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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0232
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aufstiegen. Wer ferner beispielsweise die Vorgänge während der Gravierung der
Taschenuhr miterlebt hat, wird bei der Wertung der Phänomene auch jenen
spezifischen Charakter der Echtheit mit berücksichtigen, den er empfangen hat,
Nichtbeteiligten jedoch leider niemals überzeugend vermitteln kann, und sich
statt mit einer nach allgemeinen, schematischen Regeln erfolgenden Kontrolle
unter bestimmten Umständen mit einer individualisierten begnügen, mag diese
auch vielleicht dem unerfahrenen Skeptiker unzulänglich erscheinen.

Weltanschauliches und Theoretisches.

Die Wahrheit über Sundar Singhs Leben?

Von Oskar Pfister, Pfarrer in Zürich.

Von seiner Lebensbeschreibung in dem Buche „Sadhu Sundai Singh, ein Apostel
des Ostensund des Westens** (■= S. S. S.) bekannte Heiler (Chr. Welt 192^, 9/19), sie
sei ein Auszug aus den Biographien von Parker, Schwaer und Streeter; wo diese
Unstimmigkeiten und Lücken aufweisen, habe er aus Reden de<* Sadhu ergänzt.
Dieses merkwürdige Verfahren erklärte er in seinem Buche „Apostel oder
Betrüger?" (= Dok.) S. XI, für eine „wissenschaftliche Fundierung", die ihn
zu ihrer Nachprüfung nach historisch-kritischer Methode verpflichte. Ein auffallendes
Verfahren! Zuerst stellte man aus gänzlich unkritischen Quellen
(auch Streeter ist im biographischen Teil unkritisch) eine Biographie zusammen
, gibt sie für wissenschaftlich aus und dann beginnt man das historischkritische
Geschäft? Man kann sich denken, was dabei herauskommt. Wie wenig
Heiler den Forderungen der Wissenschaft entspricht, zeigte ich im „Proteslan-
tenblatt" (1926, Nr. 2, 4, 5, 7, 10) und in meinem Buche „Die Legende
Sundar Singhs" (== Leg.). Wenn nun Heiler seine Aufgabe endlich ernst
nimmt, so ist dies sehr zu begrüßen.

Die beiden von Sundar Singh bevollmächtigten Biographen hat Heiler mehr
oder weniger beanstandet, Zahir in der ersten Auflage seines „Sadhu Sundar
Singh" auf Grund einer amerikanischen Ausgab© (S 2i5: „Zahir, A. Lover
of the Cross," New York 1920) und einer schwedischen Edition (S. 216:
Z = Zahir, Lover of the Gross, övs. Franklin). Beide Ausgaben leiden nur an
dem Uebelstand, daß sie gar nicht existieren, sondern von Heiler erfunden sind.
^Dieser kannte nur eine Bearbeitung des Zahirschen Buches durch den Methodistenbischof
Badley, und wer behauptet, diese Umarbeitung sei mit dem Zahirschen
Original identisch, redet ins Blaue hinaus oder entstellt absichtlich die
Wahrheit1). Genauer gesagt, kannte Heiler auch Badleys Bearbeitung nicht
im Original, sondern nur in einer schwedischen Uebersetzung.

Wir dürfen daher erwarten, daß Heiler in seinem nächstens heraus-
kommenden Buche nun endlich auf die beste authentische Quelle zurückgreift
und sie wiedergibt. Es ist dies die von Sundar Singh selbst verfaßte Geschichte
seiner missionarischen Tätigkeit (Leg. 20). Diese Quelle wurde zwar
bekanntlich am 28. Oktober 1924 von Sundar verleugnet (Dok. 6) mit der Versicherung
, er habe nie ein Buch über sein Leben geschrieben. Als ich ihn aber

i) Vgl. meinen Aufsatz „Wie die Biographien SS's vor ihrer Verbreitung nach-
geprüft wurden", Union, evangelisch-protestant. Kirchenblatt der Pfalz, Kaiserslautern
, Nr. 38 u. 39 (Sept. 1926).


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