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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0151
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Dr. William Mc Dougall, Professor der Psychologie an der Harvard Universität,
der Ingenieur Dr. D. F. Comstock, Dr. W. F. Prince, damals Versuchsleiter der
American1 S.P.B., JJereward Garrington und der bekannte Taschenspieler
Houdini. J. M. Bird war als Vertreter des Scientific American Sekretär des
Komitees. Die Untersuchungen mit Margery begannen im April 1924 (B. 437);
die Teilnehmer hatten gewünscht, daß über den Fall erst nach Abschluß der
Untersuchung berichtet würde; auf Wunsch der Leitung des Scientific Vmerican
hatte jedoch der schon für Margery gewonnene Bird in der Juli- und August-
•nummer 192/i der Zeitschrift begeisterte Artikel über den Fall geschrieben.
Prince und Houdini. die noch nicht an den Sitzungen teilgenommen hatten,
protestierten gegen dieses Vorgehen und verlangten zugleich, daß Margery nicht
mehr in der eigenen Wohnung in Boston, sondern in New-York untersucht
werden sollte (B. £5o/52). Das Aufhören von Birds Artikeln wurde bewilligt*
nicht aber die Verlegung der Sitzungen nach New-York; nachdem Houdini in
etlichen Sitzungen den Eindruck gewonnen hatte, daß Betrug vorliege, schrieb er
eine Broschüre „Houdini exposes the tricks used by Margery", die Bird in seinem
Buch „Margery" zu widerlegen suchte. Das Komitee hatte sich inzwischen aufgelöst
, Houdini, Prince und Mc Dougall neigten der Betrugshypothese zu, Comstock
kam zu keiner Entscheidung (J. Bd. 18, S. 724), nur Carrington (ebenda
S. 723) erklärte sich für Margery. Seitdem hat sich ein Teil der amerikanischem
S. P. R. stark für Margery eingesetzt, Bird wurde Versuchsleiter der Gesellschaft,
während Prince und Mc Dougall austraten und die Boston S. P. R. gründeten; in
zahlreichen Artikeln des Journals der American S. P. R. wurde die Echtheit des
Mediums verfochten; Dingwall, der Reseaich Officer der englischen S. P. R., der
vom 3o. Dez. 1924 bis zum 11. Febr. 1926 29 Sitzungen mit Margery hatte, kam zu
keiner Entscheidung, er sah vieles was echt, ebensovieles was betrügerisch schien.
Im Mai und Juni 1925 prüften Mitglieder der Harvarduniversität Margery und
kamen zu der Ansicht, daß alles auf einem von Margery im Trance unbewußt
ausgeübten Betrug beruhe. Im Januar 1927 haben Dr. J. B. Rhine und seine
Gattin Dr. Louisa E. Rhine über^ine Sitzung vom 1. Juli 1926 einen Artikel
veröffentlicht, in dem der Vorwurf erhoben wird, daß der Betrug keineswegs
unbewußt erfolge, sondern von Margery und ihrem Gatten bewußt \orbereitet
und durchgeführt werde. Dr. Rhines schon von Dingwall angedeutete Hypothese
ist meiner Meinung nach die einzige, die Echtheit der Phänomene bestreitende
Hypothese, die den komplizierten Fall einigermaßen klären würde, da es undenkbar
ist, daß Margery -die angenommenen zahllosen Betrügereien ohne Wissen
ihres an fast allen Sitzungen als Kontrollperson beteiligten Gatten hätte begehen
können. Ja es scheint unwahrscheinlich, daß nicht auch Crandons Freund der
Arzt Dr. Richardson, der mehrere Apparate für Margery konstruierte und an
zahlreichen Sitzungen maßgebend teilnahm, die Betrügereien nicht bemerkt hätte,
wenn wirklich alle Margery-Phänomene auf Betrug beruhen sollten. Da Dingwall
eine gute Sitzung mit Margery hatte, an der Dr. Crandon nicht teilnahm,
wohl aber das Ehepaar Richardson (Proc. S. P. R. Bd. 36 S. 99), so würde auch
dies bei Annahme der Betrugshypothese nahelegen, daß sich mit Margery und
ihrem Gatten noch ihr Freund Richardson verbunden hätte, um mit allen Mitteln
zu versuchen, einen geschickt durchgeführten Schwindel der wissenschaftlichen
Welt als echtes mediumistisrhes Phänomen aufzuzwingen.1) Diese Verschwörung

*) Auch in dem letzten mir vorliegenden positiven Bericht Birds spielt Richardbon
, wie wir sehen werden, eine verdächtige Rolle.


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