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Kröner: Ergebnisse der Untersuchungen der Phänomenik des Mediums Zugun. 285
Oberarm Streckseite, unter dorn Aermel. Zimmer hatte die Hand losgelassen,
jedoch wurde der rechte Arm von Dr. Kröner dauernd gehalten und beobachtet.
Auch die Sichtkontrolle durch die drei Beobachter war unverändert geblieben.
Ein Trick halte unbedingt bemerkt werden müssen.
10 Uhr j~: Platzwechsel zwischen Zimmer und Bruck. Als Bruck Eleonoras
linke Hand faßt, entsteht ein Biß mit reichlicher Nässe auf dem linken Handrücken
. Ein \ ergleich mit dem Gipsabguß zeigt, daß er mit dem Oberkiefei
Eleonoras übereinstimmen könnte, doch ist die Indentifizierung nicht ganz
sicher.
Erneute Inspektion der Arme, andauernde optische Kontrolle der Stuhllehnen
und der auf denselben ruhig liegenden Hände Eleonoras, die nun nicht
mehr festgehalten werden.
10 Uhr 21: Starke Benetzung am Nacken an der früheren Stelle. Kopf
und Gesichl werden abgetrocknet.
10 Uhr 25: Rechte Backe 3 schräge kralzer ohne Exkoriation.
io Uhr 26: Linke Backe Benetzung, während Dr. Kröner Eieonora einen
kräftigen Kratzer am rechten Unterarm beibringt. Derselbe zeigt keine Exkoriation
und nur schwache Urticariabildung. Eieonora kratzt sich selber am rechten
Unterarm, wodurch die Schminke verschoben wird, es zeigt sich aber keine Exkoriation
, keine Urticaria. Sehr kräftiger Kratzer mit Gewaltanwendung durch
Dr. Bruck zu Yergleichszwecken auf linkem Unterarm beigebracht, ergibt heftige
Schmerzreaktion, aber nur schwache Urticaria und keine Hautschürfung.
10 Uhr 28: 4 sich kreuzende Kratzer linker Unteiarm (wie ein W), sofort
nach Wiederaufnahme der ursprünglichen Kontrollsicuation mit Festhalten der
Hände.
10 Uhr 32: Biß auf dem rechten Mittelfingerknöchel,
io Uhr 3^: Linker Kieferwinkel starke Benetzung mit Schaum.
Die drei letzten Phänomene wiedei hei gehaltenen
Händen.
E r 1 ä u l e r ti n g.
Die Kontrollsituation war also, >on den im Bericht ausdrücklich erwähnten
Abweichungen abgesehen, während des geschilderten Silzungsabschnittes
dauernd die gleiche: Eieonora ruhig im Lehnstuhl sitzend, die Finger
nicht mit ihrem Körper in Berührung bringend und bei gehaltenen Händen:
ständige Sichtkontrolle durch alle vier Teilnehmer ausgeübt: die Gräfin entfernt
am Tisch schreibend. Bei dem Phänomen 10 Uhr r5 hatte Professor
Zimmer unmittelbar vorher die Hand losgelassen, weil Eieonora sich mit dem
Handrücken das Gesicht abwischen wollte, was sie dann auch tat. Dieses Loslassen
geschah absichtlich und wurde angekündigt. Infolgedessen richteten die
anderen Beobachter, vor allem Dr. Kröner, ihre Aufmerksamkeit besonders
darauf, daß mit der befreiten Hand keine Täuschungsmanöver vorgenommen
werden komiten. Gleich nach Eintritt des Phänomens ergriff Zimmer
die Hand wieder, um sie 10 Uhr 17 an Bruck weiterzugeben. Während
des Platzwechsels stand die linke Hand wieder unter \ erstarkter
Sichtkontrolle von Dr. Krönei. Nach Besichtigung des Phänomens
von 10 Uhr 17 wurden auf gemeinsame Verabredung die von Krönei
und Bruck gehaltenen Hände losgelassen und statt dessen die ruhig auf den
Stuhllehnen liegenden Arme des Mediums nur noch optisch kontrolliert.
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