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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0287
Erklärung von Prof. Dr. Karl Gruber, München

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konnte. Ebenso waren die Bewegungen des Tisches schwer zu erklären, selbst
wenn man annahm, daß ein Fuß frei war; aber W. stand für seine Kontrolle
ein und ich hatte auch das sichere Gefühl, daß die mir anvertrauten Glieder
von mir beaufsichtigt waren. Daß W. mit Herrn und Frau Richardson als
Helfershelfern unter einer Decke steckten, kann ich kaum annehmen, demnach
schienen die Phänomene echt, wenn sie auch zu geringfügig sind, um beweiskräftig
zu sein. Jedenfalls müßten diese Ergebnisse ernstlich erwogen werden,
ehe man die Betrugshypothese annehmen könnte. Im letzteren Fall muß man
allerdings zugeben, daß geschickte Manipulationen mit einem Stab oder irgendeinem
ähnlichen Instrument, welches das Medium zwischen den Zähnen hätte
halten können, die Bewegungen an der Leuchtplatte verursacht haben könnten
und daß die Befreiung eines Fußes genügte, den Tisch zu bewegen. Ich bin jedoch
nicht sicher, ob wirklich ein Fuß allein imstande gewesen wäre, den Tisch
in dem Ausmaß zu bewegen, wie» wir es beobachtet hatten. Obschon die Geschehnisse
einer Sitzung nicht ausreichten, irgendein positives Urteil zu rechtfertigen,
wäre ich doch geneigt gewesen, die Ereignisse des heutigen Abends als supra-
normal anzusprechen, hätten nicht spätere Vorkommnisse mich gezwungen, vorläufig
die Echtheitshypothese durch die Betrugshypothese zu ersetzen. Wie die
Auslegung immer sei (wenn Tricks angewendet wurden, so sind sie wahrscheinlich
einfacher Art), jedenfalls waren die Phänomene eindrucksvoll und wenn
sie keinen supranormaien Ursprung hatten, verrieten sie große Subtilität und
Scharfsinn.

Erklärung von Prof. Dr. Karl Gruber, München.

Zu meinem im Märzheft der Z f. P. erschienenen Aufsatz ,,Lehrreiches aus
der Geschichte des Falles Margery" habe ich nachträglich folgendes berichtigend
zu bemerken:

1. Bezüglich meiner Angabe auf Seite i3i, Dr. Walter Franklin Prince,
der Vorsitzende des Komitees des Scientific American habe gefordert, daß die
Phänomene sich auch in vollem Licht abspielen sollten, unterlief mir ein
Irrtum. Die betreffende Forderung wurde von Dr. Morton Prince erhoben, der
an den Sitzungen mit Margery nicht beteiligt war und zu Dr. Walter Franklin
Prince in keinerlei näherer Beziehung steht; damit werden selbstverständlich
meine gegen Dr. W. F. Prince gerichteten Bemerkungen hinfällig.

2. In der Beurteilung der Broschüre der Herren Grandon, Richardson, ßird
usw. war ich, mich lediglich auf diese Veröffentlichung stützend, zu dem Eindruck
gekommen, daß Majgery sicher ein echtes Medium sei. Das Studium
späterer, recht skeptischer Veröffentlichungen und Nachrichten ernsthafter
Forscher über den vielumslrittenen Fall, ließ mich jedoch erkennen, daß von
der Ferne ohne eigene Versuche ein sicheres Urteil über Echtheit oder Nichtigkeit
der Margery-Phänomene nicht zu fällen ist und daß ich die Verpflichtung
habe, das Positive meines Urteils abzuschwächen. Leider kam infolge eines
Versehens der Druckereileitung die rechtzeitig eingesandte Korrektur nicht
mehr zur Aufnahme, weshalb ich gezwungen bin, gleichsam nachhinkend, die
Unmöglichkeit einer festen Urteilsbildung im Fall Margery aus der Ferne, zu
bekennen.


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