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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0200
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vember/Dezember 192O) eine systematische Zusammenstellung okkulter Geschehnisse
, die diese auf psychologische Gesetze zurückführt unler Verzicht auf
alles ,,Para" und „Meta". Vielfach weiß uns M. geschickt zu überreden, die bisherigen
Grenzen unserer Erkenntnis unter seiner Führung getrost zu überschreiten
. In vielem folgen wir, bis wir plötzlich an einer Wegkreuzung bemerken
, daß uns M. mitten hineinführen will in den — Spiritismus. Die
weitgehende Uebereinstimmung erlaubt es, mit einiger Genauigkeit den Punkt
zu ermitteln, an dem die Wege sich trennen, vielmehr, wo die
Wissenschaft aufhört und der Glaube beginnt.

Gemeinsam erleben wir noch die Entkörperungsmöglichkeit
der seelischen Persönlichkeit. Aber auf logischem Wege allein können wir daraus
nicht folgern, daß diese auch auf die Dauer ohne Bindung nn einen
lebenden Organismus fortbestehen könne. Es braucht nur an die Seelenwanderungslehre
(vertreten z. B. durch Kemmerich) erinnert zu werden, die als völlig
entgegengesetzte Konstruktion von dem gleichen Punkte abzweigt. Daß es sich
hier allein um Glaubensfragen handelt, in die die Wissenschaft nicht dreinzureden
hat, beweist niemand mehr als Marcinowski selbst, indem er ethische Gesichtspunkte
zur Begründung seiner spiritistischen Anschauung heranzieht. Es
ist klar, daß wrir in dem Augenblick, in dem das geschieht, das Gebief der Naturwissenschaft
verlassen haben. (Uebrigens kann man auch bezüglich der ethischen
Anschauungen M.s verschiedener Meinung sein, und wird ein individuelles
Fortleben nicht ohne weiteres als ethisches Postulat gelten lassen. Gerade die
Ich-Gebundenheit erkennen wir ja vielfach als das Hemmende, das Verkehrte,
und die tiefste Gottverbundenheit setzt ein völliges Aufgeben des eigenen Ichbewußtseins
voraus. In ihr kann also nicht, wie M. meint, die gewaltigste Höhe
unserer ichbewußten Entwicklung gegeben sein.)

M. bezeichnet seine Auffassung als eine animistische Theorie des
Spiritismus. Als Antithese könnte ich meine eigene Auffassung eine spiritistische
Theorie des Animismus nennen, indem ich die Existenz lebendiger seelischer
Persönlichkeiten anerkenne und lediglich ihre Unabhängigkeit von lebender
(oder unbelebter) Materie nicht als bewiesen ansehe. Es stehen sich also hier
bereits zwei Standpunkte gegenüber, ein spiritistischer und ein animistischer, die
einander innerhalb des wissenschaftlichen Geltungsbereichs nicht mehr widersprechen
. __ ___

The psydiic in the house.

Von Günther Hildebrand, München.

Im Verlag der Boston Society for Psychic Research ist ein neues Werk von
Walter Franklin Prince erschienen, das unter dem Titel „The Psychic in the
house" die Phänomene behandelt, die der bekannte Gelehrte an seiner Pflegetochter
Theodosia zu studieren Gelegenheit hatte. Durch die überaus klare Anordnung
des Materials, die wissenschaftlich vorsichtige Behandlung der einzelnen
Phänomene und die bis ins kleinste Detail gehende genaue Beschreibung der
Vorgänge hat Prince mit seinem neuen Buch der parapsychologischen Wissenschaft
ein wertvolles dokumentarisches Material geliefert, das dazu beitragen
wird, den okkulten Phänomenen auch in heute noch skeptisch eingestellten
Kreisen die Beachtung zu erringen, die sie verdienen. Den Inhalt des Buches
bilden ausschließlich die Phänomene des Mediums Theodosia.


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