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168 Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 1927.)
Ein wunderbares Gefühl der Beruhigung, des Trostes und der Gewißheit
überkam mich.
Die Blume war derartig tief in die Glasplatte- eingeschnitten worden, daß
ich sie vollständig herausheben konnte, bis auf den etwas gewellten Stiel, der
durch einen klaffenden längeren Einschnitt gebildet wurde. Ich fügte die Blume
wieder ein und legte mich nieder, tiefbewegt und dankbar für diese Offenbarung
und dieses überirdische Erlebnis, an dem sich nicht deuteln und zweifeln ließ.
Am nächsten Morgen zeigte ich den Anwesenden im Schlosse dieses Wunder.
Fast alle waren sprachlos \or Staunen und innerer Bewegung, nur jemand bemerkte
skeptisch, ehe in dem linken Felde nicht auch noch solche Tulpe eingeschnitten
wäre, würde er das Wunder nicht für voll ansehen, ich möchte
darum bitten. Diese Zumutung widerstrebte mir sehr und ich hielt sie fast für
frevelhaft. Die Worte der Bibel fielen mir ein in Lukas 16 Vers 3i:
„Hören sie Moses und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht glauben, ob
jemand von den Toten aufstünde/' Trotzdem sagte ich mir, wenn sich durch
eine zweite Zeichnung bei allen Menschen, welche dieselbe sehen oder davon
hören, der Glaube an ein Jenseits und an das Fortleben der Seele bestätigte und
befestigte, so müsse ich meine Abneigung, um eine zweite Blume zu bitten,
ihnen zuliebe, überwinden.
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