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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0250
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Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1927.)

beste Mittel hierzu wäre, glaube ich, ein ständiges internationales Komitee, dem
ein oder zwei griechische Gelehrte angehören müßten und das die Aufgabe halle,
die bestehende Terminologie zu vereinfachen und festzulegen sowie die Richtigkeit
jedes neuen Ausdrucks zu beurteilen.

Bemerkungen zu Dr. Tanagras Artikel. Yon Ii. Lambert.

Unbedingt zuzustimmen ist Dr. Tanagras Forderung, daß dem Komitee,
das die metapsychische Terminologie festzulegen haben wird, ein griechischer
Gelehrter angehören sollte; da neue Ausdrücke nicht nur der altgriechisehen
Wortbildung entsprechen müssen, sondern auch das neugriechische Sprachgefühl
nicht verletzen dürfen. Wie aus jedem Wörterbuch entnommen werden
kann, ist Dr. Tanagras Einwand gegen das Wort Metagnomie vollständig richtig:
was er gegen das Wort Ektoplasma vorbringt, scheint mir weniger ernst, da
im altgriechischen der sechste hektos nicht ektos gesprochen wurde. Statt Meta-
psychik Psychophysik zu sagen, geht nicht an, weil bei uns das Wort „Psycho-
physik" seit Fechner schon eine andere Bedeutung hat; ich schlage also vor, bei
Metapsychik für das Gesamtgebiet zu bleiben und seine zwei Unterabteilungen
wie bisher Parapsychologie und Paraphysik zu nennen. Der Ausdruck Psycho-
metrie ist allgemein eingeführt und so klar definiert, daß man ihn beibehalten
muß. Auch das in der Tat schlechte Wort Metagnomie könnte vielleicht deshalb
beibehalten werden, weil es schon von Boirac eingeführt wurde; eventuell
könnte man es durch das im altgriechischen nicht vorkommende Wort Para-
gnomie ersetzen. Auch wir in Deutschland ziehen „Teleplasma" dem Ausdruck
Ektoplasma vor und könnten uns kaum dazu entschließen, das Wort für „Exo-
plasma" aufzugeben, denn Teleplasma paßt ausgezeichnet zu Telepathie, Tele-
kinesie usw. Jedenfalls wäre es gut, wenn künftig neue Ausdrücke nur noch gebildet
würden nach Rücksprache mit führenden Metapsychologen, unter Heranziehung
von Philologen, sonst gehen wir in der Tat einer großen Lnordnung
entgegen.

Prof. Eugen Bleuler und der Okkultismus.

Yon Dr. Rudolf Bernoulli, Zürich.

4 Der bekannte Psychiater Prof. Dr. E. Bleuler hielt am 19. Janaar 1927 auf
Veranlassung der Studentenschaft der Universität Zürich vor einem Auditorium
von über 4oo Personen in der Eidg. Techn. Hochschule einen Vortrag über
„Probleme des Okkultismus'. Er skizzierte eingangs die verschiedenen in der
einschlägigen Literatur berichteten Phänomene, die unter dem Gesamtbegriff
des Okkultismus bekannt sind, wobei er sich jedes Urteils enthielt, also die
unglaublichsten Berichte ohne Aeußerungen des Zweifels, aber auch selbst erlebte
spontane und als Experiment durchgeführte Phänomene ohne Betonung
ihres spezifisch okkulten Charakters (d. h. außerhalb der bekannten Naturgesetze
und dem normalen Ablauf des Naturgeschehens stehend) erwähnte. Von grundlegender
Bedeutung war nun, daß er weitergehend als gemeinsames Kennzeichen
aller dieser (zunächst als wahr hingenommenen) Berichte feststellte, daß ihr
Verlauf eine stärkere Verwandtschaft mit dem Ablauf des psychischen (insonderheit
des unterbewußten) Geschehens habe als mit dem Ablauf des physikalischen
. Gerade die oft festgestellte Launenhaftigkeit und Unberechenbarkeit,


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