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Ueber Okkultismus in den schlesischen Grenzgebieten berichtet in den „Schle-
sischen Monatsheften" (September/Oktober 1926) der als erfahrener und kritischer
Sachverständiger in okkulten Fragen dem Referenten persönlich bekannte Breslauer
Schriftsteller August Friedrich Krause. Er weist auf die Tatsache
hin, daß längs des Sudetenkammes, und zwar mit besonderer Bevorzugung der
österreichischen Seite sich eine Bevölkerung gruppiert, die nicht nur eine hervorragende
Neigung zu spiritistischer Einstellung hat, sondern auch verhältnismäßig
zahlreiche Erscheinungen okkulten Seelenlebens aus ihrer Mitte hervorbringt. Entstammt
doch auch die bekanntgewordene Versuchsperson Dr. Freiherrn von
Schrenck-Notzings Willy Sch. einer Arbeiterfamilie aus dem böhmischen
Braunau. (Daß dabei die geistige Einstellung der Bevölkerung nicht eine
kritisch forschende, sondern eine gläubig spiritistische ist, kann, da es sich um einfache
ländliche und kleinstädtische Verhältnisse handelt, nicht wunder nehmen. Ref.)

Ueber die Feststellung der Tatsache hinaus sucht aber Herr Krause den
Ursachen nachzugehen, welche für die geschilderte Disposition der Einwohner maßgebend
sein mögen. Während man unter ähnlichen Umständen — ich erinnere an
die Bevölkerung Westfalens, Schottlands und der Lofoten — immer an die Abkehr
vom Alltagsleben durch die Einwirkung der Natur und einer gewissen Abgeschlossenheit
gedacht hat, kommt der Verf. auf einen ganz anderen und neuartigen Oedankengang
. Er geht dabei auf die Untersuchungen von Dr. B o e h 1 i c h zurück,
die in derselben Monatsschrift veröffentlicht worden sind. Dieser Forscher fand,
daß das Verbreitungsgebiet gewisser Sagen, nämlich vom Vampyrismus und vom
Zwergentum, sich mit dem Antreffen von Resten einer brachykephalen Urrasse
deckt, deren schon vorgeschichtliche Existenz durch Schädelfunde erwiesen ist.
Die Abkömmlinge dieser noch andere anthropologischen Kennzeichen tragenden
Urbevölkerung sollen es nun sein, bei denen sich eine mediale Veranlagung besonders
häufig findet. Der Verf. wünscht, daß diese Rassenzugehörigkeit medialer
Personen durch Schädel messung usw. systematisch nachgeprüft werden möge. Ein
Gesichtspunkt, der nach Ansicht des Referenten auch bei anderen entsprechend
veranlagten Volksstämmen Beachtung verdiente. K i n d b o r g.

Fachliteratur des Auslandes.

Proceedings of the S.P.R. London, Part 100 u. 101, Bd. 36, S. 345—392 u. S.393
bis 435.

In Heft 100 berichtet J. G. Piddington über eine höchst zusammengesetzte
Kreuzkorrespondenz aus den Jahren 1907—1915 zwischen den automatischen Schriften
der Medien Frau Verrall, deren Tochter Miß Helen Verrall (jetzt Mrs. Salter)
und Mrs. Willett. Da vor allem das Zitat „One Crowded Hour of Glorious Life"
sich in den Schriften der drei Medien findet, benennt Piddington die Kreuzkorrespondenz
nach diesem Zitat. Es ist unmöglich, die umständliche Verbindung

fwischen diesen Schriften untereinander und bestimmten Stellen aus der englischen
iteratur hier darzulegen; doch möchte ich nicht verschweigen, daß alle derartigen
Kreuzkorrespondenzen daran kranken, daß sie nicht das geringste beweisen, solange
nicht die absolute Ehrlichkeit der drei Medien bewiesen ist, und wie sollte
diese selbst in dem Fall der mit Recht hochangesehenen Forscherinnen der S. P. R.,
Mrs. und Miß Verrall bewiesen werden. Hier aber würde selbst das nicht genügen
, da die drei Medien die Schriften der andern zum Teil sahen ehe sie ihre
eigenen vollendet hatten (p. 350/52); allerdings sollen nach Piddingtons Ansicht
hierdurch die verschiedenen Ueberehistimmungen nicht erklärbar sein, da die wichtigsten
derselben angeblich nicht vorher von den andern eingesehene Schriften der
drei Medien betreffen. Den Beweis hierfür erblickt Herr Piddington in tagebuchartigen
Aufzeichnungen Mrs. Verralls über Einsichtnahmen, die sie den zwei andern
Damen gestattete, oaer die diese ihr erlaubten. So sind wir genötigt, nicht nur die
absolute subjektive Ehrlichkeit der drei Medien vorauszusetzen, sondern dazu noch
die absolute Vollständigkeit von Frau Verralls Tagebuch; wie leicht kann sie hier
etwas Wichtiges zu notieren vergessen haben und wie leicht inag ihre bei ihr lebende
Tochter versehentlich eine ihrer Schriften gesehen haben! So scheint mir Herrn
Piddingtons Schrift ohne jede Beweiskraft und ich kann nicht verstehen ,daß diese


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