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Marcinowski: Okkultismus und Wissenschaft von Dr. A. Hellwig. 115

nur dann anzuerkennen (S. 24 und 25), wenn „jede, wenn auch entfernte Möglichkeit
eines Irrtums > ollkommen ausgeschlossen ist". Das ist ein bißchen viel
verlangt, und wir steuern damit in die Verhältnisse des alten polnischen Reichstags
hinein, wo eine einzige Stimme, die veto schreit, mehr wog, als tausend
besonnene Männer der Majorität, die ja allerdings nach weltgeschichtlichem
l rteil in der Regel den Unsinn vertritt. Also ein Zweifler auf Erden genügt,
um jede wissenschaftliche Sentenz zu Fall zu bringen! Wie weit davon ab liegt
die vorsichtig (nicht die mißtrauisch), tastende Art des Forschers, der bei jedem
Schritt vorwärts auf ungeahnte Ueberraschungen zu stoßen bereit ist.

Auf den folgenden Seiten beklagt sich der Verfasser abermals über die
Empfindlichkeit der Medien und ihr Sträuben verschärften Versuchsbedingungen
gegenüber und kreidet Sch.-N. die Kritiklosigkeit an, mit der er in demselben
Atemzuge die musteigültige Willfährigkeit Willi Schneiders rühmt und
zu gleicher Zeit >on seiner Empfindlichkeit spricht, die er namentlich Weiß-
licht und dementsprechend dem Photographiertwerden gegenüber an den Tag
legt; an was soll man sich da halten? — Nun einfach an die von uns allen beobachtete
Talsache, daß Willi Schneider in ungewöhnlichem Ausmaß und von
eigenem Ehrgeiz gelrieben auf alles einging, bis auf eine Ausnahme, das Weiß-
licht, von dessen Vermeidung seine Gesundheit und Arbeitsfähigkeit abhing.
Wenn das für andere Medien die der Verf. hervorhebt, nicht zutrifft, nun so
genügt eben auch die Befürchtung Willis und sein Glaube an eine solche
Schädigung, um uns dem Wunsch des Mediums gegenüber die erforderliche
menschliche Achtung abzunötigen. Es ist nicht billig, vom Medium zu verlangen
, daß es sich bedingungslos ausliefert. Es ist unbillig, es zu
desavouieren, weil es solche Bedingungen stellt, die seine Gesundheit schützen,
wenn es sich zu gleicher Zeit geradezu demonstrativ an der Herstellung aller
übrigen Kontrollmaßnahmen beteiligt — aber das ist ja gerade das Verdächtige
und gewiß ein Trick, der uns nur sicher machen sollte!

Besonders böse ist der Verf. auf mich, weil ich mich in meiner .»temperamentvollen
" Kennzeichnung der Rosenbuschschen Journalistik (Münchener Neuesten
Nachrichten) für die Ehrenhaftigkeit einsetzte, mit der Schrenck-Notzing in der
Auswahl der im Buch abgedruckten Protokolle verfuhr. R. hatte angedeutet*
daß hier eine vielleicht recht geschickte Auswahl getroffen sein mochte. Iiiergegen
habe ich mich mit etwelcher Schroffheit gewendet, und die briefliche
Aeußerung, die ich dabei erwähnte, hat mir persönlich vorgelegen. Nun, dies
nebenbei.

Auf S. 48 zitiert mich der Verfasser für Beobachtungen in einer Sitzung,
der ich nicht beigewohnt habe. Ich bedauere außerordentlich die „UnzuverJässig-
keit des V.", die hier zutage trat. — S. 5o beunruhigt mich etwas. Hier werde
ich ohne Randglosse zitiert; es sieht fast aus, als habe der Verf. meinem Bericht
hier Glauben geschenkt. Auf S. 5o wiederholt der Verf. seine These in Form
einer begründeten Schlußfolgerung, ohne daß etwas Neues zu erwidern wäre.

Nun zu dem Versuch mit den beiden Lederringen, die ineinander zu bringen
waren, um das Phänomen der Durchdringung von Materie zu wiederholen, wie
es in mehreren der Zöllnerschen Versuche gelungen war. Diesen von mir ausgegangenen
Vorschlag hat der Verf. bereits früher einmal festgenagelt und mich dabei
lächerlich zu machen versucht. Ich habe s. Z. nichts darauf erwidert, weil
mir die Angelegenheit solcher Mühe nicht wert war; so steht sie nun heute
wieder zur Diskussion, wenn auch in wesentlich abgeschwächter Formgebung.


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