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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0260
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Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1927.)

wir, um die Erklärung, daß er den Gegenstand mit sicli gebracht hätte, auszuschließen
, das Haus, von welchem der Gegenstand geholt werdpn sollte.
Wir stellten den Kontrollen die Wahl zwischen dem Haus des Bischofs und
dem eines bekannten Arztes, und die Kontrollen wählten da<* des Arztes, weil
das Medium oft beim Bischof gewesen war.

Gleich darauf hörten wir eigentümliche Klopflaute, ich habe früher oder
später nie ähnliches gehört. Nachdem sie eine Weile gedauert hatten, kam eine
Pause, in welcher die Kontrollen uns mitteilten, daß sie nun den Gegenstand
aus dem Dache des Arzthauses herausbekommen hätten. Nach der Pause fingen
die Klopf laute wieder an und nach einer kurzen Weile kam auf unsern Tisch
eine große Flasche herunter, worin einige \ ögel in Spiritus lagen. Es wurde
gleich an den Arzt telephonierl, ob die Sachen ihm gehörten, was dieser verneinte
. Das Medium, das aufgewacht war und sich im Zimmer befand, wurde
wieder vom Trance ergriffen und einer der Kontrollen sagte mit großer Bestimmtheit
, daß es richtig wäre. Er hätte selbst die FlascLe von einem gelbbemalten
Kleiderschrank in einer Stühe im Hause des Arzles weggenommen,
wo ein alter Mann im Gespräch mit zwei fremden Herren gesessen hatte.
Dies wurde nun dem Arzt mitgeteilt und durch eine Untersuchung erwies es
sich als richtig, insofern der Schwiegervater des Arztes in seinem Zimmer
gesessen hatte, wo der Schrank stand, im Gespräch mit zwei Herren. Die Flasche
gehörte dem Neffen des Arztes und war Aon dem Schrank verschwunden.
Die Kontrollen hatten sie — einen festen Körper — durch Dach und Wand -
andere feste Körper — hin auf unsern Tisch gebiacht." —

lndridi Indridason war auch ein vorzügliches Medium für direkte
Stimmen. „Die direkten Stimmen," sagt Nielsson. ,.sangen oft sehr schön,
besonders drei von ihnen: eine, die behauptete Geistlicher in Tsland gewesen
zu sein, die zweite war ein norwegischer Sänger und Komponist und die dritte
eine französische Dame, die, nach dem, was wir verstehen konnten, in ihrem
Erdenleben Opernsängerin gewesen war. Wir konnten bisweilen zwei Stimmen
gleichzeitig singen hören: eine weibliche Sopranstimme und einen männlichen
Baß-Bariton."

Dies sind nur wenige Beispiele der wunderbaren Mediumschaft Indridasons.
Wenn man bedenkt, daß das Medium ein unerfahrener, ungebildeter Bauernjunge
war und daß wir in Piofessor Ilaraldur Nielsson einen Beobachter und
Berichterstatter von einwandfreien Charaktereigenschafben hören, dann kann
man sich nicht verhehlen, daß die hier geschilderten Phänomene zu den großartigsten
Erscheinungen zählen, welche die Geschichte der Parapsychologie kennt.

Leider starb Indridason in jungen Jahren. Ende Juni 1909, als seine
mediumistische Kraft größer denn je war, erkrankte er an Typhus und wurde
nie mehr gesund. Er starb im Sommer 1912 im BifiLstad-Sanatorium.

Prof. Nielsson hatte eine große Erfahrung. Er hatte mit 10 Medien in
Island und mit i5 Medien in England experimentiert. Er erzählt in seinem
Buche manche interessante Episoden aus seinen Erlebnissen mit Medien.
Dr. Richard Hoffmann, Prof. der Theologie in Wien, sagt in seiner Vorrede
zu dem Buche Nielssons mit Recht: „Die hier übersetzten drei Vorträge mit
ihrem Nachwort haben vor allem den Wert eines ganz einzigartigen tief ergreifenden
Bekenntnisses, das auch denjenigen nachdenklich zu stimmen geeignet
ist, der für die hier vertretenen Anschauungen nur ein blasiertes Lächeln oder
gar die Entrüstung eines aufgeregten Herzens übrig hat ..."


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