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Lambert: Die Gegner des Mediums Margery.
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absolut gesichert erscheinen, ist es wohl möglich, daß der Metallschlauch an
irgendeiner Stelle so stark gebogen werden kann, daß das Manometer abgeschlossen
wird: im Dunkeln würde Margery diese Biegung mit einer Hand vornehmen,
dann da«* Mundstück aus dem jetzt frei beweglichen Mund entfernen und für
Walter sprechen. Jedenfalls ist es schwer verständlich, warum dieser komplizierte
Apparat zur Feststellung von Walters unabhängiger Stimme angewendet wird,
statt daß man Margery den Mund gründlich zuhielte. Später trat die schon früher
beschriebene Bell-box in Tätigkeit, doch \ erließ dazu Margery das Kabinett und
Dr. Grandon kontrollierte ihre Rechte. Der Apparat läutete nach einigen Minuten
zunächst im Dunkel, später durfte ihn bei Licht eine Dame nach Aufforderung
durch Crandon nehmen und sich ganz mit ihm herumdrehen, was bewies, daß keine
Drähte nach außen dabei eine Holle spielen. Später durften alle Teilnehmer
den Apparat bei Licht hin und her tragen bis in acht Fuß Entfernung von Margen
. Dabei sagte Crandon, die Glocke im Apparat läute intermittierend, was
Rhinex nicht feststellen konnten. Erst nach Wiedereintreten der Dunkelheit hörte
das Läuteu auf. Seltsam ist, daß diese Phänomene erst erfolgen, wenn Margerv
das Kabinett verlassen hat und \on ihrem Gatten kontrolliert wird, so daß vielleicht
beide eine Hand frei haben; ebenso seltsam ist auch, daß im Kabinett, wo
es ganz dunkel war, ,,Waller" viel weniger weit reichen konnte als bei facht —
dab doch das Teleplasma zerstören soll wo das Brett (das niedergedrückt den
Strom in dem Bell-box-Apparat schließt) noch 8—12 Fuß von Margery entfernt
durch Walter niedergedrückt wird. Da diese Bell-box stets im Hause des Mediums
steht, ist es natürlich möglich, daß in den \erschiedenen Dunkel perioden
irgendwelche Trickvorrichtungen angebracht und wieder entfernt werden, \va«
dem uneingeweihten Teilnehmer leicht entgehen kann. Dasselbe gilt für die
Wunder, die Walter an einer offenen Wage mit hölzernen Schalen vollbringt;
in die eine wurden Gewichte gelegt und nach einer Dunkelperiode war die mutmaßlich
leichtere Schale (rechts von Margery) entgegen den Gesetzen der Schwere
unten und die mit den Gewichten belastete oben. Crandon leuchtete mit Weißlicht
in die von Walters teleplastischem \rm niedergehaltene leere Schale, nicht?
war darin zu sehen. Nach mehreren, Dunkelperioden war jeweils bald die belastet
^ bald die unbelastete Schale der anscheinend normalen Wage unl3n. Gelegentlich
durfte jemand die Wage aufheben, um zu zeigen, daß nichts sie mit
dem Tisch verband. Bedenklich ist, daß Waller die abnorme Erhebung der Wage
nicht im Licht authören lassen konnte, während doch Lieht gerade gut sein
sollte, um das Teleplasma zum Rückzug zu bringen. Wenn dagegen di( Erhebung
durch einen geschickt angebrachten kleinen Trickapparat bewerkstelligt'
wird, ist es begreiflich, daß zu seiner Entfernung Dunkelheit erforderlich ist.
In diesem Zusammenhang ist folgende Beobachtung Rhines wichtig; Während der
ersten Erhebung der Wage war der schwere Stahlreiter (das Gleitgewicht) etwa
11 j Zoll links \om mittleren Wagbalken, während der Erhebung der anderen
Seite dagegen war derselbe Reiter am Ende der rechten Seile; d. h. zwischen den
Levitationen war der Reiter bewegt worden, was Rhine, der viel mit Wagen zu
tun hat, genau bemerkte. Dies erklärte zwar nicht den ganzen Prozeß der Wag-
sehalenerhebungen, aber es zeigte, daß eine freie Hand im Dunkeln an einem
Teil der Wage manipuliert halte, der keime Rolle in dem Experiment hätte
spielen sollen, da die Wage ursprünglich im Gleichgewicht war. Aach der
Sitzung bemerkte Rhine, daß der Reiter sich seitlich nicht bewegen ließ, wie
konnte ihn also .Walter" bewegt haben? Genauere Betrachtung in dem schwa-
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