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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0218
202 Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1927.)

Geistes weiterleben, oder in der den körperlichen Tod überdauernden Persönlichkeil
des Toten zentriert bleiben. Für diese Hypothese spricht slark die unbestreitbare
Tatsache, daß mediale Bolschaften über Tote ebenso leicht (wenn
nicht leichter) erhallen werden wie solche über Lebend«», obwohl doch bei einer
rein animistischen Deutung die Angaben über letztere viel leichter zu gewinnen
sein müßten, da hier ein lebender telepathischer Sender alle möglichen Angaben
umfaßt, während die Botschaften der angeblichen Geisler gelegentlich
aus verschiedenen Lebenden zusammengesucht werden müßten (vgl. z. B.
hier den Fall des in Mesopotamien gefallenen Offiziers).

Buchteste.

Ein Phänomen, das bei Frau Leonard wohl zum erstenmal in größerem
Umfang auftritt, sind ihre sogenannten book-tesls oder Buch-Experimente.
Diese Buchtests bestehen darin, daß Feda oder ein anderer \on Frau L.s
Kontrollgeistern einen Teil des Inhalts einer bestimmton Seite eines bestimmten
Buches angibt, das Frau Leonard nicht gesellen hat: die betreffende
Stelle ist zur Zeit der Sitzung auch dem Besucher unbekannt. Wenn Feda
etwa sagt: nehmen Sie in Ihrer Bibliothek im zweiten Bücherständer (von
links her) im zweiten Regal von oben, das sechste Buch von links, es wird
auf der 48- Seite einen Passus enthalten, der eine passende Botschaft des betreffenden
Geistes für Sie darstellt, so kann man kaum annehmen, daß Frau L.
die Bibliothek des ihr oft unbekannten Besuchers vorher ausspionieren ließ, und
es ist auch sehr unwahrscheinlich, daß dieser weiß, welches Buch an der be
treffenden Stelle steht und was die von Feda erwähnte Seite enthält. Frau
Sidgwick gibt folgende Statistik der durch Frau L. gebotenen Buchtesie: 34 Besucher
hatten i46 Sitzungen mit etwa 53jj verschiedenen Buchtest-Angaben,
unter diesen waren 92 Erfolge, 100 annähernde Erfolge, 2o4 völlige Mißerfolge
; 4o fast völlige Mißerfolge, 96 fragliche Ergebnisse: nehmen wir die
zwei ersten Klassen zusammen, so waren 36 Prozent der Versuche annähernd
erfolgreich (P. 3i, 246). Um zu prüfen, ob ähnliche Ergebnisse sich auch
rein zufällig einstellen würden, ^veranstaltete die S. P. R. folgendes Experiment
: Co Personen hatten je 10 Bücher beliebig auszuwählen, erst dann sollten
sie einen von der S. P R. gelieferten Umschlag öffnen, in dem sie gebeten
wurden, zu untersuchen, in welchem der 10 Bücher sie folgendes fänden: 1. im
oberen Yiertel der 60. Seite eine besonders auf den Vater der betreffenden
Person passende Stelle, 2. in der unteren Hälfte der 35. Seite eine Anspielung
auf irgendwelche Kreise, 3. in den obersten 10 Linien der 84« Seite eine
Erwähnung \on Frost und Schnee, oder eine Slclle, die den Gedanken an Frost
und Schnee nahelegt (P. 33, 609): dies ergab im ganzen 1800 Versuche, von
denen nur 4,72 Prozent annähernd erfolgreich waren. Oberst Baddeley bat
all diese Versuche nachgeprüft, so daß die Beurteilung, ob ein Erfolg oder
Mißerfolg vorlag, annähernd gleichmäßig wurde. Baddeleys Ergebnisse und der
angewendete Maßslab wurden^ Frau Sidgwick milgeleilt, die ihrerseits die
Leonard-Experimente beurteilt hatte, sie gab das Gutachten ab, ihre eigene
Beurteilung sei strenger gewesen, so daß bei Anwendung des Baddeleyschen Maßstabs
auf die Leonardteste sich bei diesen noch mehr Erfolge ergeben hätten.
Um dies sicherzustellen, wäre es wünschenswert gewesen, daß eine neutrale
Person beide Versuchsreihen durchgenommen und beurteilt hätte, da e> bei
aller Objektivität, die wir Frau Sidgwick zuschreiben dürfen, doch möglich


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