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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0246
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Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1927.)

Es liegt auf der Hand, daß man derartige schwach mediale Personen mit den
gewöhnlichen Methoden nicht ermitteln und noch weniger untersuchen kann.
Crawfords und Ochorowicz' Untersuchungen waren nur mit starken Medien
möglich. 1

Wir müssen darum zu feineren Methoden übergehen. Das ganze
Instrumentarium der modernen Physik muß herangezogen werden, und vielleicht
werden physikalisch festgestellte Fein-Phänomene sogar noch wichtiger für den
Sieg der Parapsychologie sein als grob feststellbare Wirkungen. Crookes und
Grunewald arbeiteten mit Einwirkungen auf grobe Wagen. Man nehme chemische
Wagen! Oder statt die telekinetische Wirkung auf ein Taschentuch oder
eine Leuchtplatte zu studieren, suche man eine Einwirkung auf Lykopodium-
Streupulver oder andere leichteste Objekte zu erreichen und experimentell sicherzustellen
. Oder um die Sache noch weiter zu treiben: &laU, wie Becher bei
Willy tat, einen Zeiger bewegen zu lassen, stelle man ein Mikroskop mit einem
Objektträger auf, der Schmetterlingsstaub oder andere leichte Objekte trägt,
photographiere, versuche eine telekinetische Einwirkung zu erltngen und photo-
graphiere wieder. Selbstverständlich muß die Versuchseinrichtung gegen andere,
aormale Einwirkungen geschützt sein und die Zuverlässigkeit dieser Sicherung
durch Kontroll versuche festgestellt sein.

Neben den rein mechanischen gibt es aber noch andere mediale physische
Phänomene, die freilich weniger Beachtung finden. Die bisherige Forschung
erinnert durchaus an die ersten Zeiten der modernen Phvsik, die sich ebenfalls
vorwiegend den mechanischen Vorgängen widmeten. Gerade der Feinuntersuchung
der medialen Wirkungen eröffnen sich aber in anderen Richtungen Aufgaben
, die wahrscheinlich besonders dankbar sein werden.

Ich denke in erster Linie an elektrische Vorgänge. Schon bei den Versuchen
Courtiers mit Eusapia und Ochorowicz' mit St. Tomczyck hat man die Beobachtung
medialer Fernentladung von Elektroskopen gemacht. Diese Versuche müssen
wiederholt werden, aber nicht allein das, sie müssen verfeinert werden, so daß die
'Entladung auch dann zu sicherer Feststellung gelangen würde, wenn sie viel
schwächer wäre. Mit den heutigen Meßmethoden wäre es ein leichtes, ganz
geringe Entladungsbeeinflussungen einwandfrei festzustellen.

Versuche mit den Elektroskop wären am besten in doppelter Weise anzustellen
. Einmal in der Weise, daß man mit einem bald positiv, bald negativ
$ geladenen Elektroskop bzw. dem an einer Leitungsschnur befindlichen Knopf
desselben den Raum an der Körperoberfläche des Mediums und auch die weitere
Umgebung abtastet, und sodann in der Form, daß man von geladenen feststehenden
Elektroskopen aus Leitungsschnüre mit Endknöpfen an verschiedenen Stellen
in der näheren und weiteren Umgebung des Mediums befestigt. Die Elektroskope
selbst können entweder im Sitzungsraum selbst oder in einem hell erleuchteten
Nebenraum aufgestellt sein und wären durch Assistenten zu bedienen und zu
beobachten, falls man nicht im letzten Fall eine automatische Registrierung vorzieht
. Im Sitzungszimmer befindliche Elektroskope müßten natürlich selbstleuchtende
Blättchen haben. Es ist selbstverständlich, daß bei derartigen Versuchen
alles auf genaue Protokollierung der Versuchsbewegungen des Experimentators
sowohl wie der telekinetisch bewegten Objekte und die genauen Zeiten
ankommt, so daß die im Nebenzimmer beobachteten Phänomene richtig gedeutet
werden können. Im übrigen sind die erforderlichen Einrichtungen äußerst
einfach und leicht herzustellen. Der große Vorzug bei diesen sowie allen anderen


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