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Hildebrand: The psychic in the House.

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Nach einer kurzen allgemeineren Einleitung gibt Prince im ersten Teil
seines Buches die Genesis seines Mediums. Er behandelt die ersten Anzeichen
und liegungen, welche auf die medialen Eigenschaften des Kindes Theodosia
schließen lassen. Im einzelnen werden die Telästhesie des Mediums, das besonders
entwickelte Orientierungsvermögen im Dunkeln, und der außerordentliche
Tastsinn beleuchtet. Prince wirft die Frage auf, ob Mediumschaft möglicherweise
auf pathologischer Grundlage entstehen könne, muß aber diese Frage wenigstens
in bezug auf das Medium Theodosia verneinen. Theodosia ist jetzt in
jeder Beziehung völlig normal entwickelt und entbehrt ganz und gar jeder pathologischen
Anlage l). Es werden dann weiterhin im ersten Teil die schiedenen
nach und nach auftretenden medialen Fähigkeiten Theodosias behandelt: das
automatische Schreiben, das Hervorrufen telekinetischer Vorgänge und Geräusche
der verschiedensten Art, sowie die Manifestation mehrerer Spaltpersönlichkeiten
(sleeping Marguerite). Besonderes Gewicht legt der Verfasser auf
das „crystal gazing", dem der ganze dritte Teil des Buches gewidmet ist, und
das gewissermaßen im Mittelpunkt der ganzen Darstellung steht.

Den vielfältigen Phänomenen in verschiedenen Häusern gehört der zweite
Teil de* Buches, welcher Phenomena in the houses überschrieben ist. Die Phänomene
beginnen mit geheimnisvollen Fußtritten, die im Hause gehört werden,
obgleich niemand vorhanden ist, von dem sie herrühren könnten. Geheimnisvolle
Geräusche im Klavier schließen sich an. Auch im Keller werden Geräusche
gehört, als wenn die Kohlen sich bewegen oder von unsichtbaren Kräften bewegt
würden. Die ursprünglich als Kiatzlaule auftretenden raps verstärken und
steigern sich zu metallischen Geräuschen. Man hört auf der Treppe jemand
gehen, die mysteriösen Laute verbreiten sich im ganzen Hause und beginnen
auch im Arbeitszimmer des Autors, in welchem bisher von derartigen Manifestationen
nichts zu bemerken war, hörbar zu werden. Es würde zu weit
führen, alle Varietäten der Geräusche sowie der nun auch auftretenden Erscheinungen
mit Berührungsphänomenen (Pelmore) im einzelnen anzuführen. Hingewiesen
sei noch auf ein Experiment, bei welchem ein Hund als Zeuge eine
Kolle spielt, und durch welches die Empfindlichkeit der Tiere gegenüber para-
psy dialogischen Ereignissen aufs neue dokumentiert wird.

Den dritten Teil des Buches füllen, wie schon erwähnt, die Beschreibungen
der crystal visions aus. Dieser Teil des Buches ist zweifellos der interessanteste,
aber auch der problematischste und schwierigste. Prince teilt seine Absicht mit,
über die crystal visions und ihren Mechanismus einmal ein besonderes Buch
zu veröffentlichen, und die Kritik wird mit ihrem Urteil über diese besonderen
Phänomene, die übrigens in diesem Fall mit der Fähigkeit des automatischen
Schreibens sehr eng verknüpft scheinen, vorläufig noch zurückhalten müssen.
Ueber die crystal visions sei an dieser Stelle nur das Tal sächliche mitgeteilt: Das
Medium sieht intensiv in eine Glaskugel hinein, in welcher (natürlich nur für
das Medium sichtbar) die verschiedensten Gegenstände, Personen und schließlich
auch ganze Szenen erscheinen. Auch treten die Gestalten aus der Glaskugel
heraus und werden vom Medium außerhalb der Kugel im Räume gesehen. Der
Inhalt dieser Visionen deckt sich zum Teil mit dem Inhalt der automatischen
Niederschriften, welche das Medium im Zustande des automatischen Schreibens
verfaßt.

x) Doch bot sie früher unter dem Pseudonym „Doris" einen der interessantesten
Fälle von Spaltung der Persönlichkeit (Proc. der American S. P. R. Bd. IX—XI).


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