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Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 1927.)
gewöhnlich Margerys L^uehtbänder schwächer leuchteten als die ihrer Nachbarn,
kann man sich die Unsicherheit dieser rein visuellen Kontrolle unter dem sehr
niederen Sitzungstisch hindurch \orstellen. Es bedeutet deshalb eine Irreführung
, wenn Grandon in seiner Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle Stellen wie
„alle Füßo sichtbar" (z.B. Gr. 55 und Ci) im Druck hervorhebt, während, er gut
weiß, daß nur die Leuehtbänder sichtbar waren. Jeder Leser \on Grandons Gegenschrift
muß sich das stets vor Augen hallen. Unter diesen Bedingungen kam ein
armartiges ,,teleplastisehes'* Gebilde aus der unteren Region von Margerys Körper
und bewegte Gegenstände in einem Umkreis von etlichen Fuß. Das Gebilde
zeigte seine Silhouette auf den leuchtenden) Oberflächen der gehobenen Gegenstände
und wies von Zeit zu Zeit Gcslaltänderungen auf. Wegen der Schädlichkeit
des Lichts erlaubte ..Waller*' jedoch keine nähere Prüfung des ,,Vrms* auf
einer gut leuchtenden Fläche. In den späteren Sitzungen trugen alle Teilnehmer
Leuchtbänder an Kopf, Kfiaöcheln und Handgelenken; meist ging auch ein
schwacher elektrischer* Slrom durch den Zirkel, dessen Mitglieder sich gegenseitig
an den Händen hielten; sowie irgendwo der Zirkel gebrochen wurde, bemerkte
dies ein Beobachter des Stromes im \ebenzimmer (A. M. 671). Allerdings ist
diese Kontrolle problematisch, da der Strom auch geschlossen ist, wenn ein Teilnehmer
seinen Nebensitzer etwa am Ellbogen berührt. Ferner wurde eine Metallelektrode
auf Margerys Rücken befestigt, und auf dem Tisch vor ihr war eine
zweite Elektrode, die leuchtete. Wenn nun diese Elektrode von einem Körperteil
Margeryb oder einer mit ihrem Körper verbundenen leitenden Substanz berührt
wurde, so zeigte ein Galvanometer im Nebenraum eine deutliche Abweichung.
Berührte „Walter" auf Wunsch die Elektrode mit seinem teleplastischen Arm,
so zeigte sich eine elektrische Verbindung zwischen diesem und Margerys Körper.
Das zeigte, daß das ^Teleplasma'* die Elektrizität leitete, also nicht aus Gummi
oder anderen nicht metallischen Körpern bestand; auch war es ein starker Beweis
dafür, daß kein Helfershelfer im Spiel war, da der Strom von der Tischelektrode
zu der Elektrode auf Margerys Rücken ging (A. M. 671). Dasselbe bewies
die Tatsache, daß Gewichte, die „Walter" hob, das Gewicht Margerys entsprechend
verstärkten (672). Von entscheidender Bedeutung wurde die zweitletzte
Sitzung vom 20. Juni 19*25 in lloaglands Haus. Beginn 9 Uhr Min.;
etwa 9 Uhr 38 Min. hatte Herr Code den Eindruck, daß Margerys rechtes Fußband
(neben Crandon) nicht am Fuß war, sondern von irgendeinem Gegenstand
teilweise verdunkelt flach auf dem Boden, lag. Code \erlangte nun, jeder Fuß
solle sich in verschiedener Richtung bewegen (Cr. 71). Hierauf \erdunkelte sich
das Band an einer anderen Stelle und beweg!e sich dem Boden entlang; dann
ging es in eine Stellung zurück, wo es leicht >on Margerys linker Fußspitze bedeckt
werden konnte (Cr. 76). 10 Uhr ^2 Min. erklärte Code, Margerys rechtes
Fußband sei nicht mehr am Fuß, d. h. er konnte einen vollständigen Lichtkreis
am Boden sehen, wo vorher nur ein Halbkreis sichtbar war. ,,Walter ' bestritt
die Beobachtung1) und bedeckte einen Teil des Leuchtrings (V.M. 67 4). Später
wurde irgendein Gegenstand in den Bing gelegt, entweder Margerys rechter Fuß
oder ein Pantoffel (Cr. 76^. (Am Schluß der Sitzung waren beide Bänder an
Margerys Füßen.) Als später ./Walter** einen kleinen Leuchtring aus Papier in
die Luft erhob, damit ein anwesender Professor ihn anblase, ergab sich f ür Hoag-
A) Doch bestätigte er sie in der nächsten Sitzung. Hoagland betont, daß das
Band nicht zu weit war und also nicht etwa von selbst hätte abfallen können; vielmehr
hatte es Margery selbst mit Sicherheitsnadeln sehr eng gemacht (A. M. 677).
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