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bewußtscin eines Kranken schon wisse, daß der Tod bevorstehe. In einer Sitzung
vom 20. Jan. 1922 erklärte Feda: Die morgige Times enthält in der ersten Spalte
der ersten Seite, etwas unter der Mitte einen Namen des alten Mannes, der uns vor
seinem Tod in seinem Astralleib besuchte. An der betreffenden Stelle fand sich
Strevetts Vorname Ebenezer, den Thomas zuvor nicht genannt hatte, auch konnte
niemand wissen, daß die Times des nächsten Tages an der genau voraus bezeichneten
Stelle diesen seltenen Namen bringen würde.
Auch der zweite Zeitungstest betrifft einen angeblich Verstorbenen, der jedoch
erst acht Stunden nach der Sitzung starb; doch war er während derselben bewußtlos.
So hat auch hier Feda einen fast Gestorbenen schon für tot gehalten. Im übrigen ist
dies interessante Experiment zu kompliziert, um in Kürze referiert zu werden. Der
dritte Test ertolgte am 20. Dez. 1921 morgens 11 Uni *4 Min. Thomas sollte in der
ersten Spalte der ersten Timesseite vom 21. Dez. etwa in der Mitte den Namen
eines ganz kürzlich gestorbenen Mannes finden, von dem er vor kurzem gesprochen
habe. Thomas wußte nicht, auf wen sich dies beziehen konnte, doch erfuhr er am
Abend, daß ein Missionsbekannter, Mr. Ray, über dessen Gesundheitszustand er in
den letzten Monaten oft mit einem Kollegen gesprochen hatte, acht Tage vor der
Sitzung gestorben war. Wirklich fand sich am anderen Morgen der Name Ray in
einer Heiratsanzeige der Times an der bezeichneten Stelle. Gleich nach der Sitzung
hatte Thomas, wie er dies stets tut, Fedas Mitteilung zur Kontrolle der S. P. R. mitgeteilt
.
Das Novemberheft berichtet über einen Versuch, den Inhalt eines versiegelten
Pakets, dessen Inhalt kein Lebender kannte, durch Medien ermitteln zu lassen. Von
sechs konsultierten Medien gab keines die richtige Antwort. Doch meinten fünf
unter ihnen, unabhängig voneinander, detr Inhalt sei eine Haarlocke. Da in den
Sitzungen mit diesen fünf Medien stets dieselbe Dame anwesend war, die an der
Sitzung mit dem sechsten Medium, das eine andere Antwort gab, nicht teilnahm,
so dürfte die fünffache Uebereinstimmung wohl*durch eine telepatische Beeinflussung
der fünf Medien durch die betreffende Dame zu erklären sein. Das Heft
enthält ferner eine Diskussion zwischen H. D. Bradley einer- und Mr. Carrington
sowie Lady Troubridge anderseits über die Mediumschaft Valiantines, den Bradley
begeistert verteidigt (Carringtons Standpunkt, siehe Z. f. P. 1926, S. 636; Lady Trou-
bridges Bericht ebenda, S. 313; über Bradleys Erlebnisse mit Valiantine siehe Z. f. P.
1926, S. 566/70).
Das Dezemberheft gibt — abgesehen von geschäftlichen Mitteilungen, Buch-
und Zeitschriftenbesprechungen — einen Bericht über einen von Frau Leonard gebotenen
Buchtest (über solche Experimente siehe meinen Artikel über Frau Leonard
, Z. f. P. 1927;) Mrs. Meredith sollte am 26. März 1926 eine Sitzung n it
Frau Leonard haben; am 25. abends traf sie Miß Parry, die vier Jahre m t ihr in
Australien gelebt hatte; sie beschlossen, daß Miß Parry abends im Bett irgendein
von ihr zu bestimmendes Buch lesen sollte, nach dem Frau Meredith am andern
Tag in ihrer Leonard-Sitzung fragen würde. Nach Schluß der Sitzung sollte die
nicht daran teilnehmende Miß Parry Frau Meredith schreiben, welches Buch sie
gelesen hatte. Feda sagte: Dachte sie an zwei Bücher; ich habe dis Gefühl, als hätte
sie auch an ein anderes Buch gedacht. (Wirklich dachte Miß Parry zuerst an ein
anderes Buch.) Das gelesene Buch erinnert an Reisen und an viele Plätze, vor allem
am Anfang. (Das gelesene Buch „The Disciples" von E. H. King behandelt die
Irrfahrten Garibaldis und seiner Anhänger; das Ende spielt vor allem in Rom.)
Etwas über Licht am Anfang. Licht spielt eine große Rolle in dem Buch. (Dies
gilt für mehrere Stellen der Einleitung.) Ziemlich im Anfang, sagt Ihr verstorbener
Gatte, wird ein Platz beschrieben, an dem Sie mit ihm waren; vielleicht ist ein
anderer Ort gemeint, aber es würde auf den Platz passen, an dem wir so hoffnungsvoll
und \ ielleicht glücklicher waren als je zuvor oder später. (Das Buch hat
288 Seiten und auf Seite 41 wird eine Oertlichkeit geschildert, die, wie die näheren
Nachweise /eigen, wirklich an einen Ort erinnert, wo Frau Meredith mit ihrem Gatten
einst sehr glücklich war.) Da eme Freundin Frau Merediths, dieser nach dem
Tode ihres Gatten, einige Zeilen aus „The Disciple" geschrieben hatte — was Miß
Parrv wohl wußte, da sie Herrn Merediths Tod miterlebte —, so könnte es sein,
daß "Frau Merediths Unterbewußtsein diese Wahl Miß Parrys erwartete; dann
könnten sich Fedas Angaben vielleicht durch Gedankenlesen aus Frau Merediths
Unterbewußtsein erklären; aber auch eine telepathische Verbindung mit Miß Parry
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