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Dingwall: Bericht über Sitzungen mit dem Medium Margery. 265
Diese Schachtel stand also auf dem Tisch, die Längsseite parallel der Längsseite
des Tisches, die Klappe G. gegenüber. Zwei kleine Sprachrohre, eines mit
einem Leuchtband versehen, stehen rechts vom Stuhl des Mediums. Sie sind
2"j cm hoch, der Trichlerumfang am weilen Ende 67,5 cm, am engen 18 cm.
Wir begannen mit Dunkelheit und hörten bald einen leise pfeifenden Ton.
Die Kontrolle wechselte im Verlauf der Sitzung; manchmal hatte ich die Aufsicht
über Margerys linke Hand und beide Beine, dann über beide Hände und
beide Beine, dann wieder über beide Hände und einen Fuß. Nach ungefähr einer
Viertelstunde läutete die Glocke und das wiederholte sich nun sowohl in der
Dunkelheit wie im Rotlicht. Sie läutete, wenn ich sie vom Tisch bei Rotlicht
erhob und sie fuhr damit fort, während ich sie hielt und last über den linken
Flügel der Kabinettsvorhänge hinaus schob. Beim Rotlicht bemerkte ich, daß
die Klappe weiter herunterhing als gewöhnlich. Sobald die Glocke erklang,
schien das weniger durch Ilerabdrücken der Klappe als durch Schwingungen
derselben hervorgerufen zu werden.
Anscheinend aus dem Innern des einen Megaphons ließ sich eine Stimme
hören; das Megaphon erhob sich und berührte mich an der Nase; gleich darauf
meldete Frau Richardson eine Berührung ihres rechten Armes und der Schulter,
was ich fast gleichzeitig auch meinerseits bemerkte. Es war wie der leise Druck
zweier Finger; die Entfernung vom Medium betrug etwa 60 cm.
Die Phänomene dieser Sitzung waren typisch für die gewöhnlichen Aeuße-
rungen von Margerys Mediuniilal. Wir hatten 1. die* Stimme, 2. telekinetisehe
Bewegungen sowohl in Verbindung mit der Stimme als ohne Verbindung mit
ihr, 3. Fernbewegungen in Dunkelheit und Rotlicht, und l\. Berührungen.
Wenn wir zunächst von der Stimme absehen, so haben wir hauptsächlich
telekinetische Erscheinungen am Megaphon und das Läuten der Glocke, was wir
gleichzeitig besprechen können. Ein wunder Punkt in den Sitzungen bei Margery
ist das Beharren Walters auf der zeitweiligen Dunkelheit. In Voraussetzung
der Echtheit der Phänomene scheint das dadurch erklärlich, daß sich die Me-
diumität Margerys auf diese Weise entwickelte und also eine nachträgliche
Aenderung sich sehr schwer durchführen ließ. Aber unter dem Gesichtspunkt
der zweiten Hypothese, daß nämlich Tricks angewendet werden, sind diese
Dunkelperioden nicht notwendig für die Entwicklung, sondern für die
Vorbereitung der Phänomene, und die Beobachter bekommen schließlich
eben das fertige Produkt zu sehen. Bei dieser ersten Sitzung schon erschien mir
die Schwierigkeit beinahe unüberwindlich, und zwar aus zwei Gründen. Waren
die Phänomene wirklich echt, so würde das zur Ueberwindung des Bedürfnisses
nach Dunkelheit nötige Training wahrscheinlich die ganze verfügbare Zeit verschlingen
; beruhten sie aber auf Tricks, so würde der Anregung Widerstand
entgegengesetzt werden, woram weitere Schwierigkeiten entstehen mußten.
Die Methoden, mit denen C. und Margery derartige Anregungen behandeln,
sind recht interessant. Das Medium will, im allgemeinen jede Kontrolle und
jeden vernünftigen Vorschlag gelten lassen, behält sich selbst aber gleichzeitig
dieselbe konnte nur geläutet werden, wenn man von oben auf eine mit dem
nötigen Kontakt versehene Klappe drückte. Eine lange Stahlfeder am Deckel
der Schachtel verhinderte durch ihren Druck nach außen normalerweise die
Schließung des Stroms. Die Schachtel bestand aus gebeiztem Kiefernholz,
35 cm x 21 cm x 13 cm groß; die Klappe, aus rohem H0I7, maß 20 cm im Geviert.
Die Kontakte waren aus Kupfer und die Stahlfeder hatte eine Länge von 20 cm.
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