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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0136
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und reichte sie zwei Männern, die zu seinen beiden Seiten standen und die Enden
festhielten. Dann wurde der Kessel voll heißen Wassers vor ihn hin in
'den viereckigen Sitz gesetzt, die ganze Zeit über war der viereckige Sitz
nicht zugedeckt, doch nun wurde er mit einem Gewand von feinem ungefüttertem
Tuch zugedeckt, wie die Russen es zu tragen pflegen. Dann begannen
die beiden Männer, die die Enden der Leine hielten und noch immer dastanden
, zu ziehen und zogen, bis sie die Enden der Leine steif und zusammengezogen
hatten, und dann hörte ich etwas in den Wasserkessel fallen, der vor
ihm in dem Zelte stand. Worauf ich diejenigen, die mir nahe saßen, fragte, was
da in das Wasser gefallen war, das vor ihm stand. Und sie antworteten mir, es
sei sein Kopf, seine Schulter und sein linker Arm, die die Leine abgeschnitten
hatte, ich meine jene Schlinge, die ich hatte sich fest zusammenziehen sehen.

Da stand ich auf und wollte sehen, ob es so war oder nicht, aber sie legten
Hand an mich, und sagten, wenn man ihn mit ihren leiblichen Augen erblickte,
würde man nicht länger leben. Und die meisten von ihnen können die russische
Sprache sprechen, um sich zu verständigen; und sie hielten mich für einen Russen.
Dann begannen sie zu brüllen mit den Worten: Oghaoo, Oghaoo, Oghaoo, viele
Male hintereinander. Und als sie so sangen und schrien, sah ich ein Ding wie
einen menschlichen Finger zweimal hintereinander sich aus des Priesters Gewand
hervorstrecken. Ich fragte die mir zunächst saßen, was das wäre, das ich sah,
und sie sagten, sein Finger sei es nicht, denn er sei doch tot; und was ich aus
dem Gewand erscheinen sähe, sei ein Tier, doch was für ein Tier, das wußten sie
nicht, oder sie wollten es nicht sagen. Und ich blickte auf das Gewand, da war kein
Loch zu sehen; und dann zuletzt erhob der Priester den Kopf mit Schulter und
Arm und seinen ganzen Körper und trat vor an das Feuer.

Soviel von ihrem Gottesdienst, dem ich in dem Zeitraum von etlichen Stunden
zusah. Aber wie sie ihre Götzen verehren, das sah ich nicht; denn sie trugen
ihren Hausrat zusammen, um ihn von dem Orte wegzuschaffen, wo sie lagen.
Und ich ging zu dem hin, der dem Priester diente, und fragte ihn, was ihr Gott
zu ihm gesprochen habe, als er wie tot dalag. Er antwortete, daß sein eigenes
Volk es nicht weiß; und sie sollen es auch nicht wissen, denn sie müssen tun nach
seinem Befehl. Dieses sah ich, den fünften Tag des Januarii im Jahre des Herrn
1556 nach englischer Zeitrechnung. Dr. Hans Kauders.

Am 14. Juni 1926 starb Lord Dunraven im Alter von 85 Jahren, in seiner
Jugend machte er als Viscount Adare viele Sitzungen mit dem berühmten Medium
D. D. Home in den Jahren 1867—69 mit und berichtete darüber in einer Schrift
„Experiences in Spiritualism with Mr. D. D. Home" (London, ohne Jahr [1870]).
Dieser seltene Privatdruck wurde 1926 in Bd. 35 der Proceedings der englischen
wieder herausgegeben. (Im Deutschen erschien ein alles Wesentliche enthaltender
Auszug aus dem Buche in der Schrift „Das Medium D. D. Home*'. Herausgegeben
von R. Tischner. Verlag O. Mutze 1926.)

, Im Rahmen der Schleiermacher-Hochschule in Berlin hält Pfarrer Lic. Dr. Köhler
, Vorstandsmitglied der D. G. f. w. O., Vorträge über die Probleme der Para-
psychologie im Hörsaal 100 der Universität. Beginn Donnerstag, den 27. Januar,
nachm. 6—71/2 Uhr.

Fachliteratur des Auslandes.

Journal of the Society for Psychical Research, London, Oktober—Dezember 1926
(im August und September erschien kein Heft).

Die Oktobernummer enthält einen Bericht über drei Zeitungsteste, die in Sitzungen
von Rev. C. D. Thomas mit Frau Leonard erfolgten; die Teste sind nicht ganz
so gelungen wie die, die ich in meinem größeren Referat über Frau Leonard brachte
(Z. f.P. 1927). In der Sitzung vom 11. Nov. 1927 sagt der Kontrollgeist Feda: Ich habe
den Eindruck, als sei ein Bekannter von Ihnen soeben gestorben und als sende er
Ihnen Gedanken entgegen. Er scheint ziemlich alt und müde. Etliche Tage später
erfuhr Thomas, daß Herr Strevett ein alter Mann, den er oft unterstützt hatte, am
13. November gestorben war. Am 25. Nov. sagte Thomas zu Feda, daß der Mann,
auf dessen Tod sie neulich wohl angespielt habe, erst zwei Tage später gestorben
sei. Feda meinte, solch ein Irrtum komme ihr gelegentlich vor, wenn das Unter-


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