Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0217
Lambert: Die Experimente mit dem Medium Leonard

201

seile waren arithmetische Tabellen. Die Worte „middle-c 1 a s s cookery" finden
sich oben auf sechs Seiten in dem Buch, das aus Kochrezepten besteht, die
aus mehreren Zeitschriften ausgeschnitten und eingeklebt wurden. Das Buch
zeigte zunächst keine Beziehung zu Damenkleidern, bis Irving auf den Gedanken
kam, die Rückseiten der Ausschnitte zu betrachten, wirklich fand er
dort Illustrationen von Damenkleidern (darunter auch solche ohne Damen
darin), sowie Diagramme von Schnittmustern. Es mußte sich um sehr alte
Ausschnitte handeln, da die Kleider entschieden altmodisch waren (P. 36,
286—290).

Frau Dawson-Smith und ihre Tochter hatten anonym zwei Sitzungen mit
Frau Leonard. In der zweiten Sitzung vom 10. Januar 19*21 sagte der gefallene
Sohn Frau Dawson-Smiths durch Feda: Da war eine alte Börse mit einer Quittung
darin, ein kleines Papier. Ich wünschte, daß du es finden könntest, es
ist alt und vergilbt; es liegt unter einer Menge anderer Dinge. Versuche es, ausfindig
zu machen, ein langer schmaler Riemen ist in seiner Nähe. Dies ist wichtig
. Frau Dawson suchte nach dem Papier, und über einer großen Truhe in
ihrem Kastenzimmer bemerkte sie einen langen Riemen. Sie öffnete die Truhe,
sah den Inhalt durch und entdeckte eine abgenützte alte Lederbörse und darin
eine vergilbte Quittung einer Postanweisung. Sie nahm dieselbe und bewahrte
sie auf, in dem Gedanken, die Wichtigkeit derselben werde sich noch herausstellen
. 1924 erhielt sie einen Brief von dem „Enemy Debt Clearing Office'',
v*orin die Bezahlung einer im Juli 1914 durch ihren Sohn bei einer Hamburger
Firma eingegangenen Schuld verlangt wurde; sie wußte, daß ihr Sohn die Rechnung
noch vor der Kriegserklärung bezahlt und sich sogar viel Mühe damit
gegeben hatte. Sie schrieb dies an die amtliche Stelle, doch erklärte die Hamburger
Firma, sie habe das Geld nicht erhalten, und werde, falls keine Quittung
vorliege, klagen. Nun erst erinnerte sich Frau Dawson, die über wenig Mittel
verfügte, an die frühere Botschaft ihres Sohnes, betrachtete das damals gefundene
Papier und entdeckte, daß es eben die von ihr benötigte Quittung war
fP. 36, 3o3/o4).

Da Fälle, in denen dem Besucher unbekannte Geisler auftreten, besonders
spiritistisch anmuten, gebe ich dafür folgendes Beispiel: Am 3o. No>embe" 1918
sagte Feda zu Frau Beadon: Da ist ein Geist, etwa 35 Jahre alt, von mittlerer
Größe, nach Influenza gestorben, etwa vor 10 Tagen. Nach dem Namen befragt
, schreibt Feda ein S in die Luft, dann spricht sie den Buchstaben P. Da
Frau Beadon bemerkte, sie kenne den Geist nicht, erklärte Feda, der Geist sagt:
frage Kitty Stevenson. Dies ist eine Freundin Frau Beadons; am 2. Dezember
ging sie zu dieser Freundin, die noch nie bei einem Medium war und fragte
sie, ob sie eine Bekannte in der herrschenden Influenzaepidemie verloren habe;
doch wurde die Frage verneint. Wenige Tage später suchte Frau Beadon Frau
Slevenson telephonisch zu sprechen, Ihr Gatte sagte jedoch, seine Frau sei in
großer Aufregung, da sie soeben erfahren habe, daß ihre Freundin Sylvia
Parkinson vor i4 Tagen (also kurz vor der Skzung) an den Folgen der Influenza
gestorben sei. Frau S. Parkinson, die Frau Beadon nicht kannte, war,
v*ie Feda gesagt hatte, 35 Jahre alt und von mittlerer Größe (J. 19, 227/28).

In all diesen Fällen ist die telepathisch-animistische Hypothese zwar zur
Not möglich, doch scheint es mir im ganzen wahrscheinlicher, daß das Medium
irgendwie zu den überlebenden Erinnerungen der Toten selbst in Beziehung
stand, sei es, daß diese Erinnerungen in dem Bewußtsein eines umfassenden


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0217