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eben Licht zeigte eine kleine Schraube, die sich leicht mit dem Fingernagel drehen
ließ, mm war der Reiter leicht zu bewegen; Crandon wandle jetzt ein, Rinne
werde die Wage in Unordnung bringen und so mußte er von weiteren Untersuchungen
abstehen. Vuch dies ist verdächtig und da es sich wieder um einen
Apparat handelt, der jederzeit den Crandons zur \ ei fügung steht, sind eine
Reihe von Tricks möglich, mit denen sie offenbar abwechseln, um jeden der
verschiedenen kompromittierenden Berichte1) immer durch einen andern widerlegen
zu können. Einige Wochen nach Rhines Erlebnissen erzählte ihm eine
Dame, daß in ihrer Sitzung der Reiler während der Levitationen nicht bewegt
wurde. Hätte sie nicht (wie Rhino ihrer Erwartung entgegen) aus anderen Gründen
die bitzung für betrügerisch halten müssen, hätte sie wahrscheinlich Rhines
Beobachtung der Reiterverschiebung durch ihre Sitzung für widerlegt gehalten.
Alles was Rhines Bericht sagt, klingt mindestens für .seine Sitzung recht
wahrscheinlich, doch könnte eingewendet werden, die Grandons betrügen wie
Eusapia, zuweilen, wenn die Kraft versagt, dies bedeute abei so wenig wie bei
Eusapia etwas gegen das Vorliegen echter Phänomene in den wirklich guten
Sitzungen. Wir wollen deshalb, um gerecht zu sein, eine der besten Sitzungen
betrachten und sehen, wie weit sie- Rhines Angaben widerspricht. Die Sitzung
fand am 18. Sept. 1926 statt, also '2lj2 Monate nach Rhines Sitzung und die
Grandons waren \on seinem Bericht in Kenntnis gesetzt worden, so daß sie
jetzt alles tun mußten, um die Kontrolle so zu verschärfen, daß Rhines Deutung
unmöglich wurde. Margens Beschützer Bird, Research Officer der Vm. S. P. R.,
schreibt über die Sitzung (J. 1926, 67^— 67Ö): ,.I)i( folgenden stenographischen
Notizen, die während der Geschehnisse gemacht wurden, werden, wie ich hoffe,
die Frage nach der Angemessenheit der Kontrolle ein für alle Male entscheiden.
Die Yersuchsbedingungen dieser Sitzung sind strenger als die irgendeiner vorhergehenden
Margery-Sitzung. Stellt der vorliegende Bericht die Realität ^on Mar-
gerys physikalischen Phänomenen nicht fest?" Wir betrachten nun diese Sitzung,
die von autoritativer Seite als Margerys beste bezeichnet wird. Die Phänomene
sind dieselben wie bei Rhine (die Tieleplasmen. die Dingwall sah, scheinen
nicht mehr aufzutreten!). Da zwei amerikanische Dniversitätsprolessoren an der
Sitzung teilnahmen, waren zwei Männer zur Stelle, die ohne Verdacht zu
erwecken, mit Marger\s Kontrolle hätten betraut werden können. Gegenüber
Rhines Bericht finden wir folgende Kontroll Verschärfungen: Margerys Trikot
»wird oben und unten von ihrer Freundin Richardson an Margerys Körper
geklebt: Leuchlnadeln werden in das Kleid gesteckt sowie an das Handgelenk
und d'*e Füße: da sich vor dem Kabinett eine mehr oder weniger offene Tür
befindet, ist es fraglich, ob die Leuchtnadel im Strumpf Margervs Fuß -verhindert
, den hohen Korb und das hohe Megaphon der rechten Hand näher/u-
stoßen. Da bei der angenommenen Zurüokdrehung \on Morgervs Hand ins
Kabinett das Handgelenk ziemlich in Buhe bleibt, bedeutet <be Leuchlnadel am
Handgelenk keine sonderliche Garantie. Doch sitzen die zwei Professoren links
und rechts von Marger) und man erwartet nun, sie würden die entsprechendem
Hände Marger\s kontrollieren, was Rhine» Verdachts^?finde schwer erschüttern
würde. Doch was geschieht?! Professor Ale. Görnas (er sitzt rechts von Margerv)
Hände und Füße werden von Grandons Freund Richarden kontrolliert! Pro-
i) Die Boston S. P. R. besit/t deren eine große Zahl, die noch nicht veröffentlicht
sind.
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