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Lambert: Die Gegner des Mediums Margery.

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Lichts Margerys Kleid schloß (Cr. 70) bzw. glättete (Gr. 75). Es ist möglich*
daß Crandon hierbei falsche Teleplasmen an sich zu nehmen hatte. Am 24.
wurde Crandon weder vor noch nach der Sitzung untersuch!, am 29. nur vorher
und vermutlich recht oberflächlich.

Nach diesem Mißerfolg Margerys in den Harvardsitzungen mußte die Kontrolle
völlig geändert werden und Dr. Crandons Freund Dr. Richardson entwarf
für Margery ein geschlossenes Kabinett, das nur vorn durch eine Tür
zugänglich ist. In den Seiten wänden sind zwei Oeffnungen, aus denen Margery
die Hände her ausstreckt; doch werden diese nicht gehalten, sondern mit um das
Handgelenk gewickeltem Draht an zwei Ringschrauben befestigt, die Jinks und
rechts unmittelbar über den Ilandöffnungen angebracht sind. Es scheint unwahrscheinlich
, daß Margery die Hände aus dem Drahtring ums Handgelenk
herausziehen kann, dagegen zeigt die Abbildung, die Bird von dieser lland-
kontrolle veröffentlicht (J. 1926, /|Oi), daß es möglich sein kann, die Hand,
ohne die Lage des Handgelenks wesentlich zu verändern, statt nach außen, in
das Kabineil hereinzustrecken.1) Die Füße werden mit um die Knöchel gewundenem
Draht an Ringschrauben im Boden befestigt, so daß die Knöchel
kaum wesentlich in die Höhe gehoben werden können, wohl aber bleibt den Füßen
zu kleinen Stößen nach Jinks und rechts sowie nach oben ein gewisser Spielraum.
Um den Hals trägt Margery einen Lederkragen, von dem aus ein straff gespannter
Draht in eine Ringschraubc in der Hinterwand des Kabinetts geht, der Kopf hat
also nur eine sehr beschränkte Bewegungsfreiheit. Dieses angeblich absolute
Sicherheit gegen einen Betrug Margerys bielende Kabinett sahen am 1. Juli 1926
Dr. J. B. Rhine und seine Gattin Dr. Louisa Rhine in Tätigkeit; beide bind Doktoren
der Biologie und Dr. Rhine war Dozent an der West Virginia Universität.
Ihr Bericht erschien im Januar 1927 in dem Journal for Abnormal Psychology;
ich bin seit einiger Zeit im Besitz eines mit Schreibmaschine geschriebenen Duplikats
ihres Berichts, das mir Dr. Prince zusandte und nach dem ich im folgenden
zitiere. Die beiden Rhines hatten von Birds Berichten über Margery einen günstigen
Eindruck erhalten und waren geneigt die Echtheit des Falles anzuerkennen.
Doch fiel ihnen auf, daß Dr. Crandon schon >or der Sitzung genau sagen konnte
was für Phänomene zu erwarten waren, und daß er alles leitete, ohne den Kontrollgeist
„Walter" zu konsultieren. Die wie oben angegeben gesicherten Hände
Margerys wurden nicht gehalten, auch trug sie keine Leuchtbänder. Dr. Rhine
saß rechts von Margery, doch mußte er wie auch die Person links von ihr, beide
Hände von seinem Nebensitzer halten lassen; diese verdächtige Maßregel verhindert
jede Tast-Kontrolle von Margerys Händen. Diese war so außerhalb der
Zirkelkette, die doch sonst die Medien unterstützen soll. Im letzten Teil der
Sitzung verließ Margery das Kabinelt und wurde in den Zirkel aufgenommen,
doch kontrollierte nunmehr Crandon ihre Rechte; solange Margerys Hände wie
im ersten Teil der Sitzung nicht kontrolliert wurden, blieb dagegen Crandon
Margery fern. Niemand wird bestreiten, daß dies merkwürdig ist. Während der
Verwendung des Kabinetts ist das Zimmer ganz dunkel und durch die offene
Tür werden rechts von Margery Gegenstände aufgestellt, die nach Rhines Annahme
von dem rechten Fuß gegen die Wand des nur 91,0 cm breiten Kabinetts
gestoßen werden, wo si,e von der — bei immer noch festgebundenem Hand-

*) Mindestens könnte Margery mit einer in der unkontrollierten rechten Hand
gehaltenen Verlängerungsschere in das Kabinett hereinreichen.


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