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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0132
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Ich will deshalb gern dem Verfasser behilflich sein, di<> >on ihm behauptete
Unfähigkeit, Berichte mit Erfolg lesen zu können, zu überwinden. Gesprächsweise
hatte mir das Medium mitgeteilt, daß ihm solche Experimente schon gelungen
seien, z. B. das [ncinanderbringen von Lederringen und das llindurch-
wandern einer brennenden Zigarette durch Tischdecke und eichene Tischplatte.
Es steht nirgends etwas davon zu lesen, daß dies in offiziellen Sitzungen geschehen
sei; beides hatte sich vielmehr zu Hanse abgespielt. Auch Seh.-1\.
war das unbekannt und hat es erst auf diesem Wege erfahren. Nunmehr beschlossen
wir, den Versuch zu wiederholen, und zwar ohne Erfolg. Darauf baute
nun der Verf. eine merkwürdige Reihe von Vermutungen auf, wie ich mich in
Widersprüche verwickelt hätte usw. Heute bleibt nun von all dem übrig, daß
mich das Medium böse angeschwindelt haben müsse, denn da in den Berichten
zu lesen stände, daß er beim Aul wachen aus dem Tranc3zus lande keine
Erinnerung an die Phänomene während desselben habe, so könne er mir unmöglich
von Erscheinungen berichten, sie seien ihm denn von Sitzungsteilnehmern
mitgeteilt worden. Sehr richtig, aber dann kann er sie doch hinterher
einem andern erzählen. Ja aber in den Protokollen ständen diese beiden Vorkommnisse
nicht zu lesen, folglich seien sie ihm nicht mitgeteilt worden,
folglich sei seine Erzählung an mich Schwindel, und ich sei von einer Glaubensbereitschaf
l, die keine Grenzen kennt. Nun erstens, wo habe ich gesagt, daß
ich diese Erzählung geglaubt habe; ich habe sie einfach als Erzählung wiedergegeben
, um daran entsprechende \orschläge zu knüpfen. Zweitens darf der
Verlasser ruhig annehmen, daß das Medium auch außerhalb der offiziellen
Sitzungen seiner Eigenart entsprechende Lebensäußerungen an den Tag
legt und von ihnen zu erzählen vermag. Es ist wirklich eine tolle Zumutung,
daß wir unsere Arbeitszeit mit der Aufklärung solcher Leseunfähigkeil ausfüllen
müssen.

Zu S. 65 darf ich den \ er fasser darüber beruhigen, daß Frau Dr. L.-Th. unter
Extremitäten diesmal wirklich nur die Anne und nicht auch die Beine gemeint
hat; ich gebe gern zu, daß dies eine Uligenauigkeit ist und bitte um mildernde
Umstände, weil aus dem Bericht im übrigen hervorgeht, daß ein Mißverständnis
ausgeschlossen war; so schien es uns wenigstens, bis der Verfasser uns jetzt
davon überzeugte, daß wenigstens doch die .,entfernte Möglichkeil eines Irrtums
" bestand (S. 66). Hier möchte ich doch glauben, daß sich sehr vieles
vofn Standpunkt des gesunden Menschenverstandes aus einwenden läßt, denn
hier soll das bereits näher gekennzeichnete rechte Bein mit trikotbekleideler
Fußspitze eine Glocke hin- und her getragen haben. S. 69/70 glaubt der V.
aus gewissen manirierten Bewegungen, die das Medium kurz vor dem Erwachen
mit den Händen vollführt, einen raffinierten Trick zur Verwischung etwaiger
Behelfe erschließen zu dürfen. Ich darf dem Verfasser ruhig in meiner gutgläubigen
Art versichern, daß er auf diesen Gedanken nur auf Grund seines
eigentümlichen Aktenstudiums verfallen konnte; wäre er persönlich dabei gewesen
, so würde er solche Behauptungen belächelt haben. Für gewöhnlich standen
die Teilnehmer zu dieser Zeit um das Medium herum, um sein Aufwachen
zu beobachten, auch war es dann schon hell. Gern wollen wir dem
Herrn Kritiker zugestehen, daß das wirklich nicht bis in jede Einzelheit
hinein aus dem Bericht herauszulesen ist, auch wenn ihm daran liegt, „eine
ganze Reihe von Verdachtsmomenten zusammenzustellen" (S. 70), wobei ihn


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