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Zeitschrift für Parapsychologie. 2. Heft. (Februar 1027.)

Augenblicklich sprang der Geistliche aus dem Bett, riß die Zimmer tür auf
und gebot Ruhe im Namen Gottes. Kaum war dies Wort gesprochen, so wurde
die westliche Haustür zugeschlagen. Nun wurden in der Tat die Belästigungen
seltener. In das Schlafzimmer selbst kam der Spuk nicht mehr. In den Jahren
1907 bis 1912 hörte man überhaupt nichts mehr. Aber 1918 gab es in der
Nacht auf dem Boden einen solchen Spektakel, daß das ganze Haus aufwachte.
Im Hause sind weder Ratten noch anderes Getier, außer einem Hund und einem
Kätzchen. In dieser Zeit wurde unser Pfarrer in ein Nachbardorf geholt, wo
die Leute eines Hauses wegen schwerer Spukereien sich nicht mehr zu helfen
wußten. Der Bauer hatte mit dem Gewehr danach geschossen, natürlich umsonst
. Der Ortspfarrer hatte die Leute abgewiesen. Nach Vornahme der Benediktion
durch Pfarrer S. wurde Ruhe. Aber in der folgenden Nacht gab es im
Pfarrhaus einen Spektakel, daß alles aufwachte. Unser Pfarrer aber lachte,
wie er schreibt, und dachte sich: „oderit dum metuat". — Da ich den Geistlichen
um nähere Beschreibung der ungewöhnlichen Geräusche ersucht hatte,
gab er noch folgenden Aufschluß:

„Ein neuartiger Lärm: es war oft, wie wenn ein großor gefüllter Kasten
die Stiege heruntergeworfen würde. Auf der Bühne manchmal,, wie wenn der
Dachstuhl zusammenfallen würde.

Einigemal wurde die Hausglocke geläutet, wie wenn der Pfarrer zum Versehen
geholt würde. Das erste und auch das zweite Mal sind die Hausange-
hörigen aufgestanden, dann aber nicht mehr. Es war sofort wahrnehmbar
, ob die Glocke von Menschenhand oder von Geisterhand gezogen würde.
Im letzteren Fall war es auch der Ton der Glocke, kam aber wie aus
einer anderen Welt. Des Nachts hat es auch oft an der Haustür gewettert,
wie wenn ein Ungetüm, sagen wir ein gewaltiger Stier, oder ein Elefant pochen
und den Einlaß erzwingen wollte. Sobald ich mich erhob und nach der unter
meinem Schlafzimmer liegende Haustür blickte, war aber auch alles sliil.
Wenn es ein Mensch gewesen wäre, hätte ich ihn noch gut sehen müssen.

Wenn der Spuk in meinem Schlafzimmer war, wurde immer eine Zeitlang
um i/23 Uhr ein Geräusch hörbar, wie wenn jemand in die Hände klatschen
würde. In den Jahren 1903 bis 1904 verging nicht eine Woche, wo wir nichl
zwei- oder dreimal scheußlich heimgesucht wurden. Später wurde es ruhiger
und hörte zuletzt einige Jahre ganz auf. Unterdessen kamen zu mir viel Hilfesuchende
zum Benedizieren in den Ställen und für den Maurussegen, und da
wurde es auch wieder lebendiger. Sooft ich eine Benediktion vornehme oder
den Maurussegen erteile, kann ich mit Bestimmtheit rechnen, daß ich in der
Nacht durch ein Geräusch belästigt werde. Einst kam eine Frau mit ihrem
kranken epileptischen Kinde ins Pfarrhaus, zu gleicher Zeit wurde ich nach B.
gerufen zur Benediktion eines Stalles. Da habe ich schon abends die Frau
aufmerksam gemacht, sie solle nicht erschrecken, wenn sie etwas höre. Es
habe nun, behauptet die Frau, um 12 bis V4i Uhr eine Tür in der Nacht ganz
gewaltig zugeschlagen. Ich selber hörte dies nicht, da ich gut schlief, aber um
5 Uhr nachts bzw. morgens wurde injenerNachtdie hintere Haustür dermaßen
zugeschlagen, daß meine Bettlade im oberen Stocke noch einige Zeit
nachzitterte.

Gesehen: Meine Mutter behauptete, wie im großen Bericht steht, mittags
1 r Uhr einen langgestreckten Dachshund gesehen zu haben; ich habe es
aber selber nicht geglaubt, aber auch in einem anderen Hause wurde dieses Ge-


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