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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0315
Haase-Baudevin: Ein Fall v. psychischer Erkrankung infofge spirit Praktiken. 299

mit einigen Erlebnissen von mediumistischem Schwindel und Zauberscherzen
veröffentlicht, unter dem leider sehr tendenziösen und irrigen Titel: Einige
okkulte Phänomene und ihre physikalische Deutung (Bern, P. Haupt, 1927).
Er glaubt nicht an okkulte Phänomene, weil er bis jetzt noch keine echten
gesehen hat.

Wegen des photographischen Nachweises der magnetischen Strahlen haben
sich französische Gelehrte vielfach hin und her gestritten. Daß dieser möglich
sei, behaupten z. B. Darget, Baraduc, Luys, David, Brandt, Delanneusw., während
Guebhard, Yvon, de Fontenay, Menager und andere dies bestreiten.
Namentlich Guebhard bemühte sich in verschiedenen Polemiken darzulegen,
daß die Effluviographien auf die zwei physikalischen Prinzipien der Wärme
und Bewegung zurückzuführen seien. Und in der Revue metapsychique 1926,
Nr. 2, sucht Dr. Menager zu beweisen, daß die Pseudo-Ef fluviographien durch
die Wärme bedingt seien, die sowohl als Wärme, wie als bewegende Kraft
wirke. Im gleichen Heft zeigt ferner E. Clement-Martin, daß auch der Nachweis
des magnetischen Fluidums durch eigens dazu erfundene Apparate, wie
z. B. das Sthenometer von Joire, das Bioskop von Collongues und mehrere
andere kleinere Vorrichtungen ganz irrtümlich »ei. Und Dr. Osty schreibt,
daß kaum einige Wochen vergehen, ohne daß nicht irgendein Bericht über
solche Versuche an das Metapsychische Institut in Paris g dangen, die zeigen,
daß die Autoren frühere mißliche Erfahrungen ignorieren und von neuem
beweisen wollen, was längst ad absurdum geführt worden ist.

Ein Fall von psychischer Erkrankung infolge spiritistischer

Praktiken.

Nach dem Bericht seines Vorgesetzten Herrn M. und seines Kollegen Herrn W.;
bestätigt von Herrn Medizinalrat Dr. Boit in Anklam in Vorpommern.

Von Lene Haase-Baudevin. Anklam.1)

Herr Tammer ist ein junger Ma*m, der am Versorgungsamt Z. in der
Abteilung des Herrn M. als Angestellter tätig war. Er ist als ruhiger Mensch,
sehr tüchtiger, pflichtgetreuer Arbeiter bekannt. Antialkoholiker, bibelgläubig.
Er wohnte in der nahen N.gasse in einem kleinen alten Häuschen allein mit
seiner Wirtin, einem Frl. I., die als Verkäuferin in dem Geschäft von B. in
X. angestellt ist. Außer den beiden war niemand in dem Hause. T. bewohnte
das Erdgeschoß, Frl. I. den Oberstock.

Tammer war schon seit längerer Zeit auf dem Amt im Kollegenkreise als
Spiritist bekannt und versuchte auch andere zum Spiritismus zu bekehren. Wie
er selber Spiritist geworden ist, konnte ich nicht in Erfahrung bringen, ob durch
Verführung durch andere, Besuch \on Seancen oder lediglich durch Lektüre
spiritistischer Schriften. Jedenfalls konnte ich auf dem Versorgungsamt feststellen
, daß er sowohl wie die anderen Beamten, mehrfach spiritistische Bücher
gelesen hatten, u. a. von Du Prel und einem gewissen Uhlhagen oder Uhlmann

!) Anm. der Red. Vorfälle ähnlicher Art wie der von unserer sehr geschätzten .
Mitarbeiterin, Frau Geheimrat H., geschilderte, ereignen sich, wie dem Eingeweihten
bekannt ist, leider häufiger als der Außenstehende wahrnimmt, werden aber meistens
aus begreiflichen Gründen nicht veröffentlicht. Um so dankenswerter ist die im
Nachfolgenden gegebene Warnung vor kritiklosen, spiritistischen Praktiken.

Der gewählte Name ist ein Pseudonym. S.


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