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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0185
Oesterreich: Vorbemerk, z. Diskussion zwischen Dr. Heiler u. Pf. Pf ister. 169

Ich legte also abends, als ich schlafen ging, meine Hand auf das leere linke
Feld, neben der schon eingravierten Tulpe und bat laut, mit obiger Begründung,
um eine zweite gleiche Blume. In derselben IN acht blieb alles still, auch in der
folgenden, in der dritten jedoch wiederholte sich ganz dasselbe Geschehnis, wie
das erstemal, und als ich dann den Tisch besichtigte, zeigte das linke Feld ganz
dieselbe eingeschnittene Tulpe, nur schmäler wie die erste! —

Ich konnte den Morgen in der Dankbarkeit und Freude meines Herzens
kaum erwarten, um dieses zweifache Wunder zu zeigen. So schickte ich auch
zu unserm Geistlichen, erzählte ihm die ganze Geschichte und zeigte ihm den
Tisch. Er konnte auch nur zugeben, daß ein Zweifel daran ausgeschlossen und
eine andere Erklärung dafür unmöglich sei. Ich zeigte den Tisch damals auch
dem Tischlermeister, der meine Schlafzimmereinrichtung gearbeitet und die
verschiedenen Glasplatten der Möbel eingelegt hatte. Der Mann war damals
schon schwer krank und ist inzwischen gestorben. Er war nach meinen Mitteilungen
und beim Anblick der Blumen derartig ergriffen, daß ihm die Tränen
kamen und daß er meinte, nun gäbe es für ihn keine Zweifel mehr am Jenseils
und dem ewigen Leben! Er dankte mir, daß ich ihm dieses Wunder mitgeteilt
und gezeigt und ihm dadurch die Gewißheit gegeben hätte, und sah mich
durch Tränen wie verklärt vor innerer Freude an.

Nach einigen Monaten stürzte der Tisch um und das Glas lag in vielen
Scherben am Boden. Ich war außer mir! Doch als ich mich bückte, die Scherben
aufzuheben, fand ich. die beiden Tulpenköpfe allein unversehrt.

Seitdem werden sie als Heiligtum und als der für mich unumstößliche
Beweis des Jenseits und des Fortlebens der Seele nach dem leiblichen Tode von
mir aufbewahrt.

Anmerkung der Redaktion: Es ist sehr bedauerlich, daß der Verlauf
dieser hochinteressanten Phänomene nur von einem Menschen beobachtet werden
konnte. Vielleicht ergibt sich bei späteren Spukphänomenen die Möglichkeit einwandfreier
Beobachtung durch mehrere Anwesende. Trotz dieser Bedenken veröffentlichen
wir diesen Beitrag, c(er uns durch Vermittlung eines prominenten
Mitarbeiters zuging.__

Weltanschauliches und Theoretisches.

Vorbemerkung zur Diskussion zwischen Prof. Dr. Friedrich
Heiler und Pfarrer Dr. Oskar Pfister über den Fall des Sadhu

Sundar Singh.

Von Professor,Dr. T. K. Oesterreich -Tübingen.

Die Religionsgeschichte ist voll von „Wundern", die, wenn sie als echt zu
erweisen A>ären. in das Bereich teils der parapsychischen, teils der parapsycho-
physischen Phänomene hineingehören würden. Es genügt einen Blick in das
Neue Testament oder die Acta Sanctorum zu tun, überall begegnen uns Berichte
über Hellsehen, Durchschauung, Prophetieen, supranormale Heilungen und Rettungen
jeder Art. Auch in den ITeiligenberichten der neuen Zeit ist es der Fall,
mag es sich nun um wirklich heiliggesprochene oder nur im Rufe der Heiligkeit
stehende Personen oder auch um Protestanten handeln. Man sehe sich die Lebensgeschichte
des katholischen französischen Pfarrers Vianney >on Aars oder Zündeis
Biographie des protestantischen württembergischen Pfarrers Blumhardt an. Die


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