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„Was bleibt übrig, wenn du von meiner Zahl, die ich dir ,im Stillem'
genannt habe, die Zahl von Onkel Krall abziehst?" R i
„Welche Zahl habe ich dir genannt?" R 4
„Welche Zahl hat dir der Onkel ,im Stillen* gesagt?" R 3
Hans beantwortet alle 3 Fragen sofort klar und deutlich.
v.O.: [?] K.: [null]
Da Hans, während ihm K. den Befehl durch „Stilles Sprechen" übermittelt
, schon die gedachte „Null" ausführt, wird der Versuch abgebrochen
und ein neuer angestellt.
v. 0.: [zwei] K.: [eins]
„Hans, wenn du meine Zahl und die Zahl von dem Onkel zusammenzählst,
was kommt dann heraus?" R 3
„Welcho Zahl habe ich dir ,im Stillen* genannt?'' R 2
„Welche Zahl hat der Onkel dir ,im Stillen* genannt?" R i
Das Pferd gibt seine Antworten ohne jede Unruhebewegung, vollkommen
sicher und deutlich.
v. 0.: [drei] K.: [drei]
„Wenn du ^on meiner Zahl die Zahl abziehst, die dir Onkel Krall genannt
hal, was bleibt dann übrig?" R o
„Welche Zahl habe ich dir genannt?" R 3
Welche Zahl hat der Onkel dir genannt?" R 3
Da erfahrungsgemäß das Pferd bei anhaltendem Zählen bald unlustig
wird und widerwillige Antworten gibt, werden die Versuche abgebrochen. Aus
gleichem Grunde sind höhere Zahlen vermieden worden. Bemerkenswert
bleibt, daß bei diesen unwissentlichen Versuchen keine einzige „falsche"
Antwort erfolgt. Die Antwort „Null" bei dem abgebrochenen Versuch kann,
da sie vor der Fragestellung gegeben wird, nicht als falsch gelten, zumal
sie dem übermittelten Befehl des einen Teilnehmers (K) entspricht.
Die Versuche wurden an anderen Tagen mit ähnlichem Erfolg fortgeführt.
Ergebnis.
Aus diesen, zu verschiedenen Zeiten wiederholten Versuchen ergibt sich
m. E. folgendes:
1. Das Tier ist bei Ausschluß sinnlicher, insbesondere bei Ausschluß optischer
oder akustischer Wahrnehmung unter bestimmten Bedingungen imstande,
das vom Sender Gedachte auf außer sinnlichem Wege aufzufassen
. Wir nennen eine derartige außersinnliche Einwirkung vom Sender zum
Empfänger „Denkübertragung", Telepathie.
2. Ein nach menschlicher Art — more humano — unterrichtetes
Tier kann uns über das ihm außersinnlich Ueberauttell/e in der Klopfsprache
Auskunft geben.
3. Das Tier vermag diese gleichzeitig von verschiedenen Sendern
ausgehenden telepathischen Uebermittlungen voneinander zu unterscheiden
.
4. Das Tier erkennt, von welcher Person das Uebermittelte ausgeht.
Es empfängt — bildlich gesprochen — nicht nur „drahtlose Tele-
gramme", sondern unterscheidet auch die „Gebeslation\
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