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Elementen zu erhalten. Gelänge eine Beeinflussung, so wäre medial erreicht,
was mit physischen Mitteln bisher aller Physik und Chemie nicht gelang (mit
Ausnahm? der Zertrümmerungen von Atomen).
Und noch auf einen weiteren Punkt sei hingewiesen. Es besieht \nlaß zu
der Vermutung, daß in manchen Fällen oder \iellcicht auch stets nicht nur das
Meditim, sondern auch die Sitzungsteilnehmer (oder vielleicht auch nur
einzelne von ihnen) an den Phänomenen mit ihrem Organismus beteiligt sind.
Vorläufig fehlte jedes Mittel, diese Frage über das Reich bloßer Vermutungen zu
erheben, außer daß man etwa Wägungen \or und nach der Sitzung \ornaluu
(Pagenstecher). Dae Hoffnung ist wohl nicht unberechtigt, daß die von mir
vorgeschlagenen feineren Methoden uns auch bei dieser Frage ein gutes Stück
weiterführen würden. Handelt es sich doch gerade in diesem Fall wohl meistens
um Phänomene, die sich der groben sinnlichen Feststellung entziehen. —
Alles Gesagte — ich habe nur einige Beispiele herausgegriffen — ging aus
einem und demselben Gedanken hervor: der Ersetzung der groben Sehmethode
makroskopischer Phänomene durch Feinmethoden, die es erlauben würden,
einerseits Dinge festzustellen, die teilweise auch bei makroskopischen Phänomenen
durch das Auge nicht festgestellt werden können, andererseits aber auch
gestatten, mediale Veranlagungen der Forschung benutzbar zu machen, die für
jene groben Leistungen nicht ausreichen. Die Gesamtheit der physikalischen
medialen Phänomene muß analysiert und Methoden für Feinexperimente aller
Phänomene müssen ausgearbeitet werden. Dabei wird sich empfehlen, die Versuchsanordnung
stet* so zu treffen, daß durch Uebertragungen, die durch Kon-
taktvorrichtungen vielfach leicht zu bewerkstelligen sind, die Ablesung außerhalb
des Sitzungsraumes stattfindet. Es ist selbstverständlich, daß man weitgehend
nach Möglichkeit einen Experimentalphysiker heranziehen wird.
Es kann wohl ohne Uebertreibung gesagt werden, daß die Erschließung der
schwächeren Grade medialer Veranlagung für die experimentelle Parapsycho-
logie eine der wichtigsten Aufgaben ist, wenn sie vom Fleck kommen soll, denn
die großen Medien sind allzu spärlich gesät. Aber die Erledigung dieser Aufgabe
ist unmöglich, solange der gegenwärtige Zustand in Deutschland andauert,
daß für Vorbereitung von Angriffen auf den Staat, für zersetzend wirkende politische
Agitation jeder Art, für sogenannte Wohltätigkeitseinrichtungen jeden
Stils Geld in Fülle fließt, für wissenschaftliche Zwecke aber keine Privatmittel
zur Verfügung gestellt werden. Die Förderung des wichtigsten wissenschaftlichen
Problems der Gegenwart bleibt dann notwendig auf zwei bis drei reiche
Privatgelehrte beschränkt, denn vom Staat kann keine Förderung erwartet oder
verlangt werden, solange der ganze Problemkomplex erst von einzelnen Gelehrten
in seinem Realitätsgehalt und seiner Bedeutung erkannt wird.
Quousque tandem?
Die Frage der metapsychischen Terminologie.
Von Dr. Angelos Tanagra, Athen. Leiter der hellenischen S.P. R.
(Aus dem Französischen übersetzt von R. Lambert.)
Fast täglich bemerke ich in den metapsychischen Zeitschriften, die ich erhalte
, neue Veränderungen in der Terminologie, die uns, wenn sie weitergehen,
einem wahren Chaos entgegenführen müssen, das sicherlich jeden neuen Jünge r
entmutigen und dem Publikum den Zugang zu den metapsychischen Wahrheiten
unmöglich oder mindestens sehr schwer machen wird.
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