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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0263
Kleine Mitteilungen.

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Eigenartig ist auch die Bemerkung, daß er meint, ich hätte nicht genügende
Beobachtungsfähigkeit, „um mit Sicherheit nicht getäuscht werden zu können".
1 )iese Fähigkeit maße ich mir in der Tat nicht an, lege diese Gabe allerdings auch
keinem andern bei. Da Herr Bosenbuscli mich damit im Gegensatz zu andern
Menschen kennzeichnen will, billigt er offenbar sich oder seinen Freunden —
wahrscheinlich wohl beiden — diese Fähigkeit zu, in der Tat ein recht erstaunlicher
Anspruch! Andere Forscher sind bescheidener.

Meiner Erinnerung nach hat sich die Begegnung mit Herrn Pf. ganz anders
abgespielt. Um nur das Wesentliche zu erwähnen, so wurde bei diesem Zusammentreffen
überhaupt nicht gezeichnet. Herr Pf. machte mir den Eindruck eines
schweren Neuropathen, und mit dieser Seite seiner Persönlichkeit beschäftigte
ich mich deshalb auch nur. Zu weiteren Zusammenkünften kam es gar nicht.
Nach dem Urteil seiner Vorgesetzten dürfte die Diagnose auch jetzt noch
richtig sein.

Auch die Bemerkung von Herrn Bosenbusch, ich hätte Herrn Pf. nicht
wiedererkannt, ist unrichtig; allerdings fehlte in den kurzen Begegnungen mit
ihm, in denen ich anderes zu tun hatte, der Anlaß darauf zurückzukommen.

Aber die Angelegenheit hat eine über das Persönliche hinausgehende Bedeutung
! Wenn wir Okkultisten" solch einseitig beschaffenes Material
>erwenden, sind wir „leichtgläubig" und „kritiklos". Man wird auch Herrn
liosenbusch nicht davon freisprechen können, daß er in unwissenschaftlicher
Weise einseitig beschaffenes Material leichtgläubig angenommen und kritiklos
\ er wendet hat. Auch hätte der gute, ja unfehlbare Beobachter Rosenbusch, vielleicht
bei genauerer Betrachtung seines Gewährsmannes dessen neuropathische
Natur erkennen sollen.

Im übrigen versage ich es mir, auf seinen Artikel einzugehen. Da ich nach
<lor Veröffentlichung seines Aufsatzes keine Gelegenheit mehr hatte die Zugun
zu untersuchen, scheint es mir methodisch unrichtig zu sein, seinen Behauptungen
andere Behauptungen entgegenzusetzen, die sich auf Beobachtungen stützen,
die seine Angaben noch nicht berücksichtigen konnten (vgl. meinen Artikel in der
..Süddeutschen Sonntagspost" 1927, Nr. 10). Die Zukunft wird zeigen, ob die
oben behandelte Fehlleistung seine einzige ist, oder ob er auch sonst die Tatsachen
in einseiiigo Beleuchtung gerückt hat.

Kleine Mitteilungen.

Herr Dr. Frhr. A. v. Schrenck-Notzing wurde durch Beschluß vom 7. März zum
Mitglied des Comites für das Institut International Metapsychique in Paris erwählt
Nachdem bisher in dem Verwaltungsrat England und Italien bereits vertreten
waren, ist zum erstenmal seit Bestehen der Forschungsanstalt ein deutscher Gelehrter
in dieselbe berufen worden, ein neues Zeichen für die Anerkennung der
deutschen parapsychologiseben Wissenschaft im Auslände.

Prof. Dr. Hans Driesch wurde von der „Gesellschaft für Psychische Forschung
\on Großbritannien", Sitz London, bei der Jahresversammlung im Januar ein
zweites Mal, also auch für 192728, zum Präsidenten gewählt. Prof.
Driesch war, als man ihn für 1925/26 wählte, der erste deutsche Präsident der
seit 40 Jahren bestehenden Gesellschaft, die sich mit der exakten Erforschung von
okkulten Phänomenen befaßt. Prof. Driesch, der, wie bekannt, als Karl-Schurz-
Gedächtnisprofessor im Winter sich in Amerika aufhielt, hat auf seiner Heimreise
im März diese erneute Wahl in Verbindung mit einem Vortrag in London angenommen.

Unser Mitarbeiter Hans Thirring, Universitätsprofessor für theoretische Physik
an der Universität Wien, ist zum Ordinarius ernannt worden.


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