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Tages wiederholte sich der Korallenregen, nachdem das Schüsserl, in das
Eleonore die Perlen gesammelt hatte, von einem medial geworfenen Stofftier
von der Etagere heruntergerissen worden war.

Fall X. Von Telekinesen konnte ich am besten und meisten das Hineinstoßen
der Bücher auf meiner Etagere beobachten. Alle drei Regale der Etagere
sind voll Bücher, die, solange Eleonore noch nicht mit mir lebte, immer jedes
an seinem Platze in Reih und Glied gestanden halten. Bald nach der Ankunft
der Kleinen waren sie immerfort und an den verschiedensten Stellen hineingestoßen
. Ich richtete sie unzählige Male des Tages und machte Eleonore eine
diesbezügliche Ausstellung, da ich damals noch nicht im entferntesten an ein
derartiges Phänomen dachte, sondern des Kindes ungezügelte Lebhaftigkeit hierfür
verantwortlich machte. Als ich jedoch einmal an meinem Schreibtisch
saß, Eleonore die ganze Zeit über an dessen Klappbrett an meiner rechten
Seite und die eben vorher gerichteten Bücher, als ich mich zufällig umsah, wieder
und sehr ausgiebig hineingesloßen waren, wurde mir khr, es mit einem
Phänomen zu tun und Eleonore unverdient beschuldigt zu haben. Professor
Verweyen aus Bonn hatte Gelegenheit, das Bücher hineinstoßen unter absolut
zwingenden Bedingungen während seines Besuches am i3. April zu beobachten
. Er, ein anderer Bekannter und ich saßen auf den drei Plätzen bei der1
Stehlampe Das Gespräch drehte sich um das Phänomen des Buche rhiuein-
sloßens. Prof. Verweyen stand auf und ging zur Etagere, um sich nochmals
zu vergewissern, daß die Bücher in dei Reihe standen, sie abermals genau
richtend. Dann nahm er seinen Platz wieder ein. Eleonore lehnte währenddessen
an der Salontür und sprach den Wunsch aus, das erwartete Phänomen
möge eintreten; gut aufgelegt, kann sie nämlich sehr ambitioniert sein. Nach
kaum zwei Minuten waren zwei Bücher hineingestoßen. Wohlgemerkt: Bei
vollem Lichte und ohne daß sich eine der anwesenden vier Personen von ihrem
Platze entfernt hätte. Wie die Bücher ihren Ort veränderten, hatte jedoch
keiner von uns erfassen können.

Ich bin mir \oü bewußt, dem Leser viel zuzumuten, wenn ich nun nehr
einige Beispiele zur Gruppe „Verschwinden von Gegensländen" bringe. Es
geht jedoch nicht an, diesj ungemein häufig aufgetretenen Phänomene lediglich
aus Rücksicht auf herrschende Denkgewohnheiten zu unterschlagen, so
märchenhaft sie auch anmuten mögen. Am parapsychologischen Kampfplätze
ist man derartiges gewöhnt, und meiner Ansicht nach darf gerade auf diesem
Gebiete alles andere eher \ erletzt werden als das Prinzip absolut wahrheitsgetreuer
Berichterstattung. Abgesehen da\on, sind ^Verschwinden" und „Orls-
veränderung" prinzipiell nicht stark voneinander verschieden und fügen sich
zwanglos in den Rahmen des Gesamtbildes aller Phänomene.

Fall XI. Am 20. Februar, am frühen Nachmittage, saß ich mit Eleonore,
wie gewöhnlich, in meinem Zimmer. Ich am Schreiblischsessel und sie auf
dem kleinen Sesselchen am Aufklappbrett meines Schreibtisches. Die Kleine
sollte arbeiten und breitete ihre Stickerei aus: ich legte ein zum Knäuel gewickeltes
blaues Garn eigenhändig in ihre Nähschachtel, die am Sofa stand
und gab den Deckel darauf. Nachdem Eleonore mil dem Vorbereiten ihrer
Arbeit fertig geworden war, stellte sich heraus, daß sie gerade dieses Garn
brauchte. Ich sagte ihr: „Nimm es aus der Schachtel!" und sie griff \or
meinen Augen danach, öffnete — das Garn war \erschwunden! In mir tat es
einen Ruck — hatte ich doch diese ganze kurze Zeitspanne über nicht wegge-


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