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Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 1927.)

und starkes physikalisches Medium darstellt. Ihre Phänomene scheinen recht
vielseitig zu sein und gleichen im Prinzip in vielen Fällen denen, die an
anderen bekannten modernen Medien beobachtet werden konnten. Das Wichtigste
aus den Mitteilungen der Verfasser der Schrift scheint mir jedoch die
Beleuchtung der „Forsehungsmelhoden'* zu sein, wie sie entstehen, wenn Geldpreise
für den Nachweis der Echtheil der physikalischen Phänomene ausgesetzt
werden und wenn die Komitees, die gutachtliche Prüfungen durchführen
sollen, sich aus Leulen zusammensetzen, die entweder mit der schwierigen und
heiklen Materie nicht vertraut sind oder in einer einseitigen Voreingenommenheit
die Feststellung und das Bekennen der Wahrheit scheuen oder aber gar,
wie wir gesehen haben, um die ganze Sache zu diskreditieren, zu unlauteren
Mitlein greifen. Wir können zurückgehen bis auf die Zeiten eines Grookes —
immer wieder begegnen wir dem Fiasko solcher Kommissionen. Voran bringt
nur eine geduldige, wohl vorbereitete, von Männern mit Sachkenntnis durchgeführte
Arbeit. Mit der größte Schaden für ernste wissenschaftliche Forschung *
ist es, wenn ein sensationslüsterner Journalismus sich des Problems bemächtigt:
das kennen wir zur Genüge aus der Geschichte der Mediumschaft der Brüder
Schneider und der Frau Silbert. Auch die offizielle Wissenschaft, die sich
großenteils heute noch von einer Stellungnahme zu der Frage des physikalischen
Mediumismus fernhält oder das ganze als eine Angelegenheit des Betruges oder
der Selbsttäuschung betrachtet, wird eines Tages erkennen müssen, daß auch
ihr schwere Versäumnisse unterlaufen können, und daß sie schwer gefehlt hat,
wenn sie das Urleil von gewerbsmäßigen Taschenspielern höher einschätzen zu
müssen glaubte, als das ernster Gelehrter, denen man den einzigen Vorwurf
machen kann, daß sie es gewagt haben, in ihrem Suchen nach Wahrheit sich in
Gegensatz zu gewissermaßen sanktionierten wissenschaftlichen Anschauungen
zu bringen.

Die Gegner des Mediums Margery und ihre Verdachtsgründe.1)

Von R. Lambert.

Das Medium Margery, d. h. Mina Crandon, Gattin des Bostoner Arztes
Dr. L. R. G. Crandoi. spielt seit iiyi\ eine große Rolle in dem Kampf, der in
Amerika, wie in Deutschland um die Anerkennung paraphysikalischer Phänomene
geführt wird. Die amerikanische Zeitschrift „Scientific American" hatte einen
Preis von 2Öoo Dollar für das Medium ausgesestzl, das nach der Ansicht eines
von dem Scientific American gebildeten Komitees paraphysikalische Phänomene
bieten würde. Es meldeten sich mehrere Medien, darunter Valiantine, der den
bekannten englischen Schriftsteller Rradley zum Spiritismus bekehrte; keinem
gelang es, das Komitee zu überzeugen. Diesem gehörten folgende Herren an:

x) Literatur: Houdini exposes the tricks used by „Margery"; Adams Preß
Publishers New York 1924 (H.). J. M. Bird „Margery", Boston 1925. Small,
Maynard & Co. (B.). Journal of the American S. P. R. (J.). W. F. Prince, A. Review
of the Margery Case in The American Journal of Psychology. Juli 1926 (P.). Hudson
Hoagland, Bericht über die Harvard-Sitzungen in Atlantic Monthiy, November
1925 (A. M.). Von Crandon und seinen Freunden erschien „Margery Harvard
Veritas", Blanchard Printing Co., Boston 1925 (Cr.). Dr. J. B. Rhines Bericht erschien
in Journal of Abnormal Psychology, Januar 1927. Code und Hoagland über
Margery in Proceedings S. P. R. Bd. 36, S. 416f. (Pr.). Mitden jeweils in
Klamraernstehenden BuchstabenwirdimTextauf dieSchrif-
ten hingewiesen.


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