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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0238
222 Zeitschrift für Parapsychoiogie. 4. Heft. (April 1927.)

Bemühungen,, d!ie Einreisebewilligung zu erhalten, angestellt worden waren.
Sundar selbst erklärte auch nach der ersten Reise Verweigerung, den Plan aufrecht
zu erhalten. Mit unerhörter Taktlosigkeit ließ der Sadhu stillschweigend seine
Auftraggeber im Stich und brach das gegebene Wort, indem er verschwand.
Sandys, der den Sadhu brieflich zur Rede stellte, ruft aus: „Augenscheinlich hat
er entweder den Verstand verloren, oder er wollte überhaupt nicht nach Kanada
gehen' (Leg. 109). Die schärfsten Vorstellungen Dr. Nugents an den seinWorl
nicht einlösenden Fakir ließ ich aus Schonung für ihn weg, obwohl ich die Entrüstung
des ehrlichen Missionsarztes sehr wohl verstehe. Heiler will die Unistände
besser kennen, als diese beiden Augenzeugen! Früher berief er sich zu
diesem Zweck auf Frau Parker, dieselbe Frau Parker, die zu diesem Zweck das
klare Zeugnis des Rev. Sandys auf den Kopf stellte (Leg. 102) und im Zitat aus
dem auf Nugent zurückgeführten Aufsatz im „ITarvcst Fiels" das entscheidende
Wort „Paß vorbereitet" durch ein erfundenes, in den DiskredUierungsplan besser
passendes Wort („erhalten") ersetzte. Mit solchen Mitteln arbeitete Frau Parker1
)! Und nun kommt Heiler und tischt den alten Fehler ohne Begründung
wieder auf! Ist maßgebend, was die beiden hochverdienten und hochgeschätzten
Missionare und Ohrenzeugen sagen und mit brieflichen Dokumenten belegen,
oder was Sundar, der in der ganzen Affäre eine mehr als bedenkliche Rolle spielt,
angab? Dr. Wherry, der auf Sundar fußt, rechnet nicht mit den Angaben der
Augenzeugen. Sollte Heiler nicht offen zugeben, daß seine Berufung auf die
Entstellungen des Mrs. Parker ein schwerer Mißgiiff war? Oder soll man ihm,
der keine Beweise vorbringt, nur darum glauben, weil er Professor der „protestantischen
" Theologie in Marburg ist?

Eine andere „Einzelheit": \bsolut feststehen soll, daß S. nach Annfield
gebracht wurde. Heiler verschweigt dabei die Hauptsache, auf die ich ihn aufmerksam
machte: Daß Sundar in unwahrer Weise seinen Biographen vormalte,
er sei infolge des Fastens m< jenen Zustand geraten. Heiler weiß sehr
gut, daß auch nach dem auf höchstens 10—12 Tage angesetzten Fasten2) kein
Mensch diesem Zustand verfallen kann. Nach neuester Feststellung nach dem
Kursbuch von 1918 waren es höchstens 5 Tage. Nun sollte er erklären, was den
Sadhu veranlaßte, seinen Biographen unwahre Angaben zu machen, obwohl er
durch Sandys ernst zurechtgewiesen worden war. Ueber diese , Einzelheit" zieht
er zu schweigen vor.

Der Fakir soll verschiedenen Leuten erklärt haben, er habe keine vierzig Tage
gefastet. Stößit dies meine Beweise dafür um, daß er so lange, als er hoffen
durfte, die Unwahrheit werde geglaubt, versicherte, 4o Tage gefastet zu haben?
Ich nannte (Leg. 112—114) vier Beweise für diese Versicherung Sundars, dar-

x) Schon am 5. 10. 1925 bat ich Mrs. Parker brieflich um Auskunft über ihre
falschen Zitate. Bis heute hüllte sie sich in den dichten Mantel des Schweigens,
konnte aber den Glauben an die Rechtmäßigkeit ihrer Berichterstattung dadurch
nicht steigern. Man ist gespannt darauf, was Heiler in seinem neuen Dokumenten -
buch zur Entschuldigung der Dame, die auch in andern Punkten eine sehr eigentümliche
Auffassung von Geschichtstreue an den Tag legte und noch andere Fragen
\ on mir unbeantwortet ließ, vorzubringen hat.

*) Diese viel zu hohe Zahl erzielte Heiler, indem er erstens die Kursbücher von
1913 außer acht ließ, zweitens übersah, daß der halbverhungerte Sadhu nicht erst
nach mehrtägigem Krankentransport vom Fasten erlöst wurde, drittens unter „Anfang
Februar" den 8. Februar verstund (Leg. 321). Früher schrieb er mir: „Ich
sage nicht, daß S. so lange gefastet habe."


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