Umgebung ereignet, eine ansehnliche Anzahl, die mir schon nach relativ
kurzer Beobachtungszeit das Recht gibt, der okkulten Wissenschaft über dieses
neue Medium zu berichten, so einzigartig und revolutionierend auch einzelne
Gruppen der zu beschreibenden Erscheinungen sind.

Eleonore Zugun, geboren in Talpa (Bezirk Dorohoi), Rumänien, ist das
Kind einfacher Bauersleute und wird im Mai i3 Jahre alt. Sie ist seit einem
Jahre Medium. Ueber die näheren Umslände ihrer Entdeckung und Entwicklung
kann sich der Leser in meines bei Otto Wilhelm Barth in München erscheinenden
Broschüre „Der Spuk von Talpa" informieren. Sie hat sich seit
Herbst 1925 körperlich stark entwickelt und ist heute ihrem Alter voraus.
Größe 102 Zentimeter, Gewicht 56 Kilogramm. Die Menses sind noch nicht
eingetreten. Eine ärztliche Untersuchung durch den Nervenarzt Dr. Karl Weiß,
Wien !\, Schwindgasse 12, ergab ihre völlig normale Konstitution bis auf einen
starken Dermographismus (heftige Reaktion der Haut auf mechanische Reize),
was im Zusammenhang mit den später zu erwähnenden Bißphänomenen von
Wichtigkeit und Interesse ist. Schlaf und Appetit sind durchaus gesund,
letzterer, besonders in Tagen, maximaler medialer Entladung, manchmal übernormal
. Ihre psychischen Eigenschaften sowie ihre Bildung überragen den
Durchschnitt ihres Geburtsmilieus um ein beträchtliches; sie schreibt und liest
ausgezeichnet. Eine Untersuchung mit dem Bißkyschen Diagnoskop durch
Universitätsprofessor Johannes M. Yerwcyen aus Bonn ergab hohe Intelligenz,
religiöse Grundveranlagung, große Kulturfähigkeit und Lebhaftigkeit bei gesundem
Egoismus und sehr starke Reizbarkeit. Der Reaktionspunkt für
mystische Veranlagung — im vorliegenden Falle also Mediumismus — reagierte
bei dieser Untersuchung mit dem stärkst-möglichen positiven Ausschlag. Alles
Eigenschaften, die ich aus meiner gründlichen Kenntnis ihres Wesens vollauf
bestätigen kann. Sie ist nicht immer leicht zu behandeln, hat Launen und
unterliegt, wie alle Medien, starken psychischen Schwankungen und äußerlich

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