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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0140
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Zeitschrift für Parapsychofogie. 2. Heft. (Februar 1927.)

(nicht zu verwechseln mit Persönlichkeitsspaltiiiigen) eine sehr starke Herabminderung
der Kräfte ,bei den Medien sich einstellt. Wenn also bei Produ/ierung von
\ erührungen, Apporten weit vom Medium entfernter Gegenstände, oder zur Auffindung
verlorener Sachen, der Aetherleib ganz außerhalb des physischen Körpers
sich entfernt und somit eine Spaltung der beiden Körper (des physischen Körpers
und Aetherkörpers) notwendig wird, sinkt die Lebenskraft des Mediums bis /um
äußersten herab. Switkowski macht auf die wichtige, jedoch bisher von der Forschung
nicht genug gewürdigte Erscheinung aufmerksam, daß die Medien bei Sitzungen
öfters in eine Katalepsie verfallen. Es geschieht dies besonders in Fällen, wo die
Experimentatoren das Medium /u Aufgaben zu zwingen versuchen, gegen die sich
sein Charakter sträubt, oder wenn irgendwelche äußere Kräfte sich des Mediums
zu bemächtigen suchen, das dann zur Katalepsie seine Zuflucht nimmt.

Auch die Erscheinungen des Doppelgängers, durch den Austritt des Aetherleibs
aus dem physischen Körper, sprechen nach S. für seine Hypothese. Switkowski
unterscheidet nach seinen neuen Beobachtungen die Erscheinungen der Doppelgänger
inbewußteundunbewußteDoppelgänger. Die letzteren finde
man bei nicht medial veranlagten Personen, deren Doppelgänger zuweilen in weit
entfernten Orten plötzlich auftauchen und angeblich durch ihr ausgesprochen automatisches
Verhalten und Gebaren auffallen. Die bewußten dagegen zeigen sich als
Doppelgänger sterbender Personen, oder von Medien, und verraten zielbewußte
Bewegungen und Handlungen. Diese angebliche und noch nachzuprüfende Feststellung
bzw. Differenzierung, w äre zweifellos von wesentlicher Bedeutung f"ir
die weitere Erforschung diesbezüglicher Phänomene.

Der Verfasser bespricht auch die Wirkungen des Lichts auf die Phänomene
und führt den negativen Einfluß des Lichts, insofern es auf Aetherschwingungen beruht
, ebenfalls auf die Hypothese de> Aetherleibs zurück. Switkowski verweist
hier übigens a,uch auf den von der Forschung noch wenig beachteten Umstand,
daß der Widerstand gegen die ungünstige Wirkung des Lichts, mit
dem ethischen Nivea,u des Mediums zusammenhängen soll.
Bei moralisch hochstehenden Medien wäre demnach das Licht kein Hindernis,
während von materiell und egoistisch eingestellten Medien, die Dunkelheit bevorzugt
werde1). S. meint ferner, daß diese wichtigen, angeblichen Erscheinungen,
durch vergleichende Beobachtungen, ein besonderes Interesse der Forschung verdiene
, zurnaj der Tragweite des ethischen Grades der Medien bisher in der Para-
psychologie nicht Rechnung getragen wurde.

Der Autor mißbilligt ferner die allzu strengen, schroffen Versuchsmethoden,
sowie die seiner Ansicht nach irrige, unzweckmäßige, übliche Mediumschulung, an
welcher die Medien, pnysisch und seelisch Schaden nehmen und durch die nur verstümmelte
, pathologische und somit irreführende Ergebnisse bewirkt werden. Insbesondere
eifert S. gegen die Anwendung der Hypnose und Suggestion bei para-
psychischen, Versuchen, wobei ma,n jedoch meines Erachtens dem Verfasser nur
gedingt zustimmen könnte, da< eine grundsätzliche Ausschaltung der H}'pnose nicht
zweckmäßig erscheint, denn in entsprechenden, individuellen Fällen — von sachkundiger
Seite mit der nötigen Vorsicht angewandt —, ist die Hypnose nicht zu
unterschätzen.

Von der Ueberzeugung ausgehend, daß wir es bei ausgeprägten Medien mit
anormalen bzw. supernormalen Wesen zu tun haben, weist S. darauf hin, daß die
Erforschung ihrer Fähigkeiten kein umfassendes Bild auch für die Allgemeinheit,
also für normale Menschen zu geben vermag. Mit Recht betont er demgemäß,
da,ß in Anbetracht der unbestreitbaren Tatsache, daß jeder Mensch, wenn auch nur
in sehr geringem Maße mediale Fähigkeiten besitzt, die bisweilen latent bleiben,
oder nur in besonderen Fällen undeutlich und unauffällig hervortreten — die para-
psychische Forschung auch auf die normalen Menschen auszudehnen, von besonderer
Tragweite wäre, zumal die Forscher ohnehin den Mangel an geeigneten, starken
Medien zu beklagen haben. Ueberdies würden die sich aus der Fülle des Versuchsmaterials
ergebenden Deduktionen und Gesetze nicht nur für supernormale
Personen, sondern für die Gesamtheit Geltung gewinnen. — Ich möchte bei dieser

3) Anm. der Redaktion: Da z. B. gerade die ethisch sicher nicht hoch stehende
Eusapia häufig starkes Licht in ihren Sitzungen ertrug, ist die Richtigkeit obiger
Behauptung Switkowskis sehr zweifelhaft.


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